Die Deutsche Bank hat sich mit VW-Aktien verkalkuliert

und hat damit massiv Geld verbrannt. Hier schrieb ich schon einmal über das „Aktienwunder“ Volkswagen und nun stolpere ich über einen Artikel in der FTD, in dem Klaus Kaldemorge (Chef der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS)  wie folgt zitiert wird:

Ich kritisiere heftig, dass ein Unternehmen wie Porsche in unverantwortlicher Art und Weise den VW-Kurs manipuliert. Hier ist für andere Anleger nicht nachvollziehbar, was Porsche macht. Alle spielen mit offenen Karten, nur einer spielt mit verdeckten. Es kann auch nicht sein, dass ein Wert in einem angesehenen Index wie dem Dax aufgrund des geringen Streubesitzes an einem Tag um mehr als 100 Prozent steigt.

Wer das liest, könnte meinen, dass Porsche aktiv in den Kauf/Verkauf der Aktien eingegriffen hat. Haben sie aber nicht: Sie haben nur mitgeteilt, dass Porsche beabsichtigt VW-Aktien zu kaufen, was dazu fürhte, dass die Mechanismen des Aktienmarktes ein wenig aus den Fugen gerieten. WENN Herr Kaldemorge nun so harsch reagiert, schliesse ich daraus, dass er selbst (respektive seine Vasallen) kräftig Geld bei der Aktion verloren haben. Wettet jemand dage

Bundesregierung: Mathe anwesend?

Die FTD betitelt mit „Härtere Strafen für reiche Sünder“ die Anhebung der Höchstgrenze von Tagessätze als mögliches Strafmass. Aus ehemals 5.000€ werden nun 20.000€. Mal kurz den Taschenrechner konsultieren: 20.000€x 365 Tage= 7.000.000€. Da kommen also all die manager gut bei weg, die jetzt als Grossverdiener EVENUELL zur rechenschaft gezogen werden. SOLLTE der Ackermann Dreck am Stecken haben, so hat er – selbst nach einem Höchststafsatz – noch gute 10 Millionen Euro über.

Die FTD schreibt:

„Mit dem Vorschlag stellen wir sicher, dass es auch in Zukunft kein Gerechtigkeitsdefizit im Bereich der Geldstrafen gibt“, sagte Justizministerin Brigitte Zypries (SPD).

Ja nee, ist schon klar Frau Zypries. Wieso kriegen die nichtmal etwas gebacken, dass man nicht auf dem ersten Blick als unausgegoren und einseitig erkennt?

Zertifikate sicherer als Bundeswertpapiere?

Zu dem Schluss kommen zumindest eine Onlineumfrage des „Handelsblatts„. Die FTD berichtet über exakt diese Umfrage:

Tatsächlich hatte sich am Dienstag und Mittwoch gerade mal gut ein Prozent der bis dahin rund 2500 Umfrageteilnehmer für die Zertifikate entschieden, erst am Donnerstag kippte das Ergebnis – wobei „die überwiegende Mehrheit der Stimmabgaben aus den Rechnernetzwerken großer Banken mit nennenswertem Zertifikategeschäft erfolgte“, so die Zeitung.

Und wieder einmal bewahrheitet sich die Erkenntnis: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Aber selbst das Handelsblatt scheint über die umfragefälschenden Banker „not amused“ zu sein:

Es ist eine Liste der Schande. Zum einen, weil hier Mitarbeiter seriöser Finanzinstitute meinen, eine Online-Umfrage manipulieren zu müssen. Zum anderen, weil sie auch noch so dumm und IT-inkompetent sind, dass sie glauben, nicht aufzufallen.

Für mich nur wieder ein weiterer Beweis, das (nicht nur) die Banker letztendlich von Lug, Betrug und Fälschungen leben.

Das am Ende der

„Deutsche Derivate Verband am Ende per Pressemitteilung bejubelte, dass Anleger weiterhin Zertifikaten vertrauten“

macht das Bild des Auftretens der Banker nur noch rund. Sozusagen der krönende Abschluss einer bemerkenswerter Offenbarung.