DER Vodafone-Hype. Realität und Wahrnehmung

Ach ist die Bloggerwelt doch bunt. Noch bunter als der Haarschopf von Sascho Lobo, der sich vom Zensurgegner zu „Ich lasse meinen Lebensunterhalt anteilig von Zensoren finanzieren“ gemausert hat.

Alle Welt schimpft auf das neue Vodafone-Marketing.Wer in den Blogs nach Vodafone sucht, wird auf der Bandbreite zwischen kritischer Detailkritik bis zur deftigen Häme alles finden. DonAlphonso schreibt sogar mehrfach über den Spot. Was aber deutlich in Vergessenheit gerät ist der Sinn einer Marketingmassnahme: Man möchte die Öffentlichkeit erreichen. Jede „externe“ Nennung des Firmen-/Produktnamens macht die Aktion zu einem Erfolg. Und demnach ist diese Aktion, deren Sinn es sein sollte in der Welt des „Web 2.0“ die Marke Vodafone bekannter zu machen, ein 100%iger Erfolg. Vor allem dank all der Kritiker. Selbst ich schreibe jetzt hier über die Aktion und sorge dafür, dass wieder der Zufriedenheitsfaktor des Auftraggebers steigt.

Manchmal wäre es besser einfach mal die Klappe zu halten 🙂

Über Unangreifbarkeit von Zentren der Macht – am Beispiel der SPD

Gern stellt sich die SPD als die mässigende Partei der Mitte – fast schon eine Mittmachpartei, wie Westerwelle seine FTP gern darstellt. Dem ist aber keineswegs so.

Doe SPD funktioniert wie ein Unternehmen. Es gibt eine Führung/Spitze und es gibt viele untergeordnete Personen. Nun könnte man auf die Idee kommen, dass eine Partei, die den Begriff  „demokratisch“im Namen führt, die Meinungen und Tendenzen der untergeordneten Personen ernst nimmt und diese Meinungen in ihre Überlegungen mit integriert. Dem ist aber nicht zwingend so, wie die diversen Tendenzen aus unterschiedlichen Ebenen der Partei SPD aufzeigen. Sie alle wenden sich gegen das Internetzensurgesetz und sie alle werden vom Parteivorstand ignoriert.

Es ist der Parteiführung egal, ob einzelne Mitglieder auf dem Parteitag einen Antrag zur Abstimmung geben wollen: Dieser Antrag wird abgeschmettert. Eine Erklärung des parteiinternen Online-Beirats wird ebenso ignoriert. Auch der Fraktionsvorsitzender und Landesvorsitzender der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel wird mit seinem Brief an Franz Müntefering und Dr. Peter Struck nichts erreichen können. Genauso wenig, wie die 134014 Mitzeichner der Petition gegen eben dieses zu beschliessende Gesetz.

Die da oben machen ja doch was sie wollen. Im Gegensatz zu einem Unternehmen, bei dem sich der „da unten“ (vulgo Arbeitnehmer) in einer wirtschaftliche Abhängigkeit befindet, kann aber jedes Parteimitglied ohne Leid aus der Partei austreten. Zumal es doch aufstrebende Parteien gibt, die sehr wohl fähige Leute gebrauchen können.

EINES darf man aber niemals vergessen: Es kann auch sein, dass hier einzelne Politiker versuchen – mit ausweglosen Versuchen – der Öffentlichkeit vorzugaukeln, dass bei der SPD noch Menschen mit Gewissen sitzen.

Wir werden sehen, wie es mit der SPD (AG basierend auf Lobbyblala) weiter geht.

BTW: Gewerkschaften haben eine krasse Ähnlichkeit mit der SPD, was die Machtstrukturen angeht…