SPD-Polemiker setzt CCC mit Ku-Klux-Klan gleich

Der parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz,  Alfred Hartenbach (SPD), stösst eine neue Tür der politischen Auseinandersetzung auf, indem er (Zitat Zeit Online):

…….Alfred Hartenbach, öffentlich sagt, die Forderung nach mehr Datenschutz werde ja von der einen oder anderen Gruppierung nur genutzt, um ein bisschen Stunk zu machen. „Zum Beispiel von dem Club „mit den drei großen K’s“.

Nein, das war kein Versprecher, Hartenbach meinte ganz offensichtlich den Chaos Computer Club, der bei der Diskussion des Deutschen Instituts für Menschenrechte anwesend war. Er fand es anscheinend spaßig, ihn mit dem Ku-Klux-Klan gleichzusetzen. Damit war die Veranstaltung leider exemplarisch für die gesamte derzeitige Diskussion um Datenschutz.

Ja, so sollte es sein: Wessen Meinung mir nicht passt, den denunziere ich. Finde ich klasse. Ob Herr Hartenbach (studierte Rechts- und Staatswissenschaften) gleiches Recht für alle zulässt? Ob man ihn auch mit z.B. einem – einer Diktatur angehörigen – Despoten vergleichen darf, der keine Meinung ausser seiner eigenen zulässt?

Gerade ein ehemaliger Staatsanwalt, Direktor eines Amtsgerichts, Direktor eines Kreisgerichts und jetziger Justiz-Staatssekrätär  sollte in der Lage sein, sowohl eine geeignete Form der sachlichen Auseinandersetzung zu praktizieren, als sich auch der (möglichen rechtlichen) Folgen seiner Auslassungen bewusst sein.

Aber vielleicht ist das ja der Anfang des neuen Weges:

  • Der Chaos Computer Club (der nebenbei auch des öfteren die Politik berät!) ist ein rassistischer Geheimbund
  • Kernkraftgegner sind Terroristen
  • Wähler sind potentielle Gegner der Demokratie

Also gilt es all diese (und natürlich noch viele weitere) Personenkreise mittels Bundestrojaner und allen (auch zukünftig möglichen) „rechtsstaatlichen“ Mitteln zu überwachen. Im Zweifelsfall vorsorgliche Sicherungsverwahrung. All das natürlich – wie im BKA_Gesetz schon ansatzweise vorbereitet – ohne richterliche Zustimmung. Braucht doch kein Schwein, alles Luxus in unserem RECHTSstaat. Ein weiterer Grund die SPD nicht zu wählen, wenn diese Gesinnung dort Chancen auf gut bezahlte Posten hat.

Wieso muss ich mit meinen Steuergeldern den Lebensunterhalt eines solchen …… nein, hier sage ich nicht, was ich denke. Ich gehe lieber kotzen.

„Dank“ an Fefe, der mich auf diese …… aufmerksam machte.

TMCpro – zahle und Du wirst überwacht

Was ist TMCpro? Laut Wikipedia ist TMCpro:

TMCpro FM ist ein kostenpflichtiger TMC-Stauwarndienst, der über den RDS-Unterträger von UKW-Sendern verbreitet wird. Der Dienst wird seit April 2004 angeboten. Die Lizenzgebühren werden über die Kosten der TMCpro-fähigen Navigationssysteme abgegolten.

Das Besondere ist nun, dass der Betreiber dieses Dienstes, die T-Systems Traffic GmbH zur T-Systems gehört, dem Geschäftskundenbereich der Deutschen Telekom AG. Ja genau, das sind diejenigen, die immer wieder so viele personenbezogene Daten nach draussen geworfen haben, deren interne Sicherheit man auch als interne Datenunsicherheit bezeichnen kann.

Der absolute Brüller ist, dass – laut Golem – TMCpro nun im Frühjahr starten soll und zwar::

Der Verkehrsservice wird auf anonymisierte Handydaten zurückgreifen, um Staus frühzeitig zu erkennen.

(Hervorhebung vom Verfasser), wers glaubt wird selig!

Golem weiter:

T-Systems Traffic nennt die dabei ermittelten Daten Floating Phone Data und nutzt die Daten des Mobilfunknetzes von T-Mobile

Diese Daten werden schliesslich DAUERND erfasst und als Zweitverwendung vielleicht sogar gespeichert. Das Zukunftsszenario sieht also wie folgt aus:

Anruf bei der Telekom: „Guaden Tag, Müller BKA, mal wieder Zugriff auf die Vorratsdaten: Ich brauche mal alle Daten bezüglich des Mobilanschlusses 0171/1234567 – am besten gleich das Bewegungprofil der letzten vier Wochen“

Wer also – nach den ganzen Datenpannen der Vergangenheit- noch einen Grund braucht seinen T-Mobile-Vertrag in die Tonne zu treten: Voila, here we go!

Weitere 5000 männliche Bundesbürger in der DNA-Datenbank

Wie SR-Online zu entnehmen ist, wird seit heute in Weiskirchen(Saarland) ein Massen-DNA-Testdurchgeführt, bei dem 5.000 Senioren mal eben ihre DNA-Daten abgeben um in die zentrale DNA-Datenbank zu wandern.

Der VorwandGrund sind zwei aktuelle mehrere Jahrzehnte alte Morde. kann man die Abgabe verweigern, aber:

Auf die Frage was passiert, wenn man nicht zum Test erscheint, antwortete Polizeisprecher Georg Himbert dem SR: „Der DNA-Test ist freiwillig, das heißt, kein Bürger kann zur Abgabe einer Speichelprobe gezwungen werden.“ Sollte jemand die Teilnahme am Gentest verweigern oder sich dem Test entziehen, müsse man den Grund dieses Verhaltens ermitteln.

Also wird man sich rechtfertigen müssen, warum man bitte nicht in der BKA-Datenbank verewigt sein möchte. So weit ist es schon gekommen……