Häme für die FDP? Sehe ich nicht

Bei der Bundeswehr (jaja, wieder die alten Geschichten aus dem Krieg) gab es den schönen Spruch, der auch bei einem Anschiss zum tragen kam: „Danke für eine gerechte Bewertung“. Wenn ich heute die Schlagzeile der Welt

Bürger reagieren mit Häme auf Umfragetief der FDP

lese, frage ich mich wo es Häme für die FDP gibt. Es gibt berechtigte Kritik. Aber HÄME? Gerechte Bewertungen sind alles, was sich über die FDP ergiesst. Wer sich Jahre lang darüber auslässt, dass ER Politik deutlich besser kann als die anderen und dann – wenn er selbst regiert so hilflos und vor allem schädlich agiert, hat Häme nicht verdient. Eher ein Rauswurf mit Schimpf und Schande wäre das Mittel der Wahl.

Aber das liegt bestimmt alles am Wetter!

Aaron König erklärt den Ausstieg aus Web 2.0

Nachdem ich von Konna zum Nachdenken angeregt wurde, was einen Blogger eigentlich ausmacht (Der Unterschied zwischen Bloggern und Meinungshabern), muss ich heute von Aaron König in seinem Blog folgende Stellungnahme lesen:

ich bitte um Verständnis, dass ich leider nicht die Zeit habe, auf jeden einzelnen Kommentar hier zu antworten und auch nicht an Diskussionen teilzunehmen. Dies ist ein Blog, in dem ich Artikel schreibe, aber kein von mir betriebenes Diskussionsforum, dessen Betreuung kann und möchte ich nicht leisten. Meiner Erfahrung nach sind Diskussionen in elektronischen Schriftmedien allerdings ohnehin nicht besonders ergiebig.

Dies ist ein Ausstieg aus Web 2.0, denn Aaron (bürgerlich Stefan) König entzieht sich letztendlich der Diskussion mit den Diskutanten und wirft ihnen schlicht seine Meinung um die Ohren OHNE auf etwaige Kritiken und Meinungsanstösse einzugehen. Warum auch – besteht doch die Gefahr sich im Zweifelsfall rechtfertigen zu müssen. Aber ist nicht genau DAS diese kleine Detail von dem Web 2.0 lebt?

Deutlich kniffliger wird diese Angelegenheit, wenn man sich vor Augen führt, dass Stefan „Aaron“ König Vorstandsmitglied der Piratenpartei Deutschland ist. Und gerade an dieser Position sollte man doch dankbar sein, wenn man mit seinen Lesern seine eigenen Ansichten abklopfen und messen kann. Ich stelle teilweise kühne Thesen auf und bin jederzeit (Ausnahmen 00:00 bis 08:00) bereit diese auch kontrovers zu diskutieren. Aber ein Herr König (Nomen est Omen?) hat ein solches nicht nötig. Eine armselige Einstellung für einen Vorstand der Piraten, der Partei die doch gerade dadurch glänzen will die Bodenhaftung nicht zu verlieren. #Aaron #Fail

Das ich an anderen Stellen mit Aarons Meinung teilweise deutlich kollidiere – geschenkt. Das fällt meist unter Meinungsfreiheit. Aber was zu viel ist ist einfach zu viel: Der Mann ist in meinen Augen UNHALTBAR! Der soll sich seine mediale Aufmerksamkeit woanders schnorren gehen.

Die Motivation gegen Internetsperren zu sein

In den Medien wird uns (den Sperrgegnern) so vieles als Motivationsgrundlage unterstellt:

  1. Das fängt damit an, dass unser adliger Wirtschaftsminister (und er war damit nicht allein) Sperrgegner anfänglich in die Ecke der Päderasten versucht zu stellen.
  2. Wir sehen das Internet als rechtsfreien Raum an
  3. Wir sind „junge Wilde“

Bevor ich meine Motivation erkläre, möchte ich hier zu obigen Punkten Stellung beziehen:

Zu 1) Mir subtil zu unterstellen ich wäre Päderast ist eine Frechheit. Als Vater zweier Töchter sehe ich es als Unverschämtheit an, unterschwellig dieser sexuellen Ausrichtung verdächtigt zu werden.

Zu 2) Ich sehe und sah das Internet niemals als rechtfreien Raum an. Sicherlich ist es so, dass „Offlinerecht“ teilweise schwer in die Onlinewelt zu transportieren ist. Allerdings ist spätestens(!) seit 1986 (2. Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität) auch die Regierung der Bundesrepublik Deutschland diesbezüglich aktiv.

Zu 3) Es ehrt mich, dass man mich als „jungen Wilden“ bezeichnet. Ganz besonders, da mir als Arbeitssuchernder mehr als einmal erklärt wurde, ich wäre zu alt. Naja, mit Ende 40 bin ich zumindest insofern geehrt, als dass diejenigen, die mich als Jung bezeichnen sich selbst attestieren, dass sie wohl alt wären.

Nun aber zu der Frage, was MICH motiviert gegen die Internetsperren zu agieren:

  1. Die Mauer wurde ein paar Tage nach meiner Geburt gebaut (1961). Allein aus diesem Grund habe ich mich mit der Geschichte und der Politik des „Staates“  DDR immer mit Interesse beschäftigt.
  2. Ich bin Deutscher. Auch wenn ich an dem Unrecht des Dritten Reiches nicht mal als Mitläufer schuldig erklärt werden kann, so muss ich mich als Deutscher der Geschichte meines Landes stellen.
  3. Ich glaube an die Aussage „Wer nicht aus der Geschichte lernt, wird bestraft, indem diese sich wiederholt“
  4. Weder meine Eltern noch meine Lehrer oder die Gesellschaft haben mir die Intelligenz nehmen können. Vielmehr wurde ich stets dergestellt erzogen, mich zu informieren und Kritik auch zu äussern. Eine Eigenschaft, die offensichtlich heute nicht mehr so gern gesehen wird.

Ich lebe in einem freien Land und bin stolz darauf. Ich möchte auch Morgen und Übermorgen noch stolz sein können. Ich sehe es als meine Aufgabe an, für dieses Land etwas zu tun. Ganz im Sinne Kennedys, der sagte „Die Frage ist nicht, was dieses Land für dich zun kann. Die Frage ist, was kannst Du für dieses Land tun.“