Blut vergiessen

Eine sehr geniale Aktion haben die Regierungsgegner in Thailand vor:

Im Machtkampf in Thailand haben die Anhänger des gestürzten Premiers Thaksin damit begonnen, Blutspenden zu sammeln. Später wollen die so genannten Rothemden den Vorrat vor dem Sitz der Regierung ausschütten. Sie seien bereit, ihr Blut für die Demokratie zu vergießen. (Tagesschau)

Allerdings sollte man nicht vergessen, dass solch Aktion auch sehr gefährlich werden kann, wenn das Blut vor der Ausschüttung nicht medizinisch untersucht wird. Schliesslich kann Blut die unterschiedlichsten Erreger transporieren – von Aids über Hepatitis bis zur „normalen“ Grippe.

Und bevor mir Gedankenlosigkeit vorgeworfen wird: Ja, ich denke daran, dass Blut ein SEHR kostbarer Rohstoff ist.

Urheberrecht, Gewinner und Verlierer

Der Tagesspiegel veröffentlicht einen sehr lesenswerten Artikel, den Jens Mühling verfasst hat. Mühling betrachtet das derzeitige Urheberrecht aus verschiedenen Perspektiven und konzentriert sich dabei vor allem auf die Aussage:

„Intellektuelles Eigentum“, sagte Getty 2000, „ist das Öl des 21. Jahrhunderts.“

Und in dieser Aussage steckt fürwahr sehr viel „Sprengstoff“, denn der Kampf um eben diese Urheberrechte dauert an und wird nahezu täglich schärfer. Mühling betrachtet die Veränderungen in der Welt der Produkte des geistigen Eigentums, was sich als sehr sinnreich herausstellt, denn die Streiter für geistiges Eigentum haben ihre Probleme zu grossen Teilen selbst verschuldet.

Aber wer sind denn die Streiter? Wer hat das grösste Interesse daran, dass bestehendes Urheberrecht nicht aufgeweicht, sondern verschärft wird? Sind es die Musiker, die Kreativen – also die Künstler in jeder Form des Auftretens? Ich darf nochmal Mühling zitieren:

Mark Getty, der intellektuelles Eigentum zum Rohstoff erklärte, verfügt über ein geschätztes Vermögen von 500 Millionen Dollar. Damit ist er zwar weit davon entfernt, in der Forbes-Liste der 100 reichsten Menschen der Welt genannt zu werden – doch tauchen in diesem Ranking zahlreiche Unternehmer auf, die ihr Vermögen der Vermarktung von Kulturgut verdanken. Platz eins etwa hält Bill Gates, Eigentümer der Bildagentur Corbis. Der Amazon-Gründer Jeff Bezos rangiert mit sieben Milliarden Dollar auf Platz 68, der indische Filmmogul Anil Ambani mit zehn Milliarden auf Platz 34.

Aber einen Künstler verzeichnete die Forbes-Liste nicht. Selbst Ausnahmeerscheinungen wie der Musical-Tycoon Andrew Lloyd Webber (1,2 Milliarden Dollar), die Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling (800 Millionen) oder Ex-Beatle Paul McCartney (700 Millionen) haben mit ihrer Kunst nicht annähernd so viel Geld verdient wie die Schwergewichte der Copyright-Branche.

Warum also die Künstler nach vorn geschickt werden Stellvertreterkriege führen müssen, wie Frau von der Leyen für den Innenminister scheint klar: Covert Operations. Wer im Hintergrund bleibt, wird nicht angeschossen.

Ganz zum Schluss müssten auch die Künstler gegen die derzeitige Form des Urheberrechts, resp. der Ausbeutung durch die Rechteverwerter kämpfen.