GM entscheidet über Opel und Gutenzwerg wird sich feiern lassen

Ich ahne es ja schon auf uns zukommen: Gutenberg und Merkel werden sich feiern lassen, für die Entscheidung General Motors die Adam Open AG an den Magna verkaufen zu wollen.

GM ist zur Abgabe des Autobauers Opel an Magna bereit. Das berichtet dpa unter Berufung auf Verhandlungskreise. Eine entsprechende Empfehlung habe der GM-Verwaltungsrat gegeben. Opel solle aus dem Konzern herausgelöst und von Magna übernommen werden. Die endgültigen Details müssten aber noch ausgehandelt werden, hieß es. Damit hätte sich der Wunschkandidat von Bund und Ländern durchgesetzt. (Quelle: Sueddeutsche)

Obschon Gutenberg und die Merkelsche eher wenig zu diesem Deal beigetragen haben und zitternd bangend in die zweite Reihe verband wurden, als es um die wirkliche Entscheidung ging. Gross war die Welle die in Berlin gemacht wurde, nächtelange – und wichtige!! – Tagungen, die am Ende aber nur zu einer Erkenntnis führten: Die Deutschen hatten NULL Einfluss auf die Entscheidung des amerikanischen Eigentümers der Adam Opel AG.

Aber nun – gerade kurz vor der Bundestagswahl – sehe ich schon die Interviews mit den verstrahlten Bildern des Gutenbergs: Er ist der Retter. Oder sollte Springer mich enttäuschen?

Liebe Grüne, passt bloss auf

In einigen Bundesländern kuschelt ihr bereits mit der CDU (mit der SPD sowieso). Aber ihr schwebt in Gefahr – in massiver Gefahr.

Die Wahllüge eurer hamburger Zweigstelle in Sachen Moorburg wollen wir mal eine Weile an den Rand stellen, zumindest habt ihr euch gestern tapferer geschlagen als CDU und SPD. Auch wenn es bei euch gestern nur 15 Abweichler gab, so wurde dies bereits kommentiert. Zum Beispiel von Nilsk:

Was mich aber wundert, gar entsetzt, sind 15 Enthaltungen bei BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN. 15 Abgeordnete dieser Fraktion können zumindest damit Leben, daß in Deutschland eine Zensur eingeführt wird, bei der eine Polizeibehörde entscheidet, was zensiert wird und was nicht. Ohne eine richterliche Prüfung. Das hätte ich nicht von euch gedacht, liebe grüne.

Passt bloss auf, dass Ihr in den Strudel der Gülle nicht mit eintaucht, den „das Netz“[TM] gerade aufbereitet. Wer Wind sät wird Sturm ernten.

Eine ganz andere Gefahr droht aber vom rechten Flügel der – nach dem Grundgesetz – wählbaren Parteien Deutschlands:

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) kann sich langfristig auch eine schwarz-grüne Koalition im Bund vorstellen.

schreibt die FTD. Der Gutenberg hat vielleicht begriffen, dass er (und vor allem seine Partei) bei vielen Menschen die sich zurecht als Homo Sapiens (lat. „der weise, kluge Mensch“) bezeichnen, keinen leichten Stand hat. Nun die Fühler nach den Grünen auszustrecken baut ein Bild auf, dass die CSU (und nicht zuletzt den Wirtschaftsminister) als toleranten und den modernen Themen offener Mensch erscheinen lässt. Dabei darf man aber nicht vergessen wer den Gesetzesentwurf bezüglich der Auflösung der Gewaltenteilung in das gesetzgebende Verfahren einbrachte: Es war eben dieser Wirtschaftsminister, dem wir diesen Schaden an der freiheitlichen Grundordnung zu verdanken haben. Er will sich sonnen, in dem Licht das nur erstrahlen kann, wenn Ihr – die Grünen – euch ins Dunkel der Unfreiheit begebt.

Gutenberg, Magna, Opel und die Wahrheit über verlässliche Partner

Entweder irre ich mich gerade massiv, oder unser Wirtschaftsminister von und zu (und noch einen oben drauf) Gutenberg HATTE Opel in trockenen Tüchern und Magna übernimmt den ganzen Laden.

Weil aber Gutenberg ein deutscher Politiker ist, kann man seinen Worten offensichtlich nicht trauen. Denn in der FTD ist zu lesen:

Die Bundesregierung halte auch Kontakt zu anderen Interessenten, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Darunter seien auch welche, die öffentlich nicht bekannt seien. Er sprach von einem weiteren chinesischen Investor, der in den vergangenen zwei Wochen Interesse gezeigt habe.

Das die Verträge zwischen Open und Magna noch nicht unterzeichnet sind, liegt wohl vornehmlich daran, dass Opel gar nicht selbstständig agieren kann, sondern der Mutterkonzern GM ein Wörtchen mitzureden hat.

ENTWEDER hatten unsere Politiker – als sie die Opelrettung vor der Presse feierten – einen Vorvertag(letter of intend) oder eine Absichtserklärung (letter of understanding) inklusive einer Vorkaufsoption für Magna  in der Tasche.  Sowas macht man nämlich im professionellen Wirtschaftsleben.

ODER aber, was die dort tage- und nächtelang veranstaltet haben, war Opium fürs Volk und eine Verarschung ohne Gleichen. Eine Verarsche der Opel-Arbeiter und – was noch VIEL schwerer wiegt – eine Verarsche Russlands, schliesslich ist Russland direkt an dem Deal beteiligt.

Aber mal ehrlich: Wer hat bei Politikern schon Gradlinigkeit, Professionalität oder gar Vertrauenswürdigkeit erwartet?