Die Linke präsentiert sich volksnah

Seit Jahren glaubte man, Deutschland hätte ein Problem mit wahlmüden Bürgern. Seit heute weiss man: Es sind nicht die Bürger, es sind die Deutschen an sich, die wahlmüde sind. Die Partei die Linke hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, im dritten Wahlgang der Wahl zum Bundespräsidenten nicht zu wählen. 120 Enthaltungen sprechen eine deutliche Sprache.

Bislang wurden die Wähler von Politikern kritisiert, wenn sie nicht wählten. Seit heute ist diese Kritik stumpf. Wie kann man von den Bürger etwas verlangen, was Politikerimitationen nicht bereit sind zu tun: Eine Stimme abzugeben – sich zwischen mehreren Übeln für das kleine Übel zu entscheiden.

Eines hat uns die Linke heute gezeigt: Sie gehört nicht zu den kleinen Übeln in unserem Lande – sie gehört zu der Riege der ganz grossenm.

Kanzlerin Merkel wird (zu recht) kritisiert, weil sie zu selten Entscheidungen trifft. Was soll ich von einer Partei erwarten, die nicht bereit/willens/in der Lage ist eine Entscheidung zwischen zwei Alternativen zu treffen? Wie kann ein intelligenter Wähler jemals wieder das Kreuz bei der Partei machen, die sich nicht entscheidet?

Oder spekuliert die Linke am Ende darauf, bei der nächsten Bundestagswahl all die Stimmen der überzeugten Nichtwähler zu bekommen?

Liebe Stimmberechtigte der Linken – um es mit den Worten des Turnschuhministers Joschka Fischer zu sagen: „Mit Verlaub, Sie sind Arschlöcher!

Liebe Grüne, passt bloss auf

In einigen Bundesländern kuschelt ihr bereits mit der CDU (mit der SPD sowieso). Aber ihr schwebt in Gefahr – in massiver Gefahr.

Die Wahllüge eurer hamburger Zweigstelle in Sachen Moorburg wollen wir mal eine Weile an den Rand stellen, zumindest habt ihr euch gestern tapferer geschlagen als CDU und SPD. Auch wenn es bei euch gestern nur 15 Abweichler gab, so wurde dies bereits kommentiert. Zum Beispiel von Nilsk:

Was mich aber wundert, gar entsetzt, sind 15 Enthaltungen bei BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN. 15 Abgeordnete dieser Fraktion können zumindest damit Leben, daß in Deutschland eine Zensur eingeführt wird, bei der eine Polizeibehörde entscheidet, was zensiert wird und was nicht. Ohne eine richterliche Prüfung. Das hätte ich nicht von euch gedacht, liebe grüne.

Passt bloss auf, dass Ihr in den Strudel der Gülle nicht mit eintaucht, den „das Netz“[TM] gerade aufbereitet. Wer Wind sät wird Sturm ernten.

Eine ganz andere Gefahr droht aber vom rechten Flügel der – nach dem Grundgesetz – wählbaren Parteien Deutschlands:

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) kann sich langfristig auch eine schwarz-grüne Koalition im Bund vorstellen.

schreibt die FTD. Der Gutenberg hat vielleicht begriffen, dass er (und vor allem seine Partei) bei vielen Menschen die sich zurecht als Homo Sapiens (lat. „der weise, kluge Mensch“) bezeichnen, keinen leichten Stand hat. Nun die Fühler nach den Grünen auszustrecken baut ein Bild auf, dass die CSU (und nicht zuletzt den Wirtschaftsminister) als toleranten und den modernen Themen offener Mensch erscheinen lässt. Dabei darf man aber nicht vergessen wer den Gesetzesentwurf bezüglich der Auflösung der Gewaltenteilung in das gesetzgebende Verfahren einbrachte: Es war eben dieser Wirtschaftsminister, dem wir diesen Schaden an der freiheitlichen Grundordnung zu verdanken haben. Er will sich sonnen, in dem Licht das nur erstrahlen kann, wenn Ihr – die Grünen – euch ins Dunkel der Unfreiheit begebt.