FDP-Lindner erklärt: Reden ist Gold, Taten stinken

Laut WELT dürfte der FDP-Generalsekretär Christian Lindner im ARD-Morgenmagazin mal wieder ein wenig reden. Und was er dort redete, war eine Pracht:

FDP-Generalsekretär Christian Lindner sieht Versäumnisse seiner Partei in der bisherigen Arbeit der schwarz-gelben Koalition. „Offenbar sind die Werte der FDP – marktwirtschaftlich, leistungsorientiert, aber mit Verantwortung; fair und solidarisch, aber nicht gleichmacherisch; umweltorientiert und nachhaltig, aber nicht staatsgläubig – offenbar ist das nicht so rübergekommen“,

Da möchte ich mit einem kurzen Satz antworten: Rede nicht, mach! Und genau das stellt Lindner auch fest, nur er versucht sich natürlich rauszureden:

Lindner sagte, diejenigen, die im vergangenen September für eine neue Regierung votierten, hätten damit große Erwartungen verbunden, dass die wichtigen Fragen angefasst werden. „Und die stellen fest nach einigen Monaten Schwarz-Gelb, da gibt es nicht die Fortschritte, die man sich versprochen hat von dieser Regierung, weil wir über die Themen und in den Themen nicht so gearbeitet haben wie das erwartet worden ist.“ Außerdem hätten Union und FDP ihre Erfolge nicht richtig gemeinsam öffentlich dargestellt, weil sie sich über andere Dinge gestritten hätten.

Er sagt, die Wähler hätten erwartet – und vermeidet zu sagen „Die FDP versprach“. Er spricht von „öffentlicher Wahrnehmung“ und meint damit wohl, dass man die Medien noch nicht im Griff hat.

Gibt es hier jemanden, der diesen Komödianten Christian Lindner sympathisch findet? In meinen Augen ist der eher eine Art „sympatischer Schwiegersohn“, der bereits bei der Vorstellung der Eltern die Flurkommode ausräumt .

CDU will Schulen in der Oberpfalz und Oberfranken abschaffen

Na gut, nicht überall in Oberfranken und der Oberpfalz will der Chef der Jungen Union, Philipp Mißfelder, die Schulen abschaffen – aber doch in Teilen. Denn er fordert:

Ich finde, und das haben wir in Nordrhein-Westfalen teilweise auch etabliert, es soll kein Kind mehr eingeschult werden, wenn es nicht Deutsch sprechen kann. (Süddeutsche)

Jau – und das kann ich nur unterschreiben! Und wenn wir die Befähigung sich klar auszudrücken gleich mitfordern sind wir den Stoiber gleich mit los.

Sorry, aber in Teilen Bayern sind noch nicht mal Polizisten in der Lage die Amtssprache dieses Landes zu sprechen. Was bildet sich dieser kleine publicitygeile Mißfelder ein? Aber mit einer halbvollen Maß in der Hand lässt es sich zu solchen Latrinenparolen bestimmt gut anstossen.

Nachtrag: Weil mir die Prinzessin (mit dem seidenweichen Haar) gerade massiv die heimische Hölle  macht (ob Sie in der Oberpfalz zur Schule …… und jeden Sonntag zur Kiache ging?) , zitiere ich etwas ausführlicher und erkläre etwas ausufernder, da mein fieser Sarkasmus anscheinend teilweise schwer zu erkennen ist:

Ich finde, und das haben wir in Nordrhein-Westfalen teilweise auch etabliert, es soll kein Kind mehr eingeschult werden, wenn es nicht Deutsch sprechen kann. Aber es geht auch darum, dass wir uns offensiv mit dem islamistischen Fundamentalismus auseinandersetzen. Wenn ich mir die Islamkonferenz anschaue, frage ich mich schon: War es der richtige Weg, mit wirklich allen Gruppen zu sprechen? (Wieder Süddeutsche)

Diesem islamophoben Gelsenkirchener geht es nämlich keineswegs um die Deutsche Sprache. Kein Kind dessen Eltern deutsche Ausweise hat, wird zu einem sprachlichen Einschulungstest geschickt werden. Auch Amerikaner und Dänen sind da kein Problem. Aber wehe auch nur ein Elternteil kommt aus dem „Nahen Osten“ oder besucht eine Moschee – DANN ist Schicht im Schacht.

Wer seine Gegner kritisiert, sollte die Worte weise wählen

Wenn die FDP-Spendenaffaire (ich nenne so schon mal so) ein Thema im Bundestag ist, sollte man als Redner WOHL vorbereitete Worte finden. Schauen wir doch mal, wie vorbereitet unsere Koalitionstruppen sich der Kritik der Opposition stellen (Quelle, alle: Tagesschau)

Angesichts der massiven Kritik ging die Union in die Offensive: Sie wies den Vorwurf der Käuflichkeit nicht nur zurück, sondern warf der Opposition – mit Blick auf den Antrag der Grünen – „durchsichtiges und unehrliches“ Vorgehen vor.

Durchsichtig und unehrlich? Das sind Prädikate, die ich FDP und CSU in Sachen Hotelspenden und Verdacht der Bestechlichkeit auch ans Revers hefte. Aber mal unter uns: Gibt es EINEN Politiker in Deutschland, dem ihr eine Ehrlichkeit unterstellen würdet? Solche Menschen sind doch längst im Ruhestand – wenn nicht ausgestorben.

Aber auch der nächste ist ein echter Schenkelklopfer:

Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Peter Altmaier, sah gar die „politische Kultur“ gefährdet.

Wer also „Gschmäckle“ anspricht und kritisiert, gefährdet die politische Kultur? Welche Kultur denn bitte? Die Kultur, dass jeder seine Gesetze bekommt, solange man es schafft die Bestechlichkeit vor dem Wahlvolk zu verschleiern? Sind es nicht vielmehr die Lobby-gelenkten Politiker, die den Saustall, den wir Politik nennen, zu verantworten haben?

Auch die stete Nebelkerze, die Spende sei ordnungsmäß gewesen, darf natürlich nicht fehlen:

Für die FDP mischte sich ihr parlamentarischer Geschäftsführer, Jörg van Essen, in die Bundestagsdebatte ein. Der Antrag der Opposition sei ein Skandal. Es gebe keinerlei Notwendigkeit für diese Debatte. Die Spende an die FDP sei ordnungsgemäß gewesen.

Soll das etwa heissen, dass jedermann gern Bestechungsgelder annehmen darf wenn er diese Einnahmen denn nur beim Finanzamt angibt? Aber im Gegensatz zu den Parteien, die noch zusätzliches Geld über die Parteienfinanzierung für die Bestechungsgelder bekommen. Wenn wir bestochen werden, kommen wir ins Gefängniss – Parteien werden monetär belohnt. Ich könnte kotzen.