Fröhliches Medienraten

Aus welchem Magazin stammt folgender Absatz?

Die Ehe kaputt, die Familie auseinandergebrochen: Der Vater von US-Teeniestar Miley Cyrus gibt der Disney-Serie Hannah Montana die Schuld an dieser Situation – und vergleicht das derzeitige Leben seiner Tochter mit dem von Michael Jackson und Kurt Cobain.

Na, wo findet man solch unnützes Boulevardwissen?

  • In der Bravo? Nee, zu wenig heile Welt
  • In der Revue? Nee der Playboy für Arme wars nicht
  • Das Neue Blatt? Nope, deren Zielpublikum ist zu alt.
  • Apothekenrundschau? Dicht dran, aber doch daneben.

Die Lösung ist banal: Es ist das ehemalige Nachrichtenmagazin. Armer Rudolf Augstein, für das Recht diesen Schwachsinn zu veröffentlichen hat er garantiert nicht über drei Monate im Knast gesessen.

Studien, die MICH interessieren würden

Es war uns allen klar, dass der Amokläufer von Winnenden sehr schnell mit „Killerspielen“ in Verbindung gebracht wird. Das war auch in Erfurth so – auch wenn sich später herausstellte, dass dies nicht zur eigentlichen Tat führte, aber die Gesetze wurden schnell geändert. Das der SWR schreibt:

„Es deutet alles darauf hin, dass der Vater hier nachlässig war, was das Verwahren dieser einen Waffe anbelangt“

kann getrost vernachlässigt werden. Jeder Mensch kommt doch an genügend Schusswaffen und Munition. An den Waffengesetzen liegt es ganz sicher nicht. Es müssen die Killerspiele sein! Oder ist da etwa doch ein Zusammenhang zwischen schiesswütigen Freizeitcowboys und einer latenten Gefahr des Waffenmissbrauchs? Ist es mangelnder respekt – nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch für das Leben Anderer und vor Waffen?

Nun ist es also auch hier soweit und es werden „Killerspiele“ auf dem PC des Täters gefunden. Ich frage mich, wieviel Prozent der deutschen Straftäter z.B. Minesweeper oder Solitaire auf ihrem Rechner haben. Kann man diesbezüglich Microsoft eine vorbereitende Schuld andrehen?

GANZ was anderes: Wieviele Wirtschaftskriminelle lesen das Handelsblatt, die Zeit, die FAZ, das Managermagazin, Schöner Wohnen, Playboy und ähnliches? Sollte/könnte man da nicht mal nachhaken? Besteht eventuell ein causaler Zusammenhang zwischen dem in den Publikationen sugeriertem Ziel des „ich brauche VIEL Geld, dann kann ich alles haben“ (GIER!) und den begangenen Straftaten?

Ganz am Ende wird sich eventuell sogar herausstellen, dass Gewaltverbrecher und Mörder als Kind Milch tranken. Macht Milch brutal?