Kreditkartensicherheit und Hacking mit Klebefilmstreifen

Wenn man ein technisches Gerät in der Art manipuliert, dass man die Funktionalität dieses Gerätes verbessert, so spricht man von einem Hack. Für weite Kreise der Bevölkerung ist „hacken“ etwas kriminelles. An der Stelle irrt der Durchschnittsbürger. Hacking ist zuerst einmal ein kreativ-intellektueller Akt, denn man muss sich mit der Technik beschäftigen und  sich Gedanken machen, wie man noch mehr aus ihr heraus kitzeln kann.

Im Rahmen des Kredit- und EC-Karten Debakels scheinen nun Einzelhändler die hohe Kunst des hackens zu zelebrieren:

Als Zwischenlösung sind bei den Sparkassen und Landesbanken derzeit alle 25.700 Geldautomaten so umgestellt worden, dass sie bei einer fehlerhaften Karte den Magnetstreifen anstelle des Chips auslesen. Ähnlich überlisten viele Einzelhändler die fehlerhaften Karten. Sie überkleben den Chip per Hand mit Klebeband. Dadurch greifen manche Bezahlterminals automatisch auf den Magnetstreifen zurück, bei dem keine Probleme auftreten. „So haben wir zwar ein paar Euro Kosten für Klebestreifen, aber keinen Ärger mit den Kunden“, sagt ein Lebensmittelhändler in Frankfurt. (Quelle Spiegel – Hervorhebung von mir)

Wie endgenial ist das denn bitte? Da verkauft uns die Bankenwirtschaft Systeme, die durch verschiedene Tests gehen müssen um anerkannt zu werden und dann passiert erstens etwas, das der Sprecher Christian Achilles ( des Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV)) wie folgt beschreibt:

„Natürlich werden die Karten getestet. Aber der Mangel war so versteckt, dass die gesamte Kreditwirtschaft ihn nicht entdeckt hat.“

Aber richtig lustig wird folgender Part:

Bei Reisen ins Ausland empfiehlt der DSGV genügend Bargeld oder Reisechecks mitzuführen. Zwar bemüht sich der Verband derzeit, zumindest in den fünf großen Urlaubsländern Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien die Geldautomaten so zu konfigurieren, dass alle Sparkassenkarten wieder funktionieren. Doch in einigen Ländern könne das schwierig werden, sagt DSGV-Sprecher Achilles. Dort nämlich, wo keine Notfallfunktion aktiviert werden könne und es nur die theoretische Möglichkeit gebe, die Maschinen wieder komplett auf das Auslesen der Magnetstreifen zurückzustellen. „Das will man nicht“, sagt Achilles.

Warum erklärt man seinen Kunden nicht einfach, dass sie mittels Klebestreifen den Chip ausser Funktion setzen und die – von uns den Kunden! teuer bezahlte – Sicherheitsfunktion einfach umgehen sollen? Oder wäre das dann doch ZU peinlich?

Warum so viele Worte, sag doch einfach: BANKEN..

Wie Armut Menschen verändern kann

Es gibt Dinge, die passieren einfach – man nimmt sie für sich als selbstverständlich hin. Dennoch sollte man stets auch das eigene Handeln mal ein wenig überdenken, teilweise sind die Erkenntnisse hochgradig interessant.

Ich bin süchtig, Raucher. Gerade in der Hartz-IV-Zeit war der Tabakkonsum (und der Erwerb der Rauchwaren) ein massives kostentechnisches Problem. Dankenswerter Weise sind Zigarillos aufgrund der reduzierten Tabaksteuer preiswerter zu erwerben und ich fand die preiswerte Marke Tourbillion bei meinem Minimal-Markt (jetzt Rewe). Diese Zigarillomarke hatte eine zeitlang ein Produktionsproblem: Es klebten immer zwei Schachteln zusammen und so ergab es sich, das des öfteren meine beiden Schachteln von der Kassiererin als eine Schachtel gescannt wurde. Damals (ich gebe es ungern zu, will aber ehrlich bleiben) freute ich mich über die Ersparniss.

Ich will euch nicht mit einer Beichte langweilen, sondern komme auf obige Bewandnis, da sich mein Verhalten heute geändert hat. Vor 2 Wochen wollte ich eine Stange Zigaretten  „Big-Box“ erwerben (Stangenpreis 40€), bekam aber zu diesem Preis irrtümlich eine Stange Maxi-Pack (Stangenpreis 48€) ausgehändigt. Erst Zuhause stellte ich fest, dass diese Schachteln irgendwie grösser waren. Am nächsten Tag besuchte ich den Tabakhändler und erklärte ihm, dass er sich vergriffen hätte und er noch acht Euro von mir bekommt.

Was haben diese beiden Erlebnisse/Verhaltensweisen miteinander zu tun?

  1. Es macht sicher einen Unterschied, ob der Geschäftspartner ein anonymes Großunternehmen oder ein kleiner Einzelhändler ist, aber
  2. Wenn man es sich erlauben kann, ist man gern ehrlich. Es bereitet Freude.(Gieriges Managergesocks einmal ausgenommen *gg*)
  3. Mit begrenzten Mitteln fällt es deutlich schwieriger sich den Luxus zu erlauben ehrlich zu sein.
  4. Wer mit knappen Mitteln in diesen Situationen besteht verdient Respekt.
  5. Wer mit ausreichenden Mitteln in diesen Situationen versagt, verdient Schlaflosigkeit und tagelangen Dünnpfiff!

Ich mit sicherlich kein Engeln und weit davon entfernt vom Papst seelig oder gar heilig gesprochen zu werden. Aber es ist doch sehr interessant, wie unterschiedlich der mensch in unterschiedlichen Situationen und unter unterschiedlichen Bedingungen sein Verhalten ändert.