Endlich neue Doktortitel – die CSU jubelt

Ein Kollege von mir (der Judas hehe) kommentierte bezüglich meines Artikels über die kopierfreudige Tochter des Herrn Stoiber, das Zitat aus dem Spiegel

Ein Jura-Professor, der die Arbeit gelesen hat, sagte SPIEGEL ONLINE, für eine wissenschaftliche Karriere habe die Dissertation “nicht gereicht”. Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen habe die Doktorandin Saß ausgeschlagen als klar war, dass es zum Titel reicht.

sinngemäß: „Kann man für diejenigen die den Titel nur wegen des Titels haben wollen, nicht eine eigene Titelhierarchie einführen?“ Ich möchte hiermit die Idee aufgreifen und mal ein paar Vorschläge unterbreiten, die ihr gern erweitern dürft:

  • Dr. Wicht. – für „Wichtig“. Macht sich in jeder beruflichen Position gut auf der Visitenkarte
  • Dr. 10teuro – oder auch Dr. 300teuro – für den kleinen Geldadel. Zeige deinen Titel und ich sage dir, was er dir wert war! Dieser Titel wird vor allem in Zeiten der Brautschau Erfolge sichern können – auch bei zukünftigen eventuell Schwiegereltern recht vorteilhaft
  • Dr. Pol. – Mein Papa ist Politiker, der hat Einfluss. Einfluss ist immer gut. Bewerbungen mit diesem Titel öffnen Türen.
  • Dr. So. oder Dr. To. – Sohn oder Tochter eines Mitglieds der Prüfungskommission. Sinnlos wie ein Kropf – aber wenigstens ein Titel
  • Dr. Sex – ich habe der Professorin/dem Professor ein paar schöne Stunden bereitet. DER Türöffner in der Erotik-Branche – auch bei geheimdienstlichen Tätigkeiten eventuell von Vorteil.
  • Dr. Charm. – ich habe soviel Charme, ich wickel stumpf um den Finger. SEHR gefährlich. Bei der Bewerbung als Vertriebsmitarbeiter eventuell von Vorteil, danach sollte man den „Charm“ aber verschweigen. Auch als Koberer sind Menschen dieses Titels bestimmt zu gebrauchen.

So, und nun ist noch ein bisschen Platz für eure Kreativität

Verbrecher unter sich(3): CSU und Raubkopierer

Der Doktor Ctr-C Freiherr zu Guttenberg war der erste, aber es scheint im Umfeld der CSU Gang und Gebe zu sein, sich an den Errungenschaften anderen Menschen zu bereichern. Nicht nur mittels „normaler Ausbeutung“ und Steuerhinterziehung, sondern auch durch das Aneignen fremder Geistesleistung kann man sich schliesslich besser stellen.

Jüngstes Beispiel scheint Veronica Saß zu sein, die Tochter des ehemaligen bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.

Ihre Doktorarbeit soll in wesentlichen Teilen aus nicht genannten Quellen abgeschrieben sein. Die Dissertation hatte Saß im Jahr 2008 an der Uni Konstanz eingereicht. Ein Jura-Professor, der die Arbeit gelesen hat, sagte SPIEGEL ONLINE, für eine wissenschaftliche Karriere habe die Dissertation „nicht gereicht“. Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen habe die Doktorandin Saß ausgeschlagen als klar war, dass es zum Titel reicht.

schreibt der Spiegel. Und die Grafik im begleitenden VroniPlag-Wiki scheint eine deutliche Sprache zu sprechen:

 

Nach knapp 24 Stunden sind bereits über 22% der Doktorarbeit als Plagiat enttarnt. Ich wette, da geht noch was.

Wie nur soll ich meiner studierenden Tochter erklären, dass sie nicht betrügen soll? Vielleicht muss ich als Argument vorbringen, dass ich weder Ministerpräsident war, noch Freiherr bin. Aber ob das für eine junge Frau eine hinreichende Argumentation ist?

CSU – Copyrights Sind Unerheblich