Die Franzosen werfen nicht mit Kastanien und lassen sich nicht durch Wasserwerfer verscheuchen: Die machen es wie es der Gegner auch tut. Sie kämpfen wirtschaftlich:
Der Kampf französischer Gewerkschaften gegen die Rentenreform der Regierung von Nicolas Sarkozy geht in die heiße Phase. Hunderten Tankstellen ging der Treibstoff aus, weil Raffinerien seit Tagen bestreikt werden. (Tagesschau)
Die Raffinerien stehen still, die Staatsbahn streicht jeden zweiten TGV, Regional- und Vorortbahnen fahren nur wenn man Glück hat. Dazu kommt ein eingeschränkter Flugverkehr und LKWs blockieren mittels „Bummelstreik“ die Autobahnen.
Das alles tun die Franzosen um ein Renteneintrittsalter von 62 Jahren (bislang 60) zu verhindern. Wenn bei uns das Rentenalter heraufgesetzt, Hartz-IV gekürzt oder der Spitzensteuersatz gesenkt wird, kratzt das keine Sau. Wir haben es einfach verdient, dass unsere Politiker uns so behandeln. Wir sind es nicht gewohnt und wir sind nicht in der Lage gemeinsam zu handeln. Damit hatten wir Deutschen schon immer Probleme.
Aber vielleicht ist Stuttgart ja nur ein Anfang. Die Hoffnung stirbt zuletzt