Pirate Bay – Peter Sunde grenzenlos

Peter Sunde, der Kopf hinter Pirate Bay, ist nun für mich den kleinen Schritt zu weit gegangen, der Freiheit von Verbortheit/Dummheit trennt. Auslöser ist, dass über Pirate Bay (ein Bittorrent „Tracker“, der Bittorrent Links, aber keine Inhalte) zur Verfügung, Obduktionsfotos von zwei Mädchen veröffentlicht wurde. Die Fotos haben auf (noch?) nicht nachvollziehbaren Wegen  den Weg aus den Polizeiakten in das Internet geschafft. Als der Vater der Mädchen sich an Pirate Bay wandte, mit der Bitte die Links zu entfernen, bekam er die selbe Antwort, den Peter Sunde auch der Musik- und Filmindustrie gibt: Wir stellen keine Inhalte ins Netz, wir bieten nur die Links an. 

Bis dahin alles ganz in Ordnung. Auch ich stehe für Freiheit. ABER! „Free flow of information“ hat seine Grenzen dort, wo die Rechte Einzelner(!!) betroffen sind. Und genau diese Grenze ist in meinen Augen hier überschritten. Rottenneighbor wurde (wahrscheinlich aufgrund der Intervention Google) gesperrt, aber Sunde legt die Hände in den Schoss, wenn Obduktionsbilder von Minderjährigen über sein Portal abrufbar sind. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl und vor allem mit Menschlichkeit/Ethik und Moral, hätte Sunde still und heimlich die Verweise löschen lassen und das Thema wäre erledigt. Keine Presse und keine Aufmerksamkeit.

Mit dieser Aktion hat Peter Sunde der gesamten „Free flow of information“-Szene einen bösen Streich gespielt.  In seinem Blog (die englische Übersetzung,  das schwedische Original) erklärt Sunde, dass sein Dienst wie ein Telefonbuch funktionert, womit er nicht ganz unrecht hat. Aber auch aus einem Telefonbuch kann man – so man denn will – Seiten rausreissen. Er will nicht, er steht über allem, auch über dem Anstand.

Die Macht sei mit dir – Google

Ja, der Konzern(Ja, das ist es: Ein Konzern!) Google kann machen was er will. Er dreht sich im Kreis und hält sich nur an seine eigenen Regeln. Die Frage nach dem wahren Hintergrund der Sperre von rottenneighbor.com (die mittlerweile aufgehoben wurde) sind immer noch nicht geklärt, da zeigt Google viel offener, welche Macht dieses Unternehmen hat: Es spielt mit den europäischen Datenschützern Katz und Maus und ist einfach nicht greifbar.

Das „Problem Google“ wird immer grösser und so langsam sollte man wirklich anfangen den Datenkraken Google zu meiden, wo immer man kann.

Via

Rottenneighbor wieder erreichbar!

Gerade fangen meine Augen an zu rollen: Seit mehreren Tagen habe ich ein Browserfenster offen, in welchem in – stets auf Reload klickend – den Status der Nichterreichbarkait von Rottenneighbor.com verifizierte.

Den Morgenkaffee in mich hineinschlürfend, fiel mir eben fast der Kaffeebecher aus der Hand, denn es werden Inhalte angezeigt. 

Ob die Blockade nun beendet, oder dies nur ein technischer Unfall ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Auf alle Fälle scheinen nun auch alle Denunzianten aus Deutschland wieder auf Rottenneighbor.com zugreifen können.

WARUM die Seite von dynamischen IP-Adressen aus Deutschland unerreichbar war ist (und bleibt?) das grosse Geheimnis. Alle Beteiligten hatten eine gewollte Sperre stets verleugnet, sondern von „Überlastung“ gesprochen, was aber – aufgrund der Umstände – eine Ausrede zu sein scheint.  

Und ich hatte mich gerade damit abgefunden, dass man anscheinend nur lange genug leugnen muss, bis das öffentliche Interesse einschläft. Die „Leitmedien“ hatten die Speree weitgehend ignoriert.