Vermummungsverbot im Internet – jeder wie er kann

Und wieder hat ein Politiker gezeigt, wie fest er mit beiden Beinen im Leben verankert ist. Diesmal ist es der

  • CDU-Bundestagsabgeordnete und
  • Vorsitzende der Enquete-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft und
  • Mitglied der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag und
  • Mitglied des Haushaltsausschusses und
  • Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion für den Etat Arbeit und Soziales und
  • Mitglied der deutschen Delegation zur Parlamentarischen Versammlung des Europarates und
  • Mitglied parlamentarischen Versammlung der Westeuropäischen Union

Axel E. Fischer. Fischer scheint mal wieder ein blühendes Beispiel für das Vorurteil „Wem der liebe Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand“ zu sein. Fordert Fischer doch in den Badischen Neuesten Nachrichten (Quelle Heise):

„Vermummungsverbot im Internet“ müsse her, forderte der Vorsitzende der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Bundestags. Es könne nicht sein, dass sich Bürger hinter selbstgewählten Pseudonymen versteckten und sich so der Verantwortung entzögen, sagte der Karlsruher Abgeordnete

Mittels dieser Forderung wird nun auch der ePerso zwingend eingeführt, damit auch jeder Brief und jede Postkarte eindeutig zugeordnet werden kann. Dies könnte dergestalt umgesetzt werden, dass es – wie bei Banken am Schalter – eine Diskretionszone um den Briefkasten eingerichtet wird. Der Briefkasten nimmt nun den Brief/Postkarte nur zur Beförderung an, wenn die auf dem ePerso hinterlegten – und zugriffsfrei lesbaren Daten – mit den biometrischen Daten der einliefernden Person überein stimmt.

Ich frage mich, ob der Journalist sich den Personalausweis des Herrn Fischer hat zeigen lassen. Denn solchen Schwachsinn wie oben kann schliesslich jeder von sich geben.

Norbert Hense hat in seinem Blog schon ein paar Ideen für weitere Forderungen, mit denen Herr Fischer wohl bald von sich reden machen wird (hier nur ein kleiner AUszug und ein GROSSER Dank an Norbert):

  • Axel E. Fischer, CDU, fordert Nichtraucherschutz in sozialen Netzwerken.
  • Axel E. Fischer, CDU, fordert Drogenspürhunde für Datenpakete.
  • Axel E. Fischer, CDU, fordert Winterreifenpflicht für Datenautobahnen
  • Axel E. Fischer, CDU, fordert Angelschein für Phishing
  • Axel E. Fischer, CDU, fordert dass Datenmüll getrennt wird

Wie gesagt: Nur ein kleiner Ausschnitt. Schaut auch den – teilweise grossartigen – Blödsinn selbst bei Norbert  an 🙂

Marketing auf der Strasse: Bitte hunger mich aus.

Nicht nur – aber auch – beim Marketing gibt es sinnvolle Investitionen und Ausgaben, für die man lieber direkt verbrannt hätte. Zu den besser nie gemachten Investitionen gehört die grosse Werbung auf dem Firmen-PKW oder -Kleinlaster.

Nach dem Motto:

Dieser Beinaheunfall wurde ihnen präsentiert von Malerbetrieb „Zu dumm zum Autofahren GbR“.

Mal ganz ehrlich: Wer gibt diesen rasenden Wirdsäuen – nachdem er sie auf freier Wildbahn/Strasse gesehen hat noch einen Auftrag? Ist nicht der erste Gedanke: Sorry Du Depp, aber DU bekommst auch dein nächstes Monatsgehalt garantiert ohne mein Zutun.

Letztendlich ist es aber konsequent: Schliesslich gebärden sich auch Wirtschaftslenker und Politiker wie die Wildsäue und genieren sich nicht der Umwelt zu zeigen wie sie erzogen wurden. Ist das unsere Zukunft?

Sie brauchen Terrorangst? Die Polizei, dein Freund und Helfer

So wie es aussieht, steht die Bundesrepublik Deutschland kurz davor die Polizeibehörden durch das Bundesamt für Verfassungsschutz überwachen, oder gleich ganz verbieten, zu lassen.

Nicht genug, dass speziell dafür eingesetzte Beamte bei Demonstrationen immer wieder als besonders gewalttätige „Demonstranten“ eingesetzt werden um ein schärferes Vorgehen gegen die wirklichen Demonstranten zu rechtfertigen, auch die Terroristen sind anscheinend durch Polizeibehörden gesteuert:

Der Anwalt des 18-jährigen Kevin S., Christian Kessler, sagte dem Saarländischen Rundfunk, sein Mandant sei von einer Person dazu gedrängt worden, die Erpressungsvideos zur Freilassung des verurteilten Sauerlandterroristen Daniel Schneider aufzunehmen und ins Internet zu stellen.

Weiter sagte Kessler, bei dem „Agent Provocateur“ handele es sich laut Ermittlungsakten um eine Vertrauensperson der Polizei. (SR-Online)

Die Frage:

Hat die Polizei mit ihrem Ermittlungsstil im Fall des mutmaßlichen Islamisten, der in der vergangenen Woche festgenommen worden ist, eine Grenze überschritten?

möchte ich mit einem klaren JA beantworten. Und nicht nur an dieser Stelle.

Preisfrage: An welches Hamlet-Zitat erinnern mich diese Vorgänge?