Verdammt, warum bin ich bloß kein Banker geworden

Ackermann schloss gegenüber der „FT“ zudem nicht aus, dass ein Teil der zu erwartenden Zusatzkosten von den Anlegern der Deutschen Bank getragen werden müsste. Er betonte jedoch, dass insgesamt noch keine Entscheidung zum konkreten Umgang mit der britischen Sondersteuer gefallen sei. Zunächst werde beobachtet, wie andere Banken auf die neue Abgabe reagierten.

schreibt der Spiegel in einem Bericht, in dem Ackermann ankündigt:

Die Deutsche Bank wappnet sich für die britische Sondersteuer auf Banker-Boni. So sollen die zusätzlich anfallenden Kosten nicht allein von der britischen Belegschaft getragen, sondern weltweit auf das Personal umgelegt werden, damit Benachteiligungen innerhalb des Unternehmens vermieden werden.

Ja, der Ackermann setzt es gnadenlos um: Kosten werden von ALLEN getragen. Vor allem die Logik eines Bankers muss man sich einmal so richtig zu Gemüte führen. Es wird nicht über Gehälter, sondern über zusätzliche Bonuszahlungen gesprochen! Wenn die Bank also besonders viel Ertrag erwirtschaftet hat, führt es dazu, dass die Preise erhöht werden?

Bankenkrise wird uns noch in 16.000 Jahren medial begleiten

Wenn wir davon ausgehen, dass die „Dienstwagenaffaire“ der Ulla Schmidt uns eine Woche medial begleitet, werden wir noch SEHR lange in den Medien von der Bankenkrise lesen dürfen.

Getreu dem Motto: Alles bitte in seiner Relation lassen – und inspiriert durch die TAZ, die schreibt:

102 Milliarden Euro Staatshilfe bei der Hypo Real Estate geteilt durch 120.000 Euro für Schmidts Wagen = 850.000 Stück

mache ich mal folgende Rechnung auf:

  1. 120.000€ = Eine Woche mediale Aufmerksamkeit
  2. 102.000.000.000€ / 52 Wochen a‘ 120.000 = 16.346 Jahre Aufmerksamkeit.

16 Tausend Jahre! Wo ist das Geschrei? Wieso werden die Banker, die jetzt bereits wieder gierig nach Boni schreiben noch nicht mit Fackeln und Heugabeln durch die Strassen gejagt?

Hoffnung für Tausende: Sonderzahlungen statt Kurzarbeit!

Gehaltskürzungen und Kurzarbeit wegen der schlechten Wirtschaftslage werden bald der Vergangenheit angehören. Die BayernLB macht es vor.

Mit zehn Milliarden Euro musste die BayernLB vor der Pleite gerettet werden. Doch an den Bonuszahlungen möchte Chef Michael Kemmer festhalten. Er fürchtet um die Motivation seiner Mitarbeiter.

schreibt die Süddeutsche. Na, das ist doch mal eine Ansage. Da sollen sich doch mal all die Personalchefs ein Vorbild dran nehmen: Sich nicht mehr hinstellen und salbende Worte an die Belegschaft richten „Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen“, sondern raus mit der Kohle! Wir verdienen zwar kein Geld, aber IHR erhaltet natürlich eure Gehälter & Boni!

Sowas geht leider nur bei Banken, die vom (vielleicht kurzarbeitenden oder arbeitslosen) Steuerzahler subventioniert werden. Normale Wirtschaftbetriebe können so nicht wirtschaften.

Sicher ist es unfair, wenn Mitarbeiter nur ein kleines Fixum erhalten und der Großteil des Gehaltes eben leistungsbezogenen Bonuszahlungen sind, die man VIELLEICHT tatsächlich braucht um ein einigermassen gerechtfertigtes Einkommen zu haben. Aber welcher in Kapitalfragen Befähigte wird sich ein Fixum unterhalb seiner Lebensansprüche andrehen lassen? Banker doch wohl sicher nicht. Solch Verträge sind wohl eher bei Zeitungsdrückern zu finden. Aber vielleicht sind Banker tatsächlich so dumm und raffgierig, dass sie sofort den Laden wechseln wenn ihnen die Boni nicht in den Arsch geschoben werden.

Ausserdem: Wohin wollen die eigentlich alle? Ich meine die unmotivierten Bänker? Zum Wettbewerber des „noch“-Arbeitgebers? Da wurde doch eh überall entlassen. Laut „Angebot und Nachfrage“-Regel dürften doch neue Arbeitsverträge noch weniger einbringen? Oder wollen die sich bei der Deutschen Bank alle freiwillig überwachen lassen?

Warum nutze ich eigentlich so viele Worte, wo nur eine reichen würde: Banker