Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG

Hiermit untersage ich Ihnen – der Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG – mir Werbung jeglicher Art zukommen zu lassen.
Dazu zählen insbesondere, aber nicht ausschliesslich:
– Anrufe
– Briefpost
– Postwurfsendungen
– Besuche durch Vertriebsmitarbeiter

Sorry, aber nur weil diese seltsame Firma UNBEDINGT an die Börse will und es in den Papieren so unglaublich toll aussieht, wenn man gerade „boomende“ Kundenzahl hat, ist das doch kein Grund mir so massiv auf die XYZ zu gehen? Oder ist es für den eigenen Profit erlaubt seine Umwelt zu terrorisieren?

Dass mindestens alle zwei Wochen Papiermüll dieser Firma im Briefkasten liegt, ist als massive Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur zur Kenntnis genommen. Dieser stete Telefonterror geht mir dann aber irgendwann doch gegen den Strich. Sollte jemand die Privattelefonnummern eines der Geschäftsführer (Dr. Adrian v. Hammerstein, Erik Adams, Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares, Paul Thomason) haben, so würde ich es mich sehr freuen, wenn mir diese zur Verfügung gestellt werden könnten. ZU gern würde ich die Familien der Herren Abend gegen 20:00 darüber informieren, dass ich an KEINER Werbung interessiert bin. Wenn man da noch ein paar Nachahmer finden würde,  wäre der Telefonspam durch die „Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG“ sicher bald Vergangenheit.

Warum ich NIEMALS Verkehrsminister oder Postvorstand werden möchte

Wenn ich Menschen meines Umfeld versuche technische Zusammenhänge zu erklären, benutze ich stets Beispiele aus Bereichen die (manchmal hanebüchen, manchmal exakt) dem Problem entsprechen um das es geht, aber aus ihrem Erfahrungsbereich stammen.

Zum Beispiel kann man die Wirkung von „verstärkenden“ Richtantennen mithilfe eines Luftballons erklären, den man zusammenpresst. Der Inhalt (eingesetzte „Energie“)  bleibt gleich aber die Ausdehnung steigt. Wenn ich nun den Heise-Artikel lese, der sich wieder einmal mit der Verantwortung von Provider bezüglich der übermittelten Daten beschäftigtfrage ich mich, ob ich nicht mal bei der EU vorbei soll um denen zu erklären, wie denn „dieses Internet“ überhaupt funktioniert.

Den Provider kann man sich vorstellen wie den Betreiber der Bundesautobahn. Er stellt die Auffahrten und die Strecke zur Verfügung. Er ermöglicht es also Dinge von A nach B zu transportieren. Ihm ist egal, was der LKW geladen hat oder wieviele Personen in einem Fahrzeug sitzen, solange gewisse Parameter (Fahrzeugbreite und -höhe, Gewicht etc) nicht überschritten werden. Er unterhält nur die Infrastruktur.

Ein anderes Beispiel ist z.B. die Post. Die stellt auch Zugänge zu ihrem Verteilnetz (Briefkästen und Paketannahmestellen) zur Verfügung, um die angenommenen „Behältnisse“ zu einem definierten Ort zu transportieren. So wie die Post offensichtlich vom Transport ausgeschlossene Waren nicht befördert, so werden „kaputte“ IP-Pakete vom Provider nicht transportiert.

Sowohl bei den Postdiensten, als auch bei den Autobahnen gilt: Ich stelle eine Infrastruktur zur Verfügung – was ihr damit macht geht mich nichts an. Niemand würde auf die Idee kommen (ausser vielleicht Frau von der Leyen und Herr Schäuble) jedes Fahrzeug vor der Auffahrt auf die Autobahn zu kontollieren, sich sämtliche Ausweise zeigen zu lassen und sowohl in den Kofferraum zu schauen als auch die Handtaschen zu schauen. Auch der Post ist es untersagt, Briefe oder Päckchen zu öffnen. Ausnahmen hierzu gibt es: Gefahr im Verzuge und/oder richterliche Anordnung.

Wer zum Henker kommt also auf die beknackte Idee, IP-Pakete anzuschauen um deren „Nutzlast“ nach Inhalten zu bewerten? Oder kommt diese Idee letztendlich von den Lobbyisten der Hersteller von Security-Soft- und Hardware, die damit versuchen den Markt für verschlüsselte Kommunikation zu erweitern?

Produktmarketing veranstaltet einen Wettbewerb: Dümmste Userverarsche

Es gibt Meldungen, die man am 1sten April, nicht aber am 23.ten Juli erwartet:

Die Deutsche Post steht im Briefversand zunehmend unter Druck: Durch die Wirtschaftskrise sinkt die Menge an Werbepost um zehn Prozent. Immer mehr Geschäftskunden wechseln hin zur elektronischen Post über E-Mails. Erstmals will nun die Post selbst von diesem Trend profitieren.

und

„Unser wichtigster Punkt dabei ist, dass wir den Kunden die gleiche Sicherheit bieten wie im herkömmlichen Briefversand“, sagte Post-Vorstand Jürgen Gerdes in Bonn. Kunden müssen sich für diesen elektronischen Briefkasten registrieren lassen und Gebühren dafür bezahlen.

kann man der Welt entnehmen. Ist das nicht süß? Die Internetausdrucker melden sich mit DER innovativen Idee des 21sten Jahrhunderts zu Wort: Briefe online über das Internet versenden! Boah! Wollen wir den Produktmanagern der Post verraten, dass EMail eine der ersten Applikationen des Internet war? Das die sogenannte „@“-Adressierung bereits 1971 eingeführt wurde?

Wenn man dann der Post noch erklärt, dass es die Funktionalität „Return receipt“ (welche quasi als Einschreiben mit Rückmail funktioniert)  auch schon seit VIELEN Jahren gibt und es meistens komfortabler ist, ein Dokument (auch als signiertes, dokumentenechtes und vom Finanzamt akzeptiertes PDF) direkt am Rechner zu empfangen und abzulegen oder gar weiterzuleiten, dann bleibt doch da an Innovation eher nichts über.

Schrieb ich eben, dass da nichts über bleibt? Naja, das ist natürlich falsch. Denn mit geschicktem Marketing, kann die Post diesen toten Hund bestimmt an den einen oder anderen Kunden verkaufen. Mit der gleichen Wertigkeit, mit der man Inuit Kühlschränke, dem Papst ein Doppelbett oder Kuckucksuhren inkl. Vogelfutter verkauft.

Was für Knallchargen. Ich frage mich, ob in der Produktmarketingbranche gerade ein interner Wettbewerb „wer verarscht seine Kunden am dümmsten“ läuft.

PS: Grandios finde ich den Satz: „gleiche Sicherheit bieten wie im herkömmlichen Briefversand“. Daraus schliesse ich, dass per Zufallsgenerator entschieden wird, welche Mail denn nun gelöscht oder für ein paar Wochen zwischengelagert wird. DAS ist mir bei Mail bislang nämlich noch nicht vorgekommen. DAS wären tatsächlich neue Funktionen im Bereich Mailzustellung.