Gandhi und Da Vinci

Vorhin hatte ich einen Termin bei einem Kunden, bei dem die Frage gestellt wurde: „Wenn sie eine Raum & Zeitmaschine zur Verfügung hätten, mit welchen beiden Personen würden Sie gern einmal persönlich sprechen?“ Diese Frage konnte ich für mich leicht beantworten:  Mohandas Karamchand Gandhi (Mahatma Gandhi) und Leonardo di ser Piero (Leonardo da Vinci).

Gandhi wegen seiner Weisheit auf der menschlich-politischen Ebene und seines absoluten Pazifismus, Leonardo da Vinci, weil er Dinge gesehen und konstruierte, die bereits mehrere Fortschrittssprünge in der Zukunft lagen.

Mein Gegenüber wollte zur Tagesordnung übergehen, aber nicht mit mir. Revanchefouls werden nur beim Fussball mit der Roten Karte bestraft und so fragte ich ihn „natürlich“, welche Personen ER denn gern kennen lernen würde. Die Antwort war bemerkenswert: Ernesto Rafael Guevara de la Serna (Che Guevare) und Nelson Mandela.Und gerade WEIL er Che nannte, war dies keine Antwort, die nur für mich genannt wurde – da kommt man eher nicht auf Che – auf Nelson Mandela vielleicht.

Warum empfinde ich die als bemerkens- und somit bloggenswert? Mein Gegenüber war kein „pickliges Computerfrettchen“, sondern ein Manager einer nicht unbekannten Aktiengesellschaft. OK, die Firmas ist keine Bank, Versicherung und kein Rohölkonzern, aber wenn die Interessen meines Gegenübers den meinen so ähnlich sind, dann klappt es menschlich irgendwie. Was hätte ich gemacht, wenn er Franz-Josef Strauss oder Nero gesagt hätte? Es gibt mir Hoffnung, dass auch andere Menschen sehr wohl in der Lage sind wirklich wichtige Prioritäten zu definieren.

Wen wohl Josef Ackermann oder Angela Merkel gern mal treffen würden? Naja, die kann ich nicht fragen, aber euch: Wen würdet ihr gern einmal treffen, wenn ihr die Möglichkeit hättet – völlig frei von Raum und Zeit – 2 Personen zu treffen? Aus dieser Frage darf auch gern ein Mini-Stöckchen gemacht werden 🙂

„Strafen“ für Manager

Die Welt (ein Organ des Springer Verlages…..) betitelt einen Artikel mit „Deutsche Manager-Elite wird für Krise abgestraft“ und definiert damit das höchste Strafmass, dass einem Manager widerfahren kann: Er sinkt im Ansehen.

Das Ansehen der deutschen Top-Manager leidet unter der Finanz- und Wirtschaftskrise. Das geht aus einer Umfrage des Bad Homburger Unternehmensberaters Manfred Niedner hervor. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann stürzte in der Gunst der Befragten auf den letzten Platz ab.

Das die angesprochenen Mananger, wie Mehdorn, Ackermann und Konsorten allesamt – in meinen Augen – richterlich abgestraft gehören, wegen Diebstahl (von Privateigentum der Anleger) ist ein gänzlich anderes Kapital.

Mal ehrlich, ob es den Millionenverdienern nicht am Arsch vorbei geht, was eine dusselige Umfrage ergibt, solange die Jobs sicher und die Gehaltschecks hoch sind.

Fremdworte des Alltags: Anstand

Der Bundespräsident Horst Köhler fand heute sehr deutliche Worte bezüglich der Finanzkrise.Die Chefs von Deutscher Bank, Commerzbank und Dresdner Bank, Josef Ackermann, Martin Blessing und Herbert Walter, mussten sich Sätze wie:

„nach den Renditen, an denen sich eine ganze Branche offenbar so berauscht hat, dass sie blind wurde für die Risiken oder sie bewusst ignoriert hat“ Nun seien Demut, Anstand und Bescheidenheit gefordert.

„Die Banken müssen sich bewusst machen: Zuallererst sind sie Treuhänder derer, die ihnen ihr Erspartes überantwortet haben.“

„Wir brauchen bei aller Schärfe des Wettbewerbes eine Kultur der Gemeinsamkeit. Und wir brauchen schlicht Anstand.“ (Quelle FAZ)

Anstand – aber ich muss doch sehr bitten, Herr Köhler. Die Herren wissen doch höchstens, wie man anständig sein eigens Geld vermehrt. Die kriegen doch nichtmal den Aktienkurs ihrer eigenen Unternehmen in den Griff.

Die FAZ schreib ausserdem:

Köhler forderte zudem ein verbindliches politisches Verfahren, das dafür sorge, dass globale Leistungsbilanzungleichgewichte abgebaut würden und in dieser Form nicht wieder entstehen könnten. „Das verlangt auch eine Diskussion über die Rolle von Wechselkursen, und in jedem Fall verlangt es eine Absage an die Selbstbezogenheit und Protektionismus“

Selbstbezogenheit – ist das nicht eine wunderschöne Vermeidung der Begriffe Egoismus oder gar Gier?

Die Welt hat auch einen Artikel über diese Ansprache, die aber nahezu den gleichen Wortlaut wie die FAZ nutzt, allerdings interpretiert die Welt:

Die Banker haben versagt – urteilt Bundespräsident Horst Köhler