Meine Antwort auf das #LSR – wenn ich Google wäre

Wenn ich Google wäre, würde ich folgende Mail an jegliche Domainverantwortlichen der Forderer des Leistungsschutzrecht in der BRD  senden:

„Sehr geehrter Domaininhaber,

aufgrund bedauerlicher Veränderungen in unserer Kostenstruktur sehen wir uns leider nicht mehr in der Lage unsere Dienstleistung für die Webinhalte ihres Unternehmens kostenfrei anzubieten.

Zu unseren Dienstleistungen gehören z.B. (aber nicht ausschliesslich):

  1. Indizieren der – für unsere automatisierten – Suchagenten freigegebenen Inhalte von Webseiten
  2. Zur Verfügung stellen eines Frontends, dass es Internetusern ermöglicht Inhalte des „HTML-basierenden Internet“ nach bestimmten Schlüsselbegriffen zu durchsuchen um so auf die gesuchten Inhalte auf Seiten anderer Anbieter zugreifen zu können
  3. Erstellen von Programmen um obige Dienste anbieten zu können
  4. Das aufrecht erhalten mehrerer Rechenzentren, um die unter 1 & 2  genannten Dienste anbieten zu können
  5. Mehrere redundante, und vor allem breitbandige  Netzwerkanbindungen in jedes unserer Rechenzentren.

Wie sich sicherlich nachvollziehen können,  kann dieser Aufwand nicht ohne Einnahmen umgesetzt werden. Bislang haben wir all diese Dienstleistungen – sowohl für die Suchenden als auch für Sie, den Anbieter von Webinhalten – durch Werbeeinblendungen kostenneutral anbieten können. Durch eine geänderte Gesetzeslage in der Bundesrepublik Deutschland (das sogenannte Leistungsschutzrecht), werden wir nun in die Lage versetzt dass wir an ihr Unternehmen, für die Einblendung von Werbung auf unseren Suchergebnissen (was technisch nahezu unmöglich zu umgehen ist), einen Teil unseres Ertrages abtreten müssen.

Es wäre gegenüber den anderen Rechteinhabern (welche ihre öffentlich zur Verfügung gestellten Inhalte nicht über das sogenannte Leistungsschutzrecht vergütet bekommen) asozial, wenn diese – im Gegensatz zu ihrem Unternehmen – für ihre Leistungen durch unsere Werbeeinblendungen indirekt zahlen, während ihr Unternehmen durch das Leistungsschutzrecht direkt monetär profitiert.

Um dieses Diskrepanz zu zu entschärfen, werden wir Ihnen ab 01.01.2013 folgende Gebühren in Rechnung stellen:

  • Monatliche Pauschale zur Aufrechterhaltung der Indizierung:       1000€
  • Monatliche Kosten pro indizierter Webpage (URL)                  :              1€
  • Weiterleitung einer Suchanfrage auf ihren Server, je               :              0,01€

Sollten Sie uns bis spätestens 15.11.2012 keinen Auftrag für die Indizierung und Publizierung ihrer Webinhalte in unserem Suchergebnissen erteilen, sehen wir uns leider gezwungen die von Ihnen publizierten Inhalte aus unserem Angebot auszuklammern.

Mit freundlichen Grüßen

Ich

Aber ich bin ja nicht Google – insofern: Was rede ich eigentlich

Verlinkt das BKA auf den Tüdelkram?

Als ich neulich in den Statistiken unseres „Kolchosenblogs“, dem Tüdelkram „blätterte“ fiel mir auf, dass dort als Referrer auch die Webseite www.bka.de auftauchte. Ich habe zwar eine grosse Klappe und mich zählen weder unser Innenminister Herr Schäuble, noch der BKA-Chef Jörg Ziercke zu ihrem Freundeskreis. Dennoch bin ich doch ganz gewiss noch nicht so weit auf der Skala der Unpopularität nach oben gerutscht, dass ich (resp. dieses Blog) durch Verlinkung durch das BKA geadelt werde.

Woher kommen also diese Referrer?

Aus Gründen des Datenschutzes werde ich nun nicht den IP-Adressbereich nennen, aus dem heraus diese Zugriffe kommen, ausser vielleicht dass alle von einem Provider aus der Schweiz kommen. Eines allerdings verrate ich doch glatt: Es ist kein Geheimniss, dass es Tools gibt mit denen man als zugreifender Nutzer den Referrer in seinem Browser ändern kann. Das verschleiern oder verfälschen eines Referrers mag für den referierenden Host (Webseite) Sinn machen, um eben nicht offen zu legen, dass man auf das Ziel verlinkt hat. Da sehe ich aber eher einen Sinn darin, den Referrer komplett zu löschen oder auf eine Google-Suche umzulenken.

Warum aber als Privatanwender den Referrer fälschen oder verschleiern – und wie mache ich es richtig? Als Anwender KANN man den referrer zum Beispiel verändern um den Benutzer des Zielhosts mittels Referrer-Spam zu erfreuen. Wer allerdings die Webseite des BKA als Referrer angibt handelt deutlich kontraproduktiv. Warum? Ganz einfach: Ich unterstelle einmal, dass jeder Webseitenbetreiber/Admin über diesen Referrer stolpert und – wie ich – weiss, dass das BKA (von der Mainpage aus!!) ganz gewiss nicht auf seine Seite verlinkt hat. Also wird man mittels Auswertung der Logdateien (grep und less sind deine Freunde) schnell herausfinden von welcher IP-Adresse der Besucher kam.

Lieber schweizer Blogbesucher des Tüdelkram, wenn Du dein Surfverhalten verschleiern willst, so nutze doch lieber einen Proxyserver. Das Einsetzen von www.bka.de als pauschalen Referrer ist deutlich kontraproduktiv, denn es lenkt die Aufmerksamkeit erst recht auf dich.

Ziel verfehlt, setzen, 6