Ist Marie Antoinette als Mann wiedergeboren worden?

So langsam schwingen sich Politik und Wirtschaft ein und es ist zu erwarten, dass das grosse Hauen und Stechen den Medien das Sommerloch sehr elegant und vollumfanglich stopfen wird.

Der Spiegel berichtet zum Beispiel:

Saarlands CDU-Ministerpräsident Müller will Reiche stärker in die Pflicht nehmen. Er fordert eine Extra-Steuer auf Luxusgüter und eine Anhebung des Spitzensteuersatzes. Industrieboss Keitel hat andere Ideen: Er will bei Rente und Hartz IV kürzen.

MOMENT, ein CDUler  will Reichen an den Geldbeutel? Für so einen Scheiss kann der aus der Partei fliegen. Am Ende gehen da noch ein paar CDU-Wähler wieder zur FDP und die erreicht wieder mehr als 5% auf Bundesebene. Mach keinen Mist!

Dann doch lieber – Hartz-IV und die Rente kürzen. Aber vorher sicherstellen, dass Keitel (der – Geb. 1947 – ja bald in Rente geht)  per Gerichtsbeschluss seine gesamtes Vermögen verliert und so auch auf Rente angewiesen ist.

So ein Drecksack. Den Arbeitern, die ihm seinen Wohlstand miterarbeitet haben, die verdiente Rente unterm Arsch wegziehen. Naja, Unternehmersohn – was will man erwarten? Der ist ja schon mit einem Silberlöffel im Arsch auf die Welt gekommen.

Besonders perfide und widerwärtig finde ich, dass ausgerechnet die Klientel, die ohnehin (aufgrund des eigenen Vermögens) niemals Anspruch auf Hartz-IV oder Rente haben wird, an Hartz-IV und Rente sparen will. Das erinnert mich tatsächlich an den Spruch, der Marie Antoinette von Jean-Jacques Rousseau in den Mund gelegt wurde:

„Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“

Wie ist Marie Antoinette nochmal ums Leben gekommen? Hmmmmm…. Erinnert mich an irgend etwas und ich sehe Parallelen.

Enke, Enke und kein Ende – Betrachtungen zu Suizid

So langsam ist jetzt echt mal gut liebe Medien. Das Sommerloch sollte vorbei sein und wir leben immer noch in einer Wirtschaftkrise und die Schweinegrippe ist auch noch akut. Tut es denn Not, dass ihr immer noch ohne Ende über den Freitod des ehemaligen Nationaltorhüters berichtet?

Jeden Tag sterben (statistisch) in Deutschland ca. 25 Menschen durch Selbsttötung. All diese Menschen haben auch Angehörige, die von einem Tag auf den anderen einen geliebten Menschen verloren, dem sie nicht helfen konnten zu überleben. Oder von dessen tiefsitzenden Problemen sie oftmals nicht einmal etwas wussten. Jeder Tod – ob selbstgewollt, durch Unfall, Krankheit oder Verbrechen – ist eine Tragödie.

Es wird für Spenden aufgerufen – eigentlich eine schöne Sache um eine finanzielle Not zu lindern. Aber wer spendet für all die Zugführer, die durch den Tod suchende „Störer des Bahnverkehrs“ traumatisiert werden? Wer denkt an die Mitarbeiter von Feuerwehr- und Rettungsdiensten, die für die „Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustandes“ eingesetzt werden?

Ein Freitod ist auch (fast) immer eine Flucht – eine Flucht vor Problemen. Es gibt nur einen Grund für Freitod für die ich Verständnis habe. Das betrifft die Menschen, die wissen, dass sie nach einem definierten Zeitraum qualvoll zu sterben haben. Wenn diese Menschen für sich entscheiden, dass sie der Phase der Qualen entgehen wollen, so ist dies in meinen Augen nachvollziehbar und legitim. Am besten unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle.

All denjenigen, die aus „niederen“ Gründen den Freitod suchen möchte ich eine alte Binsenweisheit an den Kopf werfen: Die Zeit heilt alle Wunden. Auch ich hatte schon einmal – vor VIELEN Jahren – Suizidgedanken (An meine mitlesenden Bekannten: Das war bevor ich EUCH kannte…). Der Gedanke, was meine Eltern und Freunde dann aber machen würden, wenn ich nicht mehr „da“ wäre hielt mich zurück. Und ich bin froh, dass ich diese – für mich jetzt – dumme Idee niemals umsetzte. Denn ich hätte keine 2 Töchter, die ich liebe und ide mir so unsagbar viel Freude bereiten und auch das Glück und die Freude die ich durch meine Partnerin jetzt erleben darf, hätte ich nicht erleben dürfen.

Das Leben ist eine Berg- und Talfahrt und das ist auch gut so. Denn würden wir immer auf der Oberlinie des Lebens schwimmen können, wäre das Leben langweilig. Erst wer es schafft (auch durch Hilfe von Freunden, deren Hilfe man allerdings zulassen muss) sich aus dem Tal zu befreien, wird die Süße des Gipfels wahrlich geniessen können.

Seid nicht egoistisch – denkt nicht nur an euch, denkt auch an euer Umfeld und auch an EURE Zukunft.