Bezieht Bahnchef Mehdorn bald Hartz-IV Zuzahlung?

Der Spiegel schreibt:

Bahn-Chef Mehdorn kündigte an, dass die Manager im nächsten Jahr auf Gehaltserhöhungen verzichten – und fordert auch die Mitarbeiter zur Genügsamkeit auf.

Wenn ich – wie der Mehdorn – ein Monatsgehalt von über einer Viertelmillion Euro hätte, würde ich auch – lächelnd – auf eine Lohnerhöhung verzichten. Ehrlich, ich würde mich nicht allzusehr einschränken müssen.

Allerdings muss man Mehdorns Aussage in der Tagesschau:

Mit Blick auf den Gewerkschaftstag der Transnet am Sonntag in Berlin sagte Mehdorn: „Es ist völlig legitim, wenn die Beschäftigten am Erfolg des Unternehmens teilhaben wollen. Allerdings ist jetzt ein besonderes Augenmaß gefordert, da unser Land gerade in eine Rezession abrutscht.“

in Relation der Gehaltserhöhungen der vergangenen Jahre sehen. Haben die Bahnangestellten – wie der Bahnvorstand – auch in den letzten Jahren solche Gehaltserhöhungen bekommen:

Seit dem Amtsantritt von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sind die Bezüge für die acht Vorstandsmitglieder um 300 Prozent gestiegen, wie die „Bild am Sonntag“ berichtet. Laut Geschäftsbericht hätten sie sich in den Jahren 1999 bis 2005 von 3,679 Millionen Euro auf 14,693 Millionen Euro erhöht. (Quelle Focus)

Mal ehrlich: Mit solch einem angefuttertem Winterspeck wäre es auch jedem Schaffner und Weichenschmierer möglich so vollmundige Aussagen zu treffen und mal ein Jahr auf eine Gehalterhöhung zu verzichten.

Der Mehdorn hat jeglichen Anstand und jedwede Bodenhaftung verloren. Oder er baut – bedauerlicherweise zu recht – darauf, dass der normale Bundesbürger zu dumm ist, eins und eins zusammen zu zählen.

Leere Lehren

Laut Spiegel zieht die EU „erste Lehren aus der Finanzkrise“ und will „Gehälter von Bankmanagern neu regeln. ABER:

Abfindungen müssten dem Erfolg des Unternehmens entsprechen.

Abfindungen. Wenn ich dieses Wort schon höre. Welcher der 700.000 (Quelle Focus)Leiharbeiter bekommt denn – neben dem Hungerlohn – noch eine Abfindung, wenn der vertraglich festgesetzte Termin zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses ansteht?

„Gleichermaßen muss darauf geachtet werden, dass der Gewinn aus Anteilsoptionen oder das Entlohnungssystem speziell im Bankensektor nicht dazu führen, dass übertriebene Risiken eingegangen oder kurzfristige Ziele extrem in den Mittelpunkt gerückt werden“

Diese Betrachtungsweise: Langfristige vs. Quartals-Ziele führt – abgesehen von obigem, schon eher in die richtige Richtung. Denn kurzfristige Renditen ziehen die Heuschrecken an, die alles abgrasen und dann den leeren Ast absterben lassen.

Nicht nur Steinbrück fordert

sondern auch ich fordere: Den Rücktritt von HRE-Chef Georg Funke. Aber bitte OHNE ihm noch einen Millionenbetrag als Abfindung und Altersruhegeld in den Arsch zu schieben, der eh von den Steuerzahlern gezahlt werden muss. Nieten in Nadelstreifen – die so viel Geld verspielen – gehören an den Pranger gestellt, wahlweise geteert und gefedert, aber nicht noch gepampert und per Schubkarre voll Geld in Altersruhesitz auf Madeira geflogen.

Laut Focus erhielt Funke im Jahr 2007 ein Jahresgehalt von 1,883 Millionen Euro, während der Aktienkurs um über 25% sank. Tja, ein Viertel des Wetes eines Unternehmens verbrennen, dafür braucht man echte Fachleute, dass schafft ein Hartz-IV Empfänger nicht. Aber auch der Ackermann von der Deutschen Bank – mit seinen 13,981 Millionen Euro Jahresgehalt in 2007 (ja, das ist mehr als eine Million im Monat!!) schafft es bei einem sinkenden Aktienkurs den Gewinn der Aktie zu erhöhen.

Alles Blender, die das zu unrecht erhaltene Gehalt zurückzahlen sollten und sich bei der Arge anstellen sollten um mal zu spüren wie es sich anfühlt nicht vom goldenen Tellerchen zu essen.