Ob Sarkozy Geldgeschenke bekam?

Mal GANZ ehrlich, wenn – wie z.B. der Spiegel schreibt

Hinter den diskreten Mauern im Parterre fanden sich hochrangige Politiker der konservativen Parteien ein, um aus den Händen der Bettencourts prall gefüllte Umschläge mit Barem im Empfang zu nehmen. Mal 10.000, mal 20.000, aber auch 50.000 und 100.000 Euro wechselten so den Besitzer. Die milliardenschweren Unternehmer des Kosmetikkonzerns L’Oréal pflegten auf diese ganze private Weise das politische Gesicht der Fünften Republik.

eine grössere Menge an Politikern „Geldgeschenke“ empfangen haben, warum dann bitte nicht der ehemalige Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, Nicolas Sarkozy? Man ist doch wohl zuerst versucht diejenigen zu „beschmeicheln“ die oben in der Hackordnung stehen. Also wird man mit 99%iger Wahrscheinlichkeit an Sarkozy herangetreten sein. Und entweder hat er das Geld angenommen, oder er hat den Bestechungsversuch (der ja wohl in Frankreich auch strafbar sein sollte) nicht angezeigt und damit seine Parteifreunde sowie den Big Spender geschützt.

Aber meine Güte, warum soll es den Franzosen schlechter gehen als unserer CDU mit den Geldköfferchen. Da redet doch heute auch keiner mehr drüber und Helmut Kohl wird hofiert wie ein Ehrenmann.

In Afghanistan lernt man schnell

Wer es im Westen zu etwas bringen will, muss skrupellos zu- und abgreifen was man nur in die Finger bekommt. Dieses Wissen haben Manager genau so inhaliert wie Vertriebsmitarbeiter die mittels Provisionsmodell entlohnt werden. Da muss man mal zum Beispiel den alten Post-Chef Zumwinkel befragen, der weiss das auch.

Nun wurde – von irgendwelchen Menschen – festgestellt, dass Afghanistan bekehrt werden muss. Wir müssen der afghanischen Bevölkerung unbedingt westliche Werte beibringen. Und wie ich der Welt entnehme sind wir da doch sehr erfolgreich:

Vier Milliarden Dollar aus Afghanistan verschwunden. Offenbar wurde mehr Geld als bisher angenommen aus Afghanistan geschafft. Ein Teil soll aus vom Westen finanzierten Hilfsprojekten stammen.

4.000.000.000 Dollar, das ist doch schon mal recht sportlich. Die Welt schreibt weiter:

Die „Washington Post“ hatte außerdem berichtet, dass hohe afghanische Regierungsbeamte Korruptionsermittlungen gegen einflussreiche Landsleute verhinderten.

Holla, Regierungsbeamte verhindern Ermittlungen? Aber doch nicht etwa durch Gedächtnisverlust, so wie es unserem Altbundeskanzler Kohl erging? Denn das wäre der Beweis das sowohl Privatwirtschaft als auch Politik westliches Niveau erreicht haben. Gratulation, die Bundeswehr kann abziehen: Ziel erreicht.

Oder sind es am Ende nur westliche Gewinnler, die dort die Milliarden abziehen? Dann wäre der Auftrag noch nicht erfüllt.

Selektion oder „Berechtigt Pleite“

Wer Schaden verursacht, muss für diesen haften. Dies gilt für Autofahrer, Privatpersonen und Eltern haften für ihre Kinder. Was aber ist mit den internationalen Konzernen? Was ist mit Konzernen, die Katastrophen wie in Bhopal, Seveso oder eben auch im Golf von Mexiko zu verantworten haben?  Die Welt dreht sich weiter und die Firmen Roche (Seveso) und DOW Chemical (Bhopal) – deren Tochtergesellschaften für unvorstellbare Katastrophen verantwortlich zeichnen – lassen weiterhin ihre Aktien an der Berg- und Talfahrt der Märkte teilnehmen.

Mit BP kann es nun das erste Mal passieren, dass die Aktionäre einen Totalverlust einfahren müssen, weil das Unternehmen nicht genügend in die Sicherheit investierte. Geld sparen um die Dividende zu erhöhen führt nicht immer zu Shareholder-Happiness. Ein paar Tausend Dollar gegen ein Milliardenkonzern. Dummer Tausch.

Die Welt schreibt:

Es wäre BP sicher lieb, wenn Matt Simmons nur irgendein Spinner wäre. Denn der Amerikaner sagt in diesen Tagen Sätze wie: „Es dauert nicht mehr lange, bis BP Insolvenz anmeldet.“ Doch Simmons ist kein Irrer sondern ein angesehener Energieexperte. Er hat seine eigene auf Energie spezialisierte Investmentbank, kennt die Ölbranche genau und hat zahlreiche Bücher über sie verfasst. Seiner Ansicht nach sind 40 Prozent des Golfs von Mexiko zerstört.

Dass man nicht mehr davon sieht, liegt laut Simmons unter anderem an den chemischen Mitteln, die der britische Ölkonzern BP einsetzt. Denn sie lassen das Öl gar nicht erst an die Oberfläche kommen. Weiter unten im Meer werde derweil unbemerkt die Lebensgrundlage für die Tiere zerstört. „Diesen Schaden kann BP gar nicht alleine bezahlen.“ Dem Unternehmen bleibe daher letztlich kein anderer Ausweg als die Insolvenz.

Die Aktionäre werden sich die Haare raufen und verzweifeln, dass so eine Kleinigkeit das Unternehmen tatsächlich hinrichten kann. Aber es war nicht das undichte Ventil, wie es der Artikel der Welt beschreibt. Die Ursache der Pleite liegt tiefer: Es ist die Gier der Aktionäre, für die unser Planet ein Opfer ist, dass man wahllos ausbeuten kann. Das dieses ein Trugschluss ist, wird nun auf perverse Weise verdeutlicht. Die BP richtet durch Gier einen Schaden an, der grösser ist als das Unternehmen Kapital dagegen zu setzen hätte. Die logische Folge ist: Konkurs – weg mit Schaden.

VIELLEICHT lässt eine BP-Pleite ja die Welt der Wirtschaft LANGSAM umdenken. Vielleicht wird dann die Resource Natur etwas vorsichtiger betrachtet. Später, wenn man sich an BP als „Berechtigt Pleite“ erinnern wird.