Wer wie Frau Zypries argumentiert, schafft kein Vertrauen in die Politik #SPD-

In einem Interview mit der TAZ gibt Frau Zypries folgenden Satz von sich – es geht um die Piratenpartei, mit der sie ein Problem hat.:

Viele, mit denen ich diskutiert habe, nehmen die Tatsachen einfach nicht zur Kenntnis. Und das regt mich wirklich auf. Ich erlebe es zum Beispiel immer wieder auf Veranstaltungen, dass behauptet wird, bei der Vorratsdatenspeicherung würden die Inhalte der Telefonate aufgezeichnet. Das ist schlichtweg falsch. Wer so argumentiert, schafft kein Vertrauen in eine Partei.

Ich weiss ja wer diese „vielen“ sind mit denen Frau Zypries da diskutierte, aber die Art der Verunglimpfung der Piraten finde ich interessant. Denn ich kenne kaum Menschen aus der Piratenszene, die nicht typischerweise besser über all die Überwachungsmassnahmen informiert sind als der normale Parlamentarier. Denn die Menschen in meinem Umkreis wissen sehr wohl, dass die Inhalte der Gespräche nicht unter der Vorratsdatenspeicherung mitgeschnitten werden, da ist Echolon zuständig. Die Vorratsdatenspeicherung hält nur fest, wann ich mit wem, wielange und von wo aus telefonierte oder mailte. Ausserdem wird ebenfalls gespeichert, wo ich mich wann aufhalte – solange mein Mobiltelefon in eine Funkzelle eingebucht (an) ist.

Eine andere Aussage unserer – in meinen Augen unseeligen – Justizministerin zum Thema Internetzensur:

Bei allem Respekt, die Kritiker dieses Gesetzes repräsentieren nicht den Wählerwillen, es gibt viele Menschen, die anderer Ansicht sind. Und es ist ja nicht so, dass wir nicht mit den Kritikern der Internetsperren geredet hätten. Ihre Argumente sind berücksichtigt worden, wir haben die Regelung eng ausgestaltet, Rechtsschutz eingebaut und das Ganze auf drei Jahre befristet. Zur Wahrhaftigkeit im politischen Diskurs würde es gehören, das auch anzuerkennen. Daran fehlt es aber.

Was will man dazu noch sagen? Da werden die kritischen Wähler mit Sachverstand abgebügelt. Das von Springerpresse manipulierte und von der Leyen eingeseifte Massenwahlvolk wird zum Maß aller Dinge erhoben. Wer manipuliert ist zählt, wer eine freie, kritische und vor allem sachkundige Meinung vertritt wird als störrisch abgewiegelt. Insgesamt ist dieses Interview – auch und gerade im Wahlkampf – eher peinlich und ein weiterer Sargnagel für die SPD.

Frau Zypries, wer wie SIE argumentiert, schafft kein Vertrauen in die Politik!

Aufstehen – es ist schon 5 NACH 12

Dieser Spot ist nicht von der Piratenpartei, dennoch finde ich ihn (auch wenn political incorrect) sehr genial, weil er vor allem sehr emotional ist:

httpv://www.youtube.com/watch?v=KCg-YryUwSQ

Das Original aus dem Film „Network“ findet ihr hier. Vorgerade vorgestern postete ich das Original, heute ist es eine überarbeitete Version!

Alte Hasen und junge Füchse

Nachdem die Piratenpartei vor  geraumer Zeit Jörg Tauss in ihren Reihen begrüssen durfte, gibt es gestern einen weiteren politikerfahrenen Neuzugang bei der Piratenpartei: Herbert Rusche ist der Piratenpartei beigetreten. Herbert Rusche ist Gründungsmitglied der Partei „Die Grünen“.

Sicher mag es viele Piraten geben, die vor dem Beitritt bei der Piratenpartei Mitglied einer anderen Partei waren, aber Rusche hatte (wie Tauss immer noch) ein Bundestagsmandat inne, was für die Piraten einen besonderen Wert darstellt.

Die Piraten rekrutieren ihre Mitglieder hauptsächlich aus jungen, und (trotz aller Unkenrufen) engagierten Wählerinnen und Wähler, die nicht der Politik generell sondern den etablierten Parteien sehr kritisch gegenüber stehen. Was den Piraten fehlt ist die Erfahrung auf dem politischen Parkett. Wer den Bundesparteitag der Piratenpartei in Hamburg erlebte, konnte – als Schmankerl am Rande – feststellen, wie gut die Erfahrung eines Jörg Tauss den Anwesenden tut. Nicht, dass er das Ruder in der Hand hat oder hatte. Aber er setzt Akzente, kann seine Erfahrung sinnvoll ins Spiel bringen.

Herbert Rusche hat den Weg den die Piratenpartei nun zu gehen hat, bereits mit den Grünen beschritten. Er war Geschäftsführer des Hessischen Landesverbands der Grünen und kennt Partei-, Landes- und Bundespolitik. Diese Erfahrung dürfte den Piraten weiteren Aufschwung geben.