Die CDU: Rücktritte und Ehrenworte

So langsam frage ich mich ja, ob die CDU ein Auffangbecken für jegliche gescheiterte Zivilversager ist. Anfangs war es das „Ehrenwort – ich wiederhole: Mein Ehrenwort“ des Herrn Barschel. Dann der „Kanzler der Wiedervereinigung“, der sich – wenn es um Schmiergelder gibt – an nichts erinnern kann. Und  zuletzt der wegen fahrlässiger Tötung vorbestrafte Althaus, der „so ein bisschen“ zurücktritt.

Welch ein Schmierentheater erwartet uns als nächstes? Was für Nasenbären hat die CDU noch in ihren Reihen?

Sicherlich haben ALLE Parteien auch „suboptimale“ Mitglieder. Aber ist es nicht Aufgabe der internen Parteidemokratie, eben solche „Nasen“ zu erkennen und dafür zu sorgen, dass diese eben NICHT in „Amt und Würden“ Verantwortung für uns übernehmen? Können die nicht zum Innendienst herangezogen werden?

Presseerklärung von Jörg Tauss zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen

Jörg Tauss gibt auf seiner Webseite folgende Presseerklärung zu den gegen ihn laufenden Ermittlungen und dem Niederlegen seiner Ämter ab:

Von Seiten der Staatsanwaltschaft Karlsruhe wird öffentlich gegen mich wegen kinderpornographischer Schriften ermittelt. Diesen Vorwürfen werde ich mich stellen und die Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung des Sachverhaltes nach allen Kräften unterstützen und kooperativ mit ihnen zusammenarbeiten. Ich bin mir absolut sicher, dass der gegen mich erhobene Vorwurf schnell ausgeräumt werden kann.

Als medienpolitischer Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion habe ich mich immer und sehr entschieden für einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet und für die entschlossene Bekämpfung von Kinderpornographie eingesetzt. Zugleich habe ich aber auch immer davor gewarnt, dieses Thema politisch zu instrumentalisieren, um bürgerliche Freiheitsrechte einzuschränken. Gerade in der aktuellen Diskussion um die Ausweitung der Befugnisse des BKA zu Internetsperren habe ich mich – wie bekannt ist – dafür eingesetzt, die Strafverfolgung zu intensivieren und zu verstärken, um an die Täter heranzukommen, anstatt auf symbolpolitische und letztlich wirkungslose Internetsperrungen zu setzen.

Um auszuschließen, dass meine Partei und Fraktion durch die Ermittlungen belastet werden, stelle ich meiner Partei mein Amt als Generalsekretär der baden- württembergischen SPD und meiner Fraktion meine Funktionen als Sprecher für Bildung, Forschung und Medien und den Sitz im Fraktionsvorstand zur Verfügung.

Nachtrag: Man kann an der Stelle nur hoffen (und ich gehe davon aus), dass die Vorwürfe nicht haltbar sind. Denn WENN dies der Fall sein sollte, hätte der „Fall Tauss“ der deutschen Politk – nach dem „Fall Barschel“ und seinem Ehrenwort – einen deutlichen Schaden zugefügt.

Deutschland deine Ehrenworte

Ein Herr Barschel gab sein Ehrenwort – die Folgen sind uns geläufig. Und dann sagte am 11.07.2007 der Robert Basic in einem Interview bei den Blogpiloten:

Yannick Eckl: Könntest Du dir vorstellen, basicthinking je zu verkaufen?

Robert Basic: nein, es sei denn du blätterst 1 Mio Euro hin. Ein neues Blog kann ich immer noch starten, auch wenn ich damit meine Person im Netz verkaufe, komischer Gedanke:) Also nein. Kein preis. Mich kannst Du nicht kaufen, damit auch nicht mein Blog.

Also ist Robert „mich kannst Du nicht kaufen, damit auch nicht meit Blog“ Basic doch käuflich: Siehe Basicthinking. Ich persönlich habe witzigerweise Robert schon vor einiger Zeit aus meinem RSS-Reader geworfen, da seine Verkaufsveranstaltung für Apple und WKW, plus dazugehöriger Selbstbeweihräucherung mich eher langweilte, als fesselte. Auch las ich zu oft Artikel, bei denen mir die Intention zum Verfassen derselben zu sehr in Richtung „Das schrieb er, weil er dafür Geld bekam“ ging. Und da ich Werbung so weit wie möglich zu ignorieren versuche….

Versteht mich nicht falsch – ich gönne Robert, dass er mit dem Blogverkauf so richtig Geld verdient. Es ist kein Neid, der meine Meinung  beeinflusst. Es ist die – in meinen Augen – mangelnde Aufrichtigkeit, die mir dieses „Kribbeln“ macht.

Ich bin ohnehin der Meinung, dass die Aussage diverser Blogger „ich muss Werbung schalten, um die Kosten wieder reinzuholen“ einfach blödsinnig ist. Entweder blogge ich kommerziell – dann sollte ich aber einen Hinweis „Dauerwerbesendung“ auf meinem Blog vermerken, oder ich blogge aus Hobby (so wie ich). Und WENN ich als Hobby blogge, dann trage ich auch die Kosten. Dieses tun schliesslich die Briefmarkensammler, Amateurfussballer, Fitneßstudiogänger und all die anderen auch. Von denen kommt keiner auf die Idee zu erklären:“Ich kann nicht mehr meines Hobby frönen, weil ich keinen Sponsor habe“.

via Blogschrott