Polizeipresse vergisst den Computer des Mörders zu erwähnen

Verdammt nochmal, ist die Pressestelle der Hamburger Polizei dämlich. Gestern rastete ein Hamburger aus, erschoss seine Ex-Freundin, verletzte deren Bruder und einen „Unbeteiligten“ schwer und erschoß sich anschliessend selbst.

Die Tatumstände sind in der Polizeipressemitteilung aber nur äusserst unzureichend beschrieben:

Der Tatverdächtige ist als Sportschütze registriert und Inhaber eines kleinen Waffenscheines. Die Tatwaffe besaß er legal und sie war auf ihn zugelassen.

In seiner Wohnung wurden zwei weitere legale scharfe Schusswaffen gefunden und sichergestellt.

Das liest sich fast, als wäre auch hier wieder eine Schusswaffe dabei beteiligt gewesen, als Menschen entweder getötet oder schwer verletzt wurden. Dabei weiss doch jedes Kind, dass nur Computerspiele wirklich tödlich sind. Waffen sind Sportgeräte und total harmlos.

Das wird irgendwann auch die Pressestelle der Polizei Hamburg begreifen (die ich tatsächlich sehr schätze) und den Passus mit den Waffen unter den Tisch fallen lassen und dafür akribisch aufführen, welche Softwarepakete auf dem Computer des Täters installiert waren.

Hat eigentlich schon mal jemand die prozentuale Verteilung der Betriebssysteme Linux <-> Windows bei den Tätern von Gewaltverbrechern ist?

 

Schiessausbildung: Neuer Schulsport in Olching?

Manchmal glaubt man wirklich im falschen Film zu sein. Auch wenn die Waffenlobby immer wieder vorbetet, dass Computerspiele an Amokläufen schuld sein, so gibt es eines, was noch den bewaffneten Amokläufern massiver gleich ist: Die Waffen kommen aus dem Schützenverein. Oft sind es die Waffen des Vaters, aber manchmal eben auch schon die eigene.

In Olching hat man nun die Gefahr erkannt, dass etwaige Amokläufer schon auf dem Weg zur Schule Kollateralschaden anrichten könnten  und verlegt die Schiessbahn gleich auf das Schulgelände. Das ist konsequent, so sind die Waffen vor Ort. Als Nebeneffekt kann man die Schüler motivieren doch auch selbst einmal zu schiessen, die ansonsten gar keine Berührungspunkte zu scharfen Schusswaffen hätten.

Sämtliche Proteste helfen nicht. CDU und SPD sind sich einig:

Eigentlich ist die Nachricht aus dem Olchinger Bauausschuss in Zeiten kommunaler Finanznot eine gute: Bayerns größte Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck bekommt eine neue Hauptschule samt Dreifachturnhalle. Doch auf dem Schulgelände wird trotz des Protests von Lehrerverbänden, Eltern und Anwohnern auch ein Schützenheim mit zehn Schießständen gebaut. So hat es der Bauausschuss am Dienstag abend mit den Stimmen von CSU und SPD beschlossen.

entnimmt man der Süddeutschen.

Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten, in Sachen schiesswütiger Primaten:

Eltern von Opfern des Amoklaufs von Winnenden haben beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Beschwerde gegen das Waffengesetz eingereicht. Gemeinsam mit der Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ fordern sie ein völliges Verbot großkalibriger Waffen.

Die Interessen von Sportschützen würden über das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit gestellt, argumentieren sie. Zwei der Kläger verloren ihre Kinder beim Amoklauf in einer Schule in Winnenden im März 2009.

kann man beim SWR lesen. Auch wenn ich generell die Erkenntnis pflege, dass nicht Waffen sondern Menschen tödlich sind, muss ich zugeben, dass Waffen die Tödlichkeit des Menschen noch deutlich erhöhen kann.

Man muss nur mal genau hinschauen

Vor VIELEN Jahren – ich war noch jung und bei der Bundeswehr – sollte ich bei einer Übung ein Gebiet „sichern“. In das zu sichernde Gebiet kamen zwei Zivilisten, die ich – da sie sich nicht ordnungsgemäß ausweisen konnten – vorläufig festnahm. So richtig mit schussbereiter Waffe und Deckung geben und allem was dazu gehört. Nun gab es zwei Möglichkeiten: Entweder diese beiden Herren waren wirklich Zivilisten, die sich „aus Versehen“ in den zu sichernden Bereich verirrt hatten (was möglich gewesen wäre), oder aber es war eine Einspielung der Übungsleitung um mich zu prüfen.

Während diese beiden Kollegen dann im Gänsemarsch – 3 Meter Abstand, NICHT sprechen(!) oder ich muss von der Schusswaffe Gebrauch machen – so dahin marschieren, fallen mir die Strümpfe der beiden auf: Beide Strumpf-Knie-Schwarz der Bundeswehr. Ich kannte das Modell, trug es ja selbst. Als ich die beiden fragte ob in der Firma in der sie arbeiten, alle Mitarbeiter diese Socken tragen, mussten beide deutlich lachen. Ich wusste also: Bundeswehrangehörige die mich testen sollten. Ab sofort wurde ich dann SEHR amtlich. Das Lehrbuch kann SEHR grimmig sein und ich kannte es quasi auswendig 🙂

Warum ich das erzähle?

Weil die Polizei in Toronto anlässlich der G20-Krawalle den selben Fehler macht, der auch meine beiden Kollegen schon hat auffliegen lassen: Man verkleidet sich Zivil und behält doch Uniformstücke an anhand deren man erkannt wird. Diesmal sind es die Schuhe. Einsatzpolizei als auch Krawallmacher tragen teilweise identische Schuhe. Globalresearch hat da wunderbares Fotomaterial. Nun KÖNNTE man erklären, dass sich der schwarze Block abgesprochen hat und sich mit Absicht diese Schuhe besorgt hat. Ja, und der tretende Polzist am 1. Mai war auch einer aus dem schwarzen Block, der eine Uniform der Krawallhundertschaft gestohlen hatte.

Via fefe