DSL-Flatrate soll gedrosselt werden – Schluss mit der Subvention

Es scheint, als wenn die Zeit des „Bei mir kriegst Du alles billiger“-Marketing vorbei wäre: Die Telekom will die Geschwindigkeit der DSL-Anschlüsse nach einem definierten Transfervolumen drosseln – ein Aufschrei geht durch die Internet-Szene.

Die Fanboys schreiben in ihrem Blog

Es scheint Pläne zu geben, zum 02.05.2013 für die DSL, VDSL und Fiber Tarife eine einheitliche Drosselung (im Telekom-Deutsch „Bandbreitensteuerung“) einzuführen. Wie im Mobilfunk, sollen so die Flatrate Tarife nach überschreiten eines Datenvolumens ausgebremst werden. Die neue einheitliche Geschwindigkeit nach Drosselung soll 384 KBit/s betragen, was für viele Tarife eine deutliche Verschlechterung der Konditionen bedeuten würde

Die Fanboys werten diese Entwicklung als einen schlechten Witz. Ich muss zugeben, dass ich eher geneigt bin, die bisherigen Dumpingpreise im Flatrate-Bereich als einen Witz zu betrachten.

Seitdem die Technologie DSL in Deutschland in der Breite verfügbar ist unterbieten sich die Anbieter mit immer niedrigeren Preisen – Flatrate natürlich inklusive. Wer sich allerdings die Preise der DSL-Flatrates einmal ansieht wird feststellen, dass die Kalkulationsgrundlage eine Mischkalkulation sein muss: Wir schließen sehr viele Kunden an und es rechnet sich, solange kaum einer die Leistung auch wirklich nutzt.

Die Zeiten allerdings ändern sich. Heute nutzt der normale Internetbenutzer seine 20MBit-Leitung nicht mehr nur um Wikipedia-Artikel zu lesen. Vielen Kunden wurde schon vor 10 Jahren DSL quasi aufgedrängt, obschon für ihr Nutzerverhalten „normale“ ISDN-Geschwindigkeit (64Kb) zu diesem Zeitpunkt völlig ausgereicht hätte. Es ging damals um Marktdurchdringung. Möglichst viele Anschlüsse an die Haushalte bringen. Im Jahr 2013 allerdings muss der Nutzer nicht zu dem Benutzergruppe mit „abnormalen Benutzerverhalten“ gehören, um seine DSL-Geschwindigkeit auch auszureizen. Heute wird Video geschaut, Daten werden extern (Dropbox, Google-Drive und viele andere)  in der Cloud gelagert. Mittelständische Unternehmen schieben sogar nachts ihre Backups – über Standard-DSL Leitungen – in die Cloud. Die alte Mischkalkulation geht nicht mehr auf, der Preisverfall im Bereich DSL-Flatrate macht eine Notbremsung

Ich sehe in der jetzigen Entwicklung einen Vergleich zu den privaten Renten- und Krankenversicherungen: In der Anfangszeit wurden die Kunden mit niedrigen Preisen gelockt, denn die Leistungen wurden kaum beansprucht. Nach einigen Jahren aber nehmen die Nutzer dieser Versicherungen die Leistungen tatsächlich in Anspruch und auf einmal stellt man fest: Ops, verkalkuliert.

Ich habe kein Problem damit, wenn ich sowohl für Bandbreite als auch für Traffik eine angemessene Rechnung erhalte. Sicherlich ist eine Flatrate – so denn der Preis schön niedrig ist.. – eine gute Sache, aber letztendlich finanzierten die „Kaumbenutzer“ die Vielbenutzer.

Ich habe es schon länger kommen sehen: Die Preise für DSL sind ein Kalkulationsfehler. Die Anbieter können/müssen sich nun entscheiden welchen Weg sie gehen:

  1. Die Leitungen nach einem definierten Datenvolumen drosseln,
  2. Die Preise für Flatrates anheben
  3. Leitungsgeschwindigkeit und Volumen getrennt fakturieren

Die erste Lösung wird gerade benörgelt und trifft vor allem „Poweruser“ mit viel Lautstärke im Internet. Die zweite Lösung trifft alle User und wird für deutlichen Wirbel auf dem Markt sorgen, da User noch häufiger als heute den Anbieter wechseln werden. Der dritte Weg scheint mir persönlich der gescheiteste zu sein: Ich zahle einen Grundbeitrag für die Leitungsgeschwindigkeit und einen weiteren für das genutzte Traffikkontingent.

Eventuell werden wir ja sogar eine deutliche Trennung zwischen Leitungs- und Traffik-Anbieter bekommen: Werde ich in Zukunft eine Leitung von Kabel-Deutschland haben und meinen Traffik über die Telekom abrechnen? Wer weiss, was da noch passieren wird. Es bleibt spannend.

Spekulation: Wer finanziert das Steinbrück-Blog

Peer Steinbrück kann man nicht zwingend als Horrorgesicht für Banken bezeichnen. Als Finanzminister der großen Koalition forcierte er die Deregulierung der Finanzmärkte, was sicherlich der einen oder anderen Bank zu erhöhten Gewinnen verhalf – ob direkt oder indirekt. In dieser Zeit dürfte er sich einen gewissen Bonus bei den Bankern erarbeitet haben, egal was er heute über Banken und Geldmarkt sagt. Worte sind eines –  Taten haben aber deutlich mehr Gewicht.

Wenn man sich anschaut (OK, das ist nicht neu), bei wem Steinbrück gut bezahlte Vorträge hielt (PDF – Quelle Abgeordnetenwatch), fallen Banken, Banken nochmal Banken und  Finanzdienstleister auf.

Wenn ich mir das oben erwähnte PDF anschauen, stolpere ich über den Eintrag vom 15.11.2010. Dort nahm Peer Steinbrück – für einen Obulus von 15.000€ + 738,95 Nebenkosten – am MainGespräch“ der Société Générale teil. Der Auftraggeber für diesen Auftritt bei der Société Générale  (eine der wichtigsten französischischen Banken) war ausgerecht steinkühler-com.

Und Steinkühler-com – das Unternehmen, dass Steinbrück an eine Bank „vermittelt“ hat –  ist nun das Unternehmen dass „anonyme Spender“ gefunden hat, die das von Steinkühler betriebene „unabhängige“ Steinbrück-Blog finanzieren.

Solange mir nicht das Gegenteil bewiesen wird, gehe ich davon aus, dass auch hier wieder Banken (oder den Finanzdienstleistern nahestehende Personen) „ihren“ Kanzlerkandidaten finanzieren wollen. Und sollte Steinbrück tatsächlich Kanzler – oder maßgeblich an einer großen Koalition beteiligt – sein, wird er liefern müssen. Ohne Wenn und Aber. Für mich ist er – allein auf Grund dieser latenten Gefälligkeits-Erpressbarkeit (ohne unsere Hilfe wärest Du heute nicht auf deinem Posten), ist Herr Steinbrück und somit die SPD für mich absolut unwählbar.

Anmerkung am Rande: Bei den Vorträgen von „Nebentätigkeiten“ zu sprechen, entbehrt nicht eines gewissen Humors – sollte doch die Nebentätigkeit die Tätigkeit sein, mit der man neben seiner Hauptbeschäftigung „nebenher“ noch etwas Geld hinzuverdient. Wer aber im Jahr 2010 durch Vorträge ein Einkommen von über einer halben Million Euro erwirtschaftet, wird wohl eher sein Bundestagstagsmandat als Nebentätigkeit angeben müssen. So ernst nimmt Herr Steinbrück also sein politisches Engagement. Auf alle Fälle habe ich einen Verdacht, in welcher BrancheHerr Steinbrück nach seiner Karriere einen guten Vortandsjob ergattern wird.

Wer finanziert Peer Steinbrück?

Da kritische Kommentare auf dem Problem-Peer-Jubelblog gelöscht werden, muss ich hier einmal auf Peers Steinbrücks anonym finanzierten Social-Media-Auftritt hinweisen.

Ist es nicht toll? Da schafft es eine Mediaagentur den Kanzlerkandidaten der SPD für Social-Media zu begeistern und dieser Auftrag wird dann von wem bitte finanziert? Mal schauen, was die Webseite dazu aussagt (Über uns):

„Dieser Blog wird finanziert von herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten in Deutschland, die Peer Steinbrück, seine politische Kompetenz und seine Persönlichkeit schätzen. „

Unternehmerpersönlichkeiten – aha. Und wer bitte? Ist es der Herr Maschmeyer, der schon den Gasableser Schröder mit „anonymen“ Ganzseiten Anzeigen unterstütze? Oder sind es gar Investmentbanker, die dafür Sorge tragen, dass der bislang persönlich mit „Vortragsgeldern“  wohlgesonnen gestimmt wurde, nur auch vom Wahlvolk in die Machtposition gehoben wird, um den Bankern sein Wohlwollen auch zu beweisen?

Mit politischen Kampagnen könnte das „Team Steinkühler“ Erfahrung haben. Schrieb doch die Süddeutsche bereits am 15. Mai 2012:

Einer der „Wir-in-NRW“-Blogger schrieb seinerzeit unter dem Pseudonym „Theobald Tiger“ seine Enthüllungsgeschichten. Der Stern berichtet, dabei handele es sich um wohl um Karl-Heinz Steinkühler, einen ehemaligen Journalisten, der nach der Wahl eine Kommunikationsagentur gegründet habe. Jene Agentur habe später „Dankeschön-Aufträge“ der Regierung bekommen.

Sollten diese Vorwürfe stimmen, hat sich Peer Steinbrück ein sehr feines Ei ins Nest gelegt und ist mit Volldampf in das nächste Fettnäpfchen getreten. Mit einer derart plumpen Intransparenz sollte man im Jahre 2013 in Deutschland keinen Blumentopf – geschweige denn eine Bundestagswahl – mehr gewinnen können.