SO gehts doch auch. Manager am Schaden beteiligen.

Durch Telepolis werde ich gerade auf einen interessanten Artikel in der NZZ, in dem darüber berichtet wird, wie die Credit Suisse ihre Manager

2000 Führungskräfte der obersten Stufen (Managing Directors und Directors) (Hervorhebung von mir – interessant wie viele Häuptlinge die haben…) …………Nach den Angaben der CS-Führung werden die Manager der obersten Stufen, die für das laufende Jahr Anrecht auf einen Bonus von über 125 000 Fr. haben, dazu angehalten, 70% bis 80% des aktienbasierten Teils ihrer Boni in Form sogenannter PAF (Partner Asset Facility) zu halten. Vorgesehen sind fünf Jahrestranchen.

Im Gegensatz zu der Lesart bei Telepolis, werden die Manager aber nicht „gezwungen“, ihre Boni zu „reinvestieren“, sondern nur angehalten. Wetten werden noch angenommen, wieviel Prozent der Manager ihre Boni tatsächlich hergeben um für ihre Fehler gerade zu stehen.

Wobei sich die Frage geradezu aufdrängt, wieso Führungskräfte in einem Unternehmen, dessen Aktienkurs sich in 2008 halbierte überhaupt einen Bonus bekommen? Wofür erhalten die Herrschaften Boni? Sind die bei einem „Abbruchunternehmen für börsennotierte Unternehmen“, oder bei einer „Kapitalverbrennungsgesellschaft“ angestellt?

Raus aus Hartz-IV um Hartz-IV zu beantragen

Man fragt sich (nicht wirklich) wer denn den grossen Reibach macht, wenn es zwar weniger Hartz-IV Empfänger gibt, aber die Zahl derjenigen stetigt steigt, die zwar einen Job haben, aber dennoch Hartz-IV bezuschusst werden.

Der Spiegel zitiert die „SZ, wo der Arbeitsmarktexperten des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Wilhelm Adamy zu Wort kommt :

Adamy hält diese Tendenz für äußerst bedenklich: Eigentlich hätte es weniger Aufstocker geben müssen, weil die Wirtschaft zu dieser Zeit floriert habe, der Bedarf an Arbeitskräften gestiegen und zugleich die Zahl der hilfebedürftigen Menschen im erwerbsfähigen Alter deutlich zurückgegangen sei. Das Gegenteil sei aber der Fall, erklärte der Experte.

In der Welt ist zu diesem Thema zu lesen:

Nach seinen (Adamys) Berechnungen wuchs von diesem Monat an bis Ende 2007 die Zahl der Aufstocker mit einem Bruttolohn von 400 bis 800 Euro um mehr als 50 Prozent und die mit über 800 Euro Einkommen um fast 40 Prozent.

Auch die Tagesschau berichtet:

Für die Betroffenen sei es „demoralisierend, wenn sie voll arbeiten, mit ihren Beiträgen zur Finanzierung des Sozialstaats beitragen und trotzdem auf staatliche Leistungen angewiesen“ seien, sagte Adamy.

Die Folgen gehen aber auch tiefer, denn neben den psycholigischen Problemen der Betroffenen kommen zwei (neben VIELEN anderen) weitere massive Faktoren ins Spiel:

  1. Wer nach Abzug der Fixkosten (Miete, Strom, Wasser, Kommunikation) kaum Kapital über hat, kann die Wirtschaft nicht ankurbeln
  2. Immer weniger Menschen müssen immer mehr Kosten tragen. Denn die Zuschüsse für Hartz-IV Empfänger werden von der „einzahlenden“ Allgemeinheit getragen – Geld wächst nicht auf Bäumen. Sparen tun hierbei die Unternehmen, die sich das Geld mit beiden Händen in die Taschen stecken.

Ich fordere Mindestlohn jetzt! Oder Heugabeln anstelle von Konsumgutscheinen um die Verantwortlichen von ihren Sesseln zu jagen.

Stolz und Dummheit kosten Geld und Arbeitsplätze

Die Bayrische Staatsregierung „sponsort“ die bayrische Landesbank mit 10 Milliarden Euro und greift NICHT auf Bundesmittel zurück, um zu vermeiden, dass der Bund ein Mitspracherecht erhält.

Der Freistaat muss dafür Kredite aufnehmen, die einem Viertel des jährlichen Haushaltetats entsprechen

schreibt die Welt unter der Überschrift „Bayern ruiniert seinen Haushalt für die Landesbank“, welche ich für sehr treffend halte. Auch eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 10%  halte ich für sehr gewagt. Einmal weil dies wieder mehr als die „normale“ Wertsteigerung ist, und somit auf Kosten etwaiger externen Kostenträger gemacht werden MUSS. Zum zweiten, weil das eingesetzte Kapital eventuell anderweitig wertschöpfender für den Steuerzahler hätte eingesetzt werden können.Aber wir verleihen grosszügig Geld, dass wir nicht haben. Womit fing das Finanzdebakel nochmal an?

GANZ vielleicht zahlen die Bayern aber auch eine Art „Schweigegeld“, weil – sollte der Bund tiefergehende Einblicke erhalten – es eventuell da in den Büchern noch diverse CSU-Schandtaten zu finden gibt, die eher peinlich sein könnten.

Fast schon zweitrangig ist die Information:

5600 Arbeitsplätze sollen bis zum Jahr 2013 wegfallen. Das entspricht fast einem Drittel der 19?200 Stellen im Konzern.

Was sind schon weitere 5600 Arbeitsplätze, die durch Unfähigkeit der Landesregierung (welche der Landesbank vorsteht) vernichtet werden? 🙁