Warum die Steuermilliarden gepumpt werden

Mein alter Freund, der Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann, sagte heute vor dem Düsseldorfer Landgericht in der Sache gegen die IKB als Zeuge aus. Und so wie es aussieht, hat die Deutsche Bank der IKB wohl Klärschlamm verkauft und als es anfing zu stinken hat die Deutsche Bank der IKB den Hals umgedreht.

Ackermann hatte der IKB am 27. Juli eine Kreditlinie gekappt. Und anschließend auch gleich noch bei der Finanzaufsicht BaFin durchgeklingelt. Die Mittelstandsbank befinde sich in einer massiven Schieflage, teilte Ackermann den Finanzaufsehern in Bonn mit. Und löste damit hektischen Aktionismus aus. Auch andere Banken sperrten die Mittel für die IKB. Es folgte ein dramatisches Rettungswochenende, an dem die staatliche Förderbank KfW und andere Geldinstitute milliardenschwere Finanzspritzen für die IKB beschlossen.

schreibt der Spiegel. Und auch:

Ortseifen findet, die Deutsche Bank habe mit dem Kappen der Geldlinien und dem Anruf bei BaFin-Chef Jochen Sanio die IKB überhaupt erst derartig ins Wanken gebracht. Ein „Fanal“ sei das gewesen, dem ein „unermesslicher Reputationsschaden“ an den Finanzmärkten folgte, sagte der Ex-IKB-Chef.

aber die Deutsche Bank hat natürlich mit all dem nichts zu tun, oder?

Denn irgendwann kam heraus, dass die Deutsche Bank selbst der IKB riskante CDS verkaufte – und zwar noch zu einem Zeitpunkt, als das Geldinstitut schon die Krise am US-Hypothekenmarkt heranziehen sah.

Wie überschreibt der Spiegel diesen Artikel? „Der Teflon-Zeuge“ – und da scheint wirklich etwas dran zu sein. Ackermann und die Deutsche Bank vermehren ihren Wert und Profit und der Deutsche Steuerzahler zahlt über Umwege die Bonuszahlungen an diesen widerlichen Schweizer. Würde mich nicht wundern wenn die eine oder andere Griechenland-Milliarde auch über Umwegen in den Tresoren der Deutschen Bank landet.

Zieht die CDU sich aus der Kommunikation mit dem Wähler zurück?

Als erstes fiel mir auf, dass sich der integere CDU-Politiker Wolfgang Bosbach  sich der offenen Kommunikation mit dem Wahlpöbelvolk entzieht. Auf Abgeordnetenwatch.de bekommen Anfrager von Bosbach folgenden lapidaren Text als Antwort:

ich beziehe mich auf Ihre E-Mail vom 18.02.2010, die Sie über Abgeordentenwatch.de an mich abgesandt haben. Da ich seit vielen, vielen Jahren völlig problemlos per Brief, per Fax oder per E-Mail erreichbar bin, bitte ich die Nutzerinnen und Nutzer von Abgeordnetenwatch.de regelmäßig darum, etwaige Fragen an mich auch an mich zu adressieren, denn ein Umweg über Abgeordnetenwatch.de ist nun wirklich nicht notwendig.

Wann macht es Sinn seine Wähler zu bitten den „nichtöffentlichen“ Weg der Mail-Kommunikation zu wählen? Doch offensichtlich nur, wenn man fürchtet dass etwaige Mitleser der öffentlichen Kommunikation feststellen, dass man Blödsinn von sich gibt, oder man Gefahr läuft später für öffentlich gemachte Äusserungen kritisiert zu werden. Wer offene Kommunikation und transparente Meinung bevorzugt, sollte sich über Abgeordnetenwatch eigentlich freuen. Ist es nicht ein Kennzeichen der Politiker, dass sie wirklich JEDEN Weg versuchen ihre Meinung zu verbreiten? Aber doch bitte nicht interaktiv!

Aber nicht nur Bosbach  scheut die Öffentlichkeit, sein Parteikollege Ralf Braucksiepe scheint seine Antworten besser einem Anwalt vorzulegen, damit seine Antworten auf Abgeordnetenwatch nicht wieder Thema im Bundestag werden, wie dies nach einer dreisten Lüge der Fall gewesen ist. Braucksiepe beantwortet Anfragen an Abgeordnetenwatch nur noch durch ein lapidares

vielen Dank für Ihre Anfrage über das Portal abgeordnetenwatch. Ich bitte Sie, sich mit Ihrer Anfrage direkt an mein Abgeordnetenbüro unter ralf.brauksiepe@bundestag.de zu wenden. Sie erhalten dann von mir eine persönliche Antwort.

Was für Feiglinge sich doch da von unseren Steuergeldern einen Lenz machen. Weichen diese Abgeordneten der offenen Kommunikation aus damit nicht alle ihre Lügen ans Tageslicht kommen?  Ist denen eigentlich bewusst wer ihr Gehalt und ihre Pensionen zahlt?

Aber es wird nichts helfen. Über kurz oder lang kommen alle Verfehlungen ans Tageslicht. Auch der Wahlspendenbetrug des Herrn Rüttgers aus NRW kam ja ans Tageslicht.  Unsere Politiker versuchen sich vor uns Wählern zu verstecken – aber genau DAS ist der falsche Weg und wir müssen es sie spüren lassen.

Sich vor dem Volk verstecken ist ein Verhalten, dass Despoten auszeichnet, die wissen dass ihre Zeit abgelaufen ist.  Sind es Anfänge der Selbsterkenntnis, die wir da erleben?

Wie deutsche Unternehmen in der Krise den Steuerzahler ausbeuten

Ich habe viele Jahre im Vertrieb gearbeitet und nicht nur Knöpfe verkauft sondern auch Deals in Größenordnungen abgewickelt, in denen ein nicht zahlender Kunde das Ende der Firma bedeutet hätte für die ich arbeitete. Aber man sichert sich natürlich ab, sofern man nicht ausschliesslich mit dem Geld fremder Leute arbeitet oder sein Hirn total versoffen hat.

Da gibt es Firmen wie z.B. Kreditreform, die einem Kunden eine gewissen Bonität zuweisen und im Rahmen dieser Bonität jedwedes Handelsgeschäft auch versichern. D.h. wenn der Kunde nicht bezahlt, bekomme ich den fakturierten Betrag von dem Inkassounternehmen wieder. Nachteil: Diese Absicherung kostet Geld – ein gewisser Prozentsatz des Handelsvolumens muss an das Inkassounternehmen abgeführt werden.

Andere Möglichkeit ist: Meinem Unternehmen geht es so gut, dass ich jederzeit etwaige Zahlungsausfälle meiner Kunden aus der Portokasse zahle. Nachteil: Diese Portokasse muss auch erst mal aus den Umsatzerträgen gefüllt werden.

Wenn ein Unternehmen zu dumm ist intelligent zu wirtschaften, so ging es früher stumpf in die Insolvenz und gut ist. Früher …… Heute versuchen deutsche Unternehmen ihr wirtschaftliches Unvermögen vom deutschen Steuerzahler finanzieren zu lassen:

….während andere Unternehmen fordern, dass mit den Milliardenkrediten der Bundesregierung für Griechenland erst einmal ausstehende Forderungen beglichen werden. Die liegen nach Informationen der „WELT am Sonntag“ aus Unternehmens- und Politikkreisen bei mehr als einer Milliarde Euro.

Prominentestes Beispiel ist der Mischkonzern ThyssenKrupp, der noch auf 320 Millionen Euro für die Lieferungen von U-Booten wartet. Beim Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) sind 180 Mio. Euro offen. (Welt)

Hallo? Ist in den Hirnen der Verantwortlichen nur noch Scheisse vorhanden? Woraus leitet sich ein Unternehmen das Recht ab, dass der deutsche Steuerzahler Unternehmensverluste abfedert?

(ThyssenKrupp) Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Januar 2010 vorschlagen, je Aktie eine auf 0,30 € reduzierte Dividende auszuzahlen. (Quelle)

Auch Krauss-Maffei-Wegmann geht es SOOO schlecht nicht:

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist gegenüber dem Vorjahr um ca. 19 Mio. EUR auf rund 148 Mio. EUR gestiegen. (Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2008, neuere Daten noch nicht verfügbar)

Ich wäre ja bereit den beiden Unternehmen einen Kredit mit banküblichen Kreditbedingungen zu gewähren. Allerdings dann inklusive eines Mitspracherechts bei jeglicher grösserer Investition, so wie unser kleines Vertriebsunternehmen damals jede unternehmerische Entscheidung mit der Bank absprechen musste, die uns unser Warenlager finanzierte.

Aber diese Nieten in Nadelstreifen wollen sich weiterhin die Taschen vollstopfen – ob vom Unternehmensgewinn oder unseren Steuergeldern ist denen doch egal.

Und wenn die Griechen dann wieder Geld haben, verdienen die deutschen Firmen auch wieder brav Geld und versuchen die Erträge am Finanzamt vorbei zu steuern.