Kein Viagra

Vor einer Weile fuhr ich (mit meinem Moped) eine einspurige Strasse, die im Strassenverlauf zweispurig wird. Hinter mir fährt ein „jünglicher, südländischer Mensch“ einen aufgemotzten Ford Mustang. Er muss – wegen des Gegenverkehrs brav mit 55-60km/h hinter mir herschleichen.

Als die Strasse dann zweispurig wird, war der Moment an dem das Unvermeidliche passieren muss: Runterschalten, röhrender Motor und ich werde von dem Mustang „verblasen“, der genervt ewige Minuten hinter mir herfahren musste.

Genau DIES geschah nicht: Ich befuhr die linke Spur (da ich in 500m links abbiegen musste), der Mustang fuhr auf der rechten Spur weiterhin „langsam“ versetzt hinter mir. An der nächsten Kreuzung wird die Ampel rot und wir beide halten nebeneinander. Ich deute dem Mustangfahrer an, er möge doch bitte das Fenster ein Stück öffnen und erkläre ihm, dass ich es angenehm finde, festzustellen, dass es Menschen seines Alters gibt, die nicht wie die Blöden durch die Strassen heizen. Seine Antwort liess mich schmunzeln und motivierte mich, diese Begebenheit blogerisch festzuhalten: „Den Wagen fahre ich weil er Spass macht – Ich habe genug Ego, ich muss nicht heizen“.

Tja, der fuhr ein Auto und keine Penisverlängerung.

Der Pfaffe und der Fürst

Gewaltenteilung ist keine neue Erfindung, die es erst seit dem Grundgesetz gibt. Gewaltenteilung gibt es seit Jahrhunderten. Die Gegenspieler waren historisch der klerale Ast der Macht, sowie der weltliche (Fürsten, Herzoge etc. pp.). Gegenseitig haben sich diese beide Waagschalen der Kräfte immer mal wieder auf die Füsse getreten und selbst Könige mussten das Büßergewand überstreifen, wenn sie dem Pfaffen auf die Füsse traten – remember Canossa. Wäre Heinrich IV Bayer gewesen, hätte er sich den Fussmarsch sparen können. Hätte er den Gläubigen nur genug Geld gezahlt, dann hätte Gregor VII sicher Gnade vor Recht ergehen lassen.

Wie ich auf solch hahnebüchenen Unsinn komme? Na, ist recht einfach: Der TAZ entnehme ich eben, dass

Jedes Jahr fließen etwa 60 Millionen Euro aus dem bayerischen Haushalt an die katholische Kirche. Damit werden Kirchengebäude erhalten und das Gehalt von Priestern bezuschusst, auch das von Bischöfen. Allein der Münchner Erzbischof Reinhard Marx bekommt jeden Monat etwa 10.000 Euro vom Staat.

Na, und für diese Silberlinge kann man doch wohl etwas wohlwollendes, machterhaltendes Geschwafel von der Kanzel erwarten, oder? Kein Wunder also, wenn die CSU nun lospoltert, wenn ausgerechnet so ein „Anarcho“-Politiker der Grünen diese Regelung von 1924 als nicht mehr zeitgemäss bezeichnet.

„Angriff auf die christliche Leitkultur und die gläubigen Christen“, schimpfte Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein

lässt sich der TAZ entnehmen. Ja, der Beckstein, der hat es wahrlich drauf. Wenn man den Pfaffen mehr als nur die Kirchensteuer zukommen lässt, dann wird Luzifer die Macht übernehmen, oder noch schlimmer: Die Sozi, oder gar die Kommunisten (damit meint Beckstein dann die Linke).

Ich finde es herrlich, wie sich die „Mächtigen“ sich gegenseitig die Gelder der Steuerzahler zuschanzen – Hauptsache die Seele kommt in den Himmel und die Andacht wird gemäß der Regierenden gehalten.

Ich hör nix

Das „Hörtech Kompetenzzentrums für Hörgeräte Systemtechnik“ aus Oldenburg bietet seit heute einen neuen Dienst an: Hörtest übers Telefon.  Der Spiegel stellt das Projekt von Uni Oldenburg und dem Hörzentrum Oldenburg in einem Artikel vor. Die Kosten von €1.- pro Anruf halte ich für vertretbar, wenn man sich ausrechnet, dass dies als erster Test die Entscheidung „gehe ich mal zum richtigen Hörtest oder nicht“ beeinflusst und man auch viel Zeit sparen kann.

Am Ende des Tests werden die Anrufer in drei Kategorien einsortiert: Normalhörende und Menschen mit Anhaltspunkten für eine Hörschädigung müssen sich noch keine allzu großen Sorgen machen. Es gibt aber noch eine dritte Kategorie: „Die meisten Menschen hören besser als Sie.“ Wer das hört – oder auch nicht -, sollte einen HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker konsultieren. Denn deren Arbeit, das betonen auch die Macher des Tests, kann auch die Ferndiagnose am Fernsprecher nicht ersetzen.