Auch finanziell können wir Deutschen von Fukushima lernen

Energiekonzerne machen gewinne, grosse Gewinne, dennoch gibt es Dinge die in deren Etat nicht vorgesehen zu sein scheinen:

Der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks im japanischen Fukushima hat staatliche Hilfe beantragt. Der Konzern brauche die Unterstützung, um die von dem Unfall Betroffenen zügig zu entschädigen.

„Es ist extrem schwierig, Mittel zu besorgen“, heißt es in der Stellungnahme, mit der Shimizu den Antrag auf Staatshilfe begründete. Tepco muss demnach allein rund 8,75 Milliarden Euro aufbringen, um die ausgefallene Stromproduktion in Fukushima über Öl-Kraftwerke aufzufangen.

Quelle FAZ. Ein weiterer Beweis, dass Gewinne privatisiert, Verluste solidarisiert werden.

Wie sieht denn die Rechnung für Deutschland aus? Haben EON, ENBW, RWE und Vattenfall genügend Rücklagen um die Kosten so eines Unglücks deckeln zu können? Ich meine wirklich alle Kosten! Oder sieht es auch bei uns so aus, dass die Aktionäre über all die Jahre ihre Dividenden gezogen haben (die Bildung von Rücklagen schmälert die Dividende!) aber im worst case der Staat (wir Bürger) zur Kasse gebeten werden.

Wetten nehme ich nicht an – es sei denn ich darf auf Staatshilfe tippen 🙂

Auch Silvana Koch-Mehrin braucht neue Visitenkarten: Doktortitel wird aberkannt

Die Universität Heidelberg will der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin ihren Doktortitel aberkennen. Dies erfuhr der Tagesspiegel am Dienstag aus Kreisen der Universität Heidelberg, an der Koch-Mehrin promoviert hatte. Grund seien mehrere festgestellte Plagiate in ihrer Dissertation („Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik: die Lateinische Münzunion 1865 – 1927“) zum Fach Wirtschaftsgeschichte, die als erheblicher Regelverstoß gewertet würden.

Quelle: Tagesspiegel. Es scheint, als wenn die Betrüger- und Täuscherinnung die politischen Parteien als neuen Spielplatz gefunden hat. Erst der sich selbst am geilsten findende Guttenberg, nun die Quotenblonde der FDP Koch-Mehrin.

Mal sehen, wer da noch so alles neues Visitenkarten braucht.

#AKWs In Deutschland gibt es keine Tsunamis, aber Hochwasser!

Als Norddeutscher hatte ich als typisches Problemkind die Kernkraftwerke Brunsbüttel und Esenshamm auf den RADAR, da sie sich in einer hochwassergefährdeten Zone (Elb-/Wesermündung) befinden.

Laut TAZ liegen aber auch in baden-württembergischen so einige „Naturprobleme“ auf der Hand:

Zum Beispiel ist der Schutz gegen Hochwasser verbesserungsfähig. Zwar seien alle vier Reaktoren im Ländle gemäß den Regeln des Kerntechnischen Ausschusses geschützt, doch nach den Erkenntnissen aus Japan sollten künftig „auch für darüber hinausgehende Hochwasser Maßnahmen vorgesehen werden“. Zudem müsse man analysieren, „ob alle Personal- und Transportbewegungen auch unter den Bedingungen einer länger anhaltenden Überflutung des Anlagengeländes möglich sind“.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Binnenländer (das darf ich als Hamburger so sagen) sich in den letzten Jahren im Bereich Hochwasserschutz eher nicht mit Ruhm besudelten, scheint mir eine diesbezügliche Gefährdung nicht von der Hand zu weisen.

Der von mir sehr verehrte Harald Lesch hat anlässlich des Unglücks in Japan mal erklärt, was genau ein Kernkraftwerk „antreibt“ und – da er auch eine philosophische Ader hat – gleich seine Bewertung der Nutzung der Kernernergie abgegeben.

httpv://www.youtube.com/watch?v=2tn1aKF4KpQ

Wer wenig Zeit hat und „nur“ den wirklich kritischen Part sehen und hören will, der sollte zu 10:20 springen.