Von der Wirtschaft lernen

heisst soziale Ungerechtigkeit – oder Erfolglosigkeit – lernen.

Nach diesem Leitspruch scheint die von uns gewählte Regierung an das Problem der Kinderbetreuung heranzugehen, wie man der TAZ unschwer entnehmen kann. Um sowohl die Wirtschaft anzukurbeln, als auch mehr Attraktivität für die Tätigkeit als Tagesmutter zu generieren, muss man nur dafür sorgen, dass Tagesmütter schlechter verdienen…

MOMENT! Das ist doch total unlogisch. Ja, für euch – liebe Zielgruppe – und auch für mich ist das so. Aber unsere „regierende Klasse“ sieht das anders, wie die TAZ schreibt:

Mit 65 Millionen Euro will die Regierung mehr Betreuungsplätze bei Tagesmüttern schaffen und die Qualität ihrer Arbeit verbessern. Doch durch neue Steuerabgaben sinkt ihr Verdienst.

Ist doch super. Noch mehr „Beschäftigte“, die entweder den (Zweit)job an den Nagel hängen (und somit weniger Geld zur verbesserung der Inlandsnachfrage zur Verfügung haben / Konsum!).

Gibt es denn keine Politiker mehr, die weiter als bis an die nächste Diätenerhöhung denken?

Warnung vor Mobiltelefonabzocke

Wer bei dem Anruf eines Mobilfunkanschlusses die Durchsage „Der gewünschte Gesprächspartner ist zurzeit nicht erreichbar. Wenn Sie Eins drücken, wird er per SMS von Ihrem Anruf benachrichtigt.“ hört, hat schon verloren. Denn er wird schon – obwohl er niemanden erreicht hat, zur Kasse gebeten.

T-Mobile: „Die Komfortdienstansage ist für Anrufer kostenpflichtig“, teilt die Pressestelle mit. Vodafone: „Der Vodafone-fremde Kunde bezahlt, wenn er die Computerstimme hört“, sagt Sprecher Thorsten Höpken. Wie bei T-Mobile. O2 tut es auch. Den Service habe man auf Wunsch der Kunden eingeführt, heißt es aus der Pressestelle. Aber die anderen zahlen: „Der Anrufer zahlt die Entgelte seines Tarifes ins deutsche Mobilfunknetz von o2, wenn unser Kunde diesen Service nutzt.“ Einzig E-Plus kassiert für das, was einige als Abzocke empfinden, und andere als Service

schreibt der Spiegel. Man kann aber das Geld zurückfordern, wie ebenfalls demselben Artikel zu entnehmen ist

Und das Verbraucherschutzministerium rät den Anrufern, sich das nicht gefallen zu lassen: Sprecherin Sandra Pabst: „Nach einem Urteil des Amtsgerichtes Ulm (Az. 6 C 3000/04) aus dem Jahr 2006 ist die Rechtslage eindeutig. Demnach muss ein Anruf kostenlos sein, wenn keine Verbindung zustande kam, etwa wegen Netzschwäche.“

Aber wer klaubt sich schon durch die Einzelverbindungsnachweise und führt Buch über jedes Gespräch? Vor allem den Nutzer eines „Firmenhandys“ ist dies egal. Wenn jeder Mobiltelefoninhaber nur einmal monatlich auf diese Art zur Kasse gebeten wird, sind es Millionenbeträge, über die wir hier reden.

Ja liebe Mobilfunkanbieter. Nun hat jeder Bundesdeutsche ein Handy, mit Neuverträgen ist kein Geld mehr zu verdienen. Zusatzdienste verkaufen sich schleppend, der SMS-Markt hat auch keine Zuwachsraten, die EU reguliert Auslandsgespräche – woher also die Gewinnsteigerung nehmen? Da ist es schon OK, wenn man zu unrechten Mitteln greift?

Merke: Wo man Geld verdienen kann, wird es immer Verbrecher und Abzocker geben.

Da hat der Herr Kaube aber noch ganz schön die Mauer im Kopf

So kommentiert ein Leser (Hans Hoff) einen FAZ Artikel. Dem kann ich mich nur anschliessen….

In der FAZ darf der „Herr“ Jürgen Kaube – unter der Überschrift „Geht doch rüber“ – seine Gedanken zu der Studie bezüglich der Abiturienten, die aufgrund der Studiengebühren nicht studieren, öffentlich äussern. Toll. Nur wäre wohl ein Stammtisch in einer Dorfkneipe eine besserer Ort für derartig einseitige Betrachtungen, als die FAZ.

Kaube schreibt (unterschwellig), dass es wohl eher ein Problem mit den neuen Bundesländern (dem Osten) wäre, der diese 18.000 Abiturienten davon abhält zu studieren und nicht etwa die Studiengebühren.

Kaube (geboren 1962 in Worms am Rhein) studierte an der FU Berlin und kann damit nachweisen, dass ER als angehender Student sehr wohl umzugsbereit war. HALT! Moment mal. War es nicht so, dass um 1980 herum so einige Studierende nach Berlin wollten, weil ein Wohnsitz dort vor dem Einzug in die Bundeswehr schützte? Ich will hier nix unterstellen, aber ich muss Toyota zitieren: „Nichts ist unmöglich“.

Was ist zum Beispiel mit den Abiturienten, die in einer Universitätsstadt leben und sich scheuen sich die Kosten für Wohnsitz und Unterhalt neben dem Studium dazu zu verdienen? Es geht schliesslich um mehrere Tausend Euro im vergleich zu den 500€ Studiengebühren. Hat „Herr“ Kaube in Berlin während seines Studiums (Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Germanistik u. Kunstgeschichte) gearbeitet? Irgendwie unvorstellbar, dass jemand vier Fächer (mit Abschluss?) belegt und abschliesst und nebenbei noch in Kneipen arbeitet oder sonstwie seinen Lebensunterhalt verdient.

Oder haben seine Eltern ihn etwa finanziert und er betrachtet diese Problematik wie ein Eunuch der vom Sex redet? Also keine Ahnung hat, wie es ist so zu leben, wie er selber predigt – ein Theoretiker, der weise Worte von sich gibt ohne wirklich Ahnung zu haben?