Darwin schlägt auch in Libyen zu

Auch libysche Freiheitskämpfer sind nicht davor sicher, dass Darwin feststellt, dass ihr Erbmaterial irgendwie fehlerhaft ist:

Ein NATO-Flugzeug habe dabei versehentlich das Feuer auf einen Konvoi aus fünf oder sechs Fahrzeugen eröffnet. Zuvor habe ein Rebell vor Freude Leuchtspurmunition in die Luft geschossen, sagte Ortsvertreter Issa Chamis.

schreibt die Tagesschau. Und so leid es mir tut, vor allem um die Verletzten und Toten die eben NICHT so saudämlich waren in die Luft zu schiessen, der Typ der in dir Luft schoss hat es wahrlich nicht besser verdient. Denn gerade Leuchtspurmunition hat den Nachteil, dass man sehr deutlich sehen kann dass – und von wo – in die Luft geschossen wird. Wenn dann der betreffende Pilot den Verdacht hat angegriffen zu werden, hat er alles Recht der Erde sich schlicht zu verteidigen.

Und mal ehrlich: Einen modernen Jagdbomber sollte man nicht reizen, wenn man mit seinem PKW mit 20mm Kanone auf der Ladefläche unterwegs ist. Da ist man stumpf Opfer  – und Darwin weiss dies.

Auch auf hoher See geht es nur um Geld

Während es gestern noch hiess (wobei diese Angaben vom Hamburger Schiffsfinanzierers MPC stammen):

Der Kapitän hatte fast alles richtig gemacht: Er steuerte den Tanker „Longchamp“ im Konvoi durch den Golf von Aden. Er hatte zuvor den Suez-Kanal durchquert und extra einen Tag gewartet, um sich den anderen Schiffen anschließen zu können.

liesst es sich heute so:

Dieser Darstellung widerspricht ein Sprecher der zuständigen EU-Mission „Atalanta“ allerdings heftig. Die „Longchamp“ sei als „Einzelfahrer“ am Rande des Transitkorridors unterwegs gewesen und habe den Konvoi nicht abgewartet, hieß es aus dem Hauptquartier der Operation im britischen Northwood.

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Ähnliches geht auch aus Informationen der Bundeswehr hervor. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam sagte dem „Hamburger Abendblatt“, die „Longchamp“ habe nicht auf ihren „group transit“, den Konvoi, gewartet. Eine Stellungnahme des Eigners gibt es dazu bislang nicht.

Die EU bestätigte die Darstellung eines Bundeswehrsprechers vom Vortag, wonach das Schiff es versäumt hatte, sich bei der EU-Mission anzumelden.

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Zudem hegt die EU Zweifel an der Aufmerksamkeit der Besatzung. So werde für die Passage in den Gewässern am Horn von Afrika „dringend ein verstärkter Ausguck“ empfohlen. Die Tatsache, dass der Notruf des Schiffes erst kam, als die Piraten schon an Bord waren, „lässt darauf schließen, dass dies versäumt wurde“.

Was kann man aus den vorliegenden Informationen feststellen und interpretieren?

  1. Eine Verzögerung von 15 Stunden kann den Eigner kann SEHR viel Geld kosten
  2. Die Versicherung mag es GARNICHT, wenn Schiffe – an Gefahrenstellen an denen Schutz zur Verfügung steht – ungeschützt unterwegs sind
  3. Schiffsbesatzungen scheinen Gefahren zu unterschätzen (vielleicht ist das Schiff auch „nur“ unterbesetzt…)

Aber das Lösegeld wird gezahlt werden – entweder zahlt es eine Versicherung, oder die Anleger des Schiffsfinanzierers knabbern an der Rendite. MPC kennt das ja

So nahm das zu den deutschen Marktführern zählende Haus MPC seinen Fonds MPC Offen Flotte 2 vom Markt, weil für die drei dort enthalten- den Zubringerfrachter mit Kapazitäten von je gut 1800 Standardcontainern (TEU) Ende 2009/An- fang 2010 die notwendigen Charterraten nicht zu erreichen gewesen wären.

(Datum 8./9. November 2008 – Quelle Hamburger Abendblatt über EFOND –  PDF) Also stehen auch im Schiffbusiness die Zeichen für Anleger schlecht. Man versucht zwar die Erträge zu maximieren (inklusive des Risikos von Piraten gekapert zu werden), aber am Ende wird es teuer.

Wie heisst es nochmal so schön: Für Abkürzungen haben wir keine Zeit ….

Israelische Soldaten sind ECHTE Helden

Der israelische Geheimdienst Mossad ist für seine Professionalität bekannt. Aber auch der normale Soldat der israelischen Armee steht dem Mossad in nichts nach:

Israelische Soldaten haben anderthalb Stunden vor der Feuerpause am Nachmittag im nördlichen Gazastreifen einen Konvoi des Uno-Hilfswerks UNRWA beschossen und dabei einen Fahrer getötet. Ein weiterer Helfer wurde verletzt, sagte ein UNRWA-Sprecher in Gaza.

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Die Hilfe werde erst wieder aufgenommen, wenn die Sicherheit der Uno-Mitarbeiter garantiert sei, teilte ein Sprecher mit. Die Lastwagen seien mit Uno-Flaggen gekennzeichnet, die Fahrer mit Uno-Westen ausgestattet gewesen. Der Konvoi sei mit dem israelischen Militär abgestimmt gewesen.

schreibt die FTD.

Ja, der Terror der Israelis funktioniert doch prima. Durch den Beschuss des LKWs erreichen sie, dass es weiterhin zuwenig Wasser und Lebensmittel im Gaza-Streifen gibt.  Ziel erreicht.

Ich stelle mir die Frage, wer mehr unter dem Terror in dem gebiet leidet: Die Siedler (welche auf ehemalig palästinensischem Gebiet wohnen!), welche mit „Handgranatenraketen“ beschossen werden, oder oder die Bewohner des Gaza-Streifens die von Israel mit den perversen Mitteln der modernen und psychologischen Kriegsführung terroristiert werden?