Mobile Payment – wie Mobilfunkbetreiber zu Bankern werden

Mobile Payment – zahlen mittels Mobiltelefon ist nicht wirklich neu. Die Mobilfunkbetreiber investieren seit jahren viel Geld in den Aufbau dieses Geschäftszweiges. Was sollen sie auch machen, wenn sie Renditen wie Ackermanns 25% erwirtschaften wollen? Jeder Deutsche wird bald drei Telefone haben und mehr als ein Gespräch zur zeit kann man schwerlich führen. Auch Verfolgungssysteme wie z.B. in Geldautomaten sind ausgereizt, resp. versprechen keine grossen Steigerungsraten mehr. Aber im Bereich Bezahlung, da sieht man noch grosses Potential. Das Telefon soll die Kreditkarte ablösen.

Im Spiegel kann man hübsch nachlsesen, welche Lobbyinstitute die Mobilfunkunternehmen vor ihren Karren gespannt haben, wenn Aussagen wie:

„Die Verbraucher wollen es und verstehen nicht, warum es immer noch nicht funktioniert“

verbreitet werden. Wenn ich lese

In den Niederlanden jedenfalls habe jeder zweite Kunde angegeben, für ein Handy mit Mobile-Payment-Funktion den Netzanbieter zu wechseln.

frage ich mich, ob dort nur IPhone-Nutzer gefragt wurden. Denn wer ist der wirkliche Gewinner von mobile Payment? Doch wohl ausschliesslich diejenigen, die damit die Möglichkeit erhalten am Fluss des Geldes Ertrag zu erwirtschaften. Oder bin ich – als Nutzer von Kreditkarten und Teilnehmer am Lastschriftverfahren beim Lebensmitteleinkauf – zu oldfashiened? Was trage ich lieber mit mir herum? Mein Portemonaie inkl. Karte oder das Telefon? Die Antwort darauf fällt mir leicht.

Lesetipp: IPhone-Benutzer, die Barbaren von heute?

So – oder zumindest so ähnlich – muss man den Beitrag von DonAlphonos in der FAZ wohl verstehen und ich kann seine Gedankengänge nachvollziehen:

Als Historiker kennt man diese teuren Prestigeobjekte für Mobilität von nicht sesshaften Gruppen: Die Barbaren etwa, die das Römische Imperium zum Einsturz brachten, waren ebenfalls hochgradig flexible und schnell reisende Menschen. Mobilität bedeutete, dass man sich auch mobil kleiden musste, statt Toga und Tunika griff man zu Hosen, Hemden und Umhängen. Praktische Dinge für Menschen auf dem Rücken von Pferden und in Karren, mit denen man reisen, Hälse abschneiden und plündern konnte. Das erraubte Gut, Gold und Silber etwa, hatte für diese Niedergangsverursacher keine reale Bedeutung mehr, weil es keinen Wirtschaftskreislauf mehr gab, der sich von ihnen die Hälse abschneiden lassen wollte.

Wieder einmal ein sehr-sehr guter Text aus der Feder DonAlphonso, unser „Sozi unter den Geldsäcken“ [TM by Reizzentrum] 🙂 Wer DonAlponso liest, weiss wie die hamburger Pfeffersäcke ticken ..

Heise-Meldungen die nicht wirklich verwundern

Wir stellen uns mal (nein keine Dampfmaschine, sondern) ein börsennotiertes(wichtig!) Unternehmen vor. Dieses börsennotierte Unternehmen hat es nun – durch geschicktes Marketing – geschafft mit einem Produkt so richtig Wirbel im Markt zu machen, Geld zu verdienen und den Aktionären (auch mit diesem Produkt) das Dollar-Zeichen in die Augen gezaubert. Nun stellen wir uns weiterhin vor, dass es auf einmal (aber das ist natürlich absehbar) Produkte auf dem Markt erscheinen, die in direktem Wettbewerb zu diesem Erfolgsprodukt stehen – Konkurenz nennt man dieses.

Was passiert also, wenn unser börsennotiertes Unternehmen sich jetzt hinstellt und öffentlich verkündet: „Ja, der Wettbewerb wird hart, wir erwarten Einbussen“.  Da wird doch der eine oder andere Aktionär mal schaun, welche anderen Aktien auch einen guten Geruch haben. Also muss man den Aktionären erklären, dass man dier Lage total im Griff hat. Für jede andere Aussage würde derjenige, der es gesagt hat, in der nächsten Sitzung so richtig auf den Arsch kriegen.

Was also will uns die Heiseüberschrift:

Apple sieht iPhone-Konkurrenz gelassen

sagen, ausser dass Apple die Kraft der Aussage verstanden hat?