Alter Schwede, Saab ist platt

Eben entnehme ich der Tagesschau, dass Saab Insolvenz angemeldet hat. Eigentlich stand es ja zu erwarten, aber nun ist es doch (man ist fast geneigt endlich zu sagen) passiert. Äusserst interessant finde ich folgenden Teil des Berichts:

Schwedens Regierungschef Fredrik Reinfeldt sagte: „Wenn der größte Autokonzern der Welt es über 20 Jahre nicht geschafft hat, Saab überlebensfähig zu machen, wird das der schwedische Staat wohl kaum besser können.“

Die Begründung, warum die Schweden kein Geld in den Autohersteller gepumpt haben, kling auch plausibel:

Die schwedische Regierung hatte sich geweigert, Saab Staatshilfen zu gewähren – auch, um zu vermeiden, dass das Geld schwedischer Steuerzahler beim angeschlagenen Mutterkonzern GM versickert.

Hut ab vor den Schweden. Denn es sind schwedische Arbeiter, die arbeitslos werden. Aber NOCH wird Saab weiter produzieren. Mal sehen was passiert.

Wenn zwei das gleiche tun, ist es NICHT das selbe!

Der Grossmeister Klaus Kaldemorgen (Managing Director und Sprecher der Geschäftsführung der DWS Investment GmbH – eine Tochter der Deutschen Bank) hat sich so wunderschon darüber ausgeheult, wie viel Geld er doch verloren hat, nur weil die bösen Menschen von Porsche am Kurs der VW-Aktie herumgeschraubt haben.

Ob diese Heulsuse nun auch gegen die Deutsche Bank zetert und seinem Mutterkonzern all diejenigen Instanzen auf den hals schicken möchte, die er in Richtung Porsche auffahren lassen wollte:

Es ist ein vernichtendes Urteil: Die Deutsche Bank hat das Kursziel von General-Motors-Aktien auf null reduziert – weil sie den amerikanischen Autohersteller für quasi pleite hält. Der Kurs des Unternehmens brach daraufhin um 25 Prozent ein.

schreibt der Spiegel. Na, das ist doch mal superklasse. Als Unternehmen, dass direkt – oder über meine Tochtergesellschaften – an Kursschwankungen verdient, wird mal kurz eine aktie zum „Nullpapier“ degradiert. Ich will ja keine gerüchte in die Welt setzen, aber wenn die DWS da ein paar Leerverkäufe stehen hatte, haben die den Verlust mit Porsche locker wieder drinnen, denn von General Motors sind ein paar mehr Aktien auf dem freien Markt.

Der Porsche-Deal hatte massive Auswirkungen auf den DAX, die FAZ schreibt heute – zu der GM-Aktie:

Der Absturz des US-Autobauers an der Wall Street ruft auch bei den Investoren in Europa neue Sorgen um die Weltwirtschaft hervor.

Also Kaldemorgen: FASS! Oder traust Du dich an den Ackermann nicht ran, Du selbst ernanntes „Hüter von Recht und Ordnung“-Weichei?