NUN hat es auch der Letzte gemerkt

Bundespräsident Horst Köhler ist von der bisherigen Regierungsarbeit der schwarz-gelben Koalition enttäuscht. „Bei der Ernennung der Bundesregierung im Oktober habe ich ein paar Sätze gesagt, mit Bedacht: Ihr habt eine ordentliche Mehrheit. Das Volk erwartet jetzt tatkräftiges Regieren“, sagte Köhler in einem vorab veröffentlichten Interview des Magazins „Focus“. „Daran gemessen waren die ersten Monate enttäuschend.“ Das Gute sei, dass sich die Beteiligten darüber selbst klar seien. Inzwischen trete in der Koalition Realismus ein.

wird unser Bundespräsident Köhler von der Tagesschau zitiert. Na, das ging ja schnell, bis Köhler das merkt und auch mal – kraft seines Amtes! – einen Kommentar abgibt.

Insgesamt ist der Text auf den Webseiten der Tagesschau recht lesbar, da Köhler auch spezifische Themen anspricht:

„Wir müssen weg von schuldengetriebenem Konsum. Davon wieder runter zu kommen, ist schwer wie ein Drogenentzug, aber unumgänglich für nachhaltiges Wachstum, das allen Menschen dient“

Das Bauland ist aus und Kinder haben wir Deutschen eh genug

Die ehemalige Familienministerin und jetzige Arbeitsministerin von der Leyen setzt sich für MEHR Zeitarbeitsverträge ein.

Trotz der stark zunehmenden Zahl von Kurzzeit-Jobs will die Bundesregierung die Liberalisierung des Arbeitsmarktes weiter vorantreiben. Laut einem Bericht der Zeitungen der „WAZ“-Gruppe feilt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) an einem Gesetz, mit dem die Befristung von Arbeitsverträgen erleichtert werden soll. Mehr Beschäftigte müssten dann damit rechnen, keinen unbefristeten Vertrag mehr zu erhalten, sondern Jobs mit zeitlicher Begrenzung auf beispielsweise zwei Jahre. (FTD)

Ich schaue gern HINTER die mir vorgelegten Informationen und interpretiere. Als ich obiges lesen musste waren meine ersten Gedanken: OK, Bauland ist knapp – niemand mehr soll Bausparverträge abschliessen und/oder sich langfristig zu Zahlungen verpflichten. Wer nimmt denn noch einen Kredit mit einer Laufzeit von 3 Jahren ab (z.B. um sich einen PKW zu kaufen..) , wenn er nur noch für 18 Monate ein gesichertes Einkommen hat?  Naja, der Binnenmarkt wird eh überbewertet.

Andererseits frage ich mich, wer denn noch ein Kind in die Welt setzen soll, wenn er nicht sicherstellen kann, dass er diesem Kind zum zweiten Geburtstag überhaupt noch Geschenke zukommen lassen kann, weil er damit rechnen muss zu diesem Zeitpunkt arbeitslos zu sein?

DANN aber fiel mir ein, dass Kredite für den KFZ-Kauf oder gar den Hauserwerb  ja ohnehin nur sinnvoll von „Besserverdienenden“ aufgenommen werden und in diesem Erwerbsbereich (zu dem ich hier boshaft auch mal die Politiker zähle, die nach ihrer „aktiven Zeit ja auch meist noch Jobs bei „ihren“ Lobbyisten bekommen) Zeitarbeitsverträge nicht so verbreitet sind, wie in den unteren Gehaltbereichen. Also nicht so schlimm, trifft ja nur die „untere Kaste“.

Und das mit den Kinder – hey, die doofen sollen halt aussterben. Davon haben wir eh genug. Jeder Grund den wir denen geben sich nicht weiter zu vermehren kommt uns da doch gerade recht.

Alles in allem: Gut gemacht Frau von der Leyen – sie liegen voll im Trend!

(Ist mir nun schlecht weil ich gestern zu viel irisches Bier hatte, oder weil ich mich wieder mit der Zensursula beschäftigte?)

Kriege sind KLASSE!

Zumindest für die deutsche Wirtschaft:

Deutschland verdient immer mehr Geld mit dem Export von Rüstungsgütern. Seit 2005 hätten sich die Ausfuhren mehr als verdoppelt, rechnet nun das Friedensforschungsinstitut Sipri vor. (Spiegel)

In 5 Jahren die Rüstungsexporte verdoppeln. DAS ist eine stolze Leistung. Die Grünen Chefin sagt dazu:

Zwar gingen die meisten deutschen Waffenlieferungen in Nato-Staaten, aber „wenn Deutschland an Länder wie Indien oder auch Iran Rüstungsgüter verkauft, muss sich die Bundesregierung schon fragen lassen, wie das mit einer verantwortlichen Außenpolitik zusammenpassen soll“, kritisierte Roth.

Aber ich halte ja schon den Mund, bevor mir jemand erklärt ich solle die Klappe halten – schliesslich geht es ja um Arbeitsplätze.