Kommentare um Backlinks zu erzeugen

Ein Hinweis an alle Kommentatoren:

Immer wieder stelle ich fest, dass Kommentare nicht nur stumpf Werbung für Webseiten in Sachen Viagra, enlarge your nose oder ähnlichem machen. In letzten Zeit kommt es häufiger vor – und gerade wieder – dass hier im Reizzentrum inhaltlich passende Kommentare gesetzt werden, die allerdings einen Makel haben: Die Verlinkung des Kommentators zeigt nicht etwas auf ein Blog oder ähnliches, sondern auf eine kommerzielle Webseite.

Wenn dann der Besucher auch noch als Mitarbeiter eines SEO-Marketingunternehmens ist, werde ich garstig. Ich staube den Kommentar ab (diesen Teil der Arbeit honoriere ich), allerdings schmeisse ich den Link erbarmungslos raus. „Ich bin root – ich darf das“.

Es ist schön, wenn irgendwelcheUnternehmen sich von SEO-Unternehmen das Geld aus der Tasche  ziehen lassen. Nur ZU gern würde diese Backlinks als kommerzielle  Werbung ansehen und eine Kostennote übersenden. Dadurch wäre allerdings die unbedingte Unabhängigkeit des Reizzentrums nicht mehr gewährleistet. Schade – weg mit dem Werbe-Dreck. Spielt woanders!

Spammer: Geh weg – WEIT weg! Ich bin allemal intelligenter als Du.

Der Unterschied zwischen Bloggern und Meinungshabern

Manchmal ist es ja so, dass Gedanken reifen, mit Erfahrungen untermauert werden und noch einen Katalysator brauchen.

Dieser Artikel ist genau so entstanden. Am Anfang war ein Artikel von Konna, der sich in seiner Gedankendeponie mit der Frage beschäftigte „Wann ist ein Blog ein Blog?„. Ich fing – gedanklich – an, mich mit dieser Frage zu beschäftigen, es wirkte nach. Es verging einige Zeit und der nächtse Stubser kam von qrios, wo gefragt wurde „warum die piratenpartei von den a-bloggern gedisst wird„.

Parallel dazu versuchte ich Kontakt zu Mario Sixtus aufzunehmen, der im letzten Elektrischen Reporter sehr sachlich mit dem „Phänomen“ Piratenpartei umgeht, in Twitter aber eher damit beschäftigt ist zu stänkern und zu lästern. Das war für mich schizophren. Was geht in Herrn Sixtus vor? Leider ist die Kommunikation mit Herrn Sixtus sehr einseitig – er schreibt aber antwortet nicht. Nicht auf Mail und nicht auf Follows auf Twitter-Tweets. Dieses Verhalten schiebt – und ich schätze mal Herr Sixtus ist da nicht allein – diese „Meinungsherauslasser“ in die Ecke der alten Medien – Zeitungen, Radio und Fernsehen. Ich sage – Du nimmst auf. Aber funktioniert so ein Blog? Funktioniert Twitter so? NEIN! Die neuen Medien leben von der Interaktivität.

Konna schreibt

Ein essentielles Feature eines Blogs und gewissermaßen auch ein Alleinstellungsmerkmal als Abgrenzung gegenüber einer Homepage oder “normalen” Webseiten ist die Möglichkeit der Diskussion in Kommentaren. Ist das nicht gegeben, fällt dieser Unterschied weg und somit kann man auch eine andere Bezeichnung dafür geben, etwa “öffentliches Tagebuch” oder von mir aus auch mit irgendeinem neudeutschen Begriff. Das Bildblog wäre daher aus meiner Sicht kein Blog, auch wenn es das im Namen stehen hat.

und ich bin geneigt ihm recht zu geben. In die gleiche Kategorie fallen auch Fefe und andere. Sie verkünden Gedanken, Wissen und Meinungen. Die bidirektionale Kommunikation steht aber draussen.

Qrios schreibt über A-Blogger:

Es geht ihnen nicht darum, die Piratenpartei zu schädigen oder sie – in ihrem Sinne – zu verbessern. Es geht lediglich darum, möglichst viele User auf ihre Seiten zu locken und möglichst viele Kommentare und Backlinks zu bekommen.

Alles in allem scheint mir, dass ein Zusammenfügen der obigen Artikel nahe liegt. Denn nur wer kommuniziert, bereit ist seine Meinung zu messen. Thesen – auch und gern kontrovers – zur Diskussion stellt und vor allem auch an dieser Diskussion teilnimmt, ist ein Blogger.

Geht es um nur um Follower und Pageimpressions? OK, wenn ich eine werbefinanzierte Webseite habe, dann ja. Dann ist meine eigene Meinung eventuell zweitrangig und die Gefahr mich der Aufruf/Followerzahl zu prostituieren ist groß. Ich schreibe nicht mehr „ehrlich“, sondern lasse aus Marketinggründen mal diesen und mal jenen Text raus. Immer schön das Fähnchen in den Wind der meisten Attraktion.

Aber ansonsten geht es doch darum mit Leuten ins Gespräch zu kommen – auch gern mal gesagt zu bekommen: „Hey, das sehe ich anders“ und dann mit etwaigen Meinungskontrahenten herauszufinden woran es liegt dass es zwei Meinungen gibt. Hat einer Unrecht? Liegt die Ursache in verschiedenen Blickwinkeln?

Warum bloggt ein Mensch eigentlich?

Wenn ich den Satz

„Man muss sich nicht vor US-Blogs verstecken. Abgesehen von der absoluten Spitzengruppe sieht es nämlich mind. genauso gut aus.“

Bei Robert im BasicThinking lese, ist das doch erstmal ganz nett. Wenn man den Zusammenhang betrachtet (bei Robert eine betriebswirtschaftliche Analyser der Einnahmen), stelle ich allerdings fest, dass es zwei Arten von Bloggern gibt:

  1. Blogger die etwas zu sagen haben
  2. Blogger, die bloggen als Einkommensquelle nutzen

Natürlich freue ich mich über viele Leser (gell Prinzessin …), Traffik und Backlinks. Aber nicht, weil mir dieses Geld in die Tasche schaufelt, sondern weil ich mich der Hoffnung hingebe, dass die Leserschaft zu einem gewissen Prozentsatz Interesse an den von mir verfassten Inhalten hat.

Inhalte eines Mediums, das durch wirtschaftliche Interessen geleitet wird, sinken bei mir persönlich in der Glaubwürdigkeit. Ich stelle mir dann die Frage: Ist der Artikel gesponsort? Ist eine positive Bewertung monetär beeinflusst?

Ich habe so meine Erfahrungen mit den Printmedien im IT-Bereich sammeln dürfen und weiss, wie man sich positive redaktionelle Beiträge erkauft – und eben auch, was ich von eben diesen (nicht erkennbaren) Beiträgen zu halten habe.

Also liebe Zielgruppe – auch wenn meine Beiträge subjektiv, krude und nicht immer euer Interesse finden. Was ihr hier lest ist authentisch (nicht autistisch!) meine Meinung, die durch NICHTS käuflich ist. Hier gibt es kein wirtschaftliches Interesse, sondern einzig mein Sendungsbewusstsein und mein stiller Groll auf das Elend der Welt, der das alles am laufen hält. Und sollte ich in die glückliche Lage kommen, dass der Betrieb meines Blogs meinen persönlichen finanziellen Rahmen sprengt, dann werde ich einen Weg finden weiterhin unabhängig zu bleiben.

Sorry Robert, aber das waren und sind meine Gedanken – auch wenn ich dir dabei VIELLEICHT Unrecht tue