Ist Geld teuer oder billig? Printmedien drehen durch in Sachen ARD

Ein Artikel, der mit den Worten „Mit teurem Gebührengeld“ beginnt, sollte man am besten ignorieren. Zeugt doch allein diese Unterscheidung teuer<->billig in Sachen Geld, dass wir es hier mit einem typischen Beitrag aus der Ecke Qualitätsjournalismus zu tun haben den wir am besten mit unserem „billigen Geld“ bezahlen sollen.

Die Welt – Speerspitze der gut versteckten Intelligenz innerhalb des Axel-Springer Konzerns – gibt dem „teuren Gebührengeld“ ein Podium:

Aber mit teurem Gebührengeld – die ARD verkündete am Dienstag auch den Beschluss, den Etat für die Gemeinschaftsauftritte um fünf Millionen auf 25 Millionen Euro zu erweitern – erfolgreiche Internetauftritte wie Bild.de, Spiegel.de, Focus.de, oder Zeit.de, die die Konvergenz des Internets aus dem Printbereich heraus darstellen, billig im Angebot zu kopieren, kann und darf nicht Gegenstand der Zwangsabgabe für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein.

da frage ich mich ganz unwillkürlich, was passieren würde, wenn die Webauftritte der ARD-Gesellschaften ausschliesslich von Werbeeinnahmen finanziert würden? Wollen die Verleger alles und jeden angreifen, der im Internet versucht Geld zu verdienen? Dann müssen sie sich aber SEHR warm anziehen, denn die Holzköpfe der Printmedien sind erst auf einen bereits rollenden Zug aufgesprungen, den – wieder einmal – die Pornoindustrie (in Deutschland namentlich die Beate Uhse AG)  angeschoben hatte.

Sie heulen und sie schreien, weil ihr altbackenes Geschäftsmodell den Bach herunter geht. Wie sagt der Herr Gorbatschow nochmal?  „Трудности подстерегают тех, кто не реагирует на жизнь“.

Ich verachte Jammerlappen, die sich aus Trägheit nicht eingestehen können, dass sie jahrelang einem bereits toten Pferd versucht haben das galoppieren beizubringen und nun feststellen, dass im „Web“ deutlich mehr Werbung verkauft wird als in ihren toten Bäumen.

Schiessausbildung: Neuer Schulsport in Olching?

Manchmal glaubt man wirklich im falschen Film zu sein. Auch wenn die Waffenlobby immer wieder vorbetet, dass Computerspiele an Amokläufen schuld sein, so gibt es eines, was noch den bewaffneten Amokläufern massiver gleich ist: Die Waffen kommen aus dem Schützenverein. Oft sind es die Waffen des Vaters, aber manchmal eben auch schon die eigene.

In Olching hat man nun die Gefahr erkannt, dass etwaige Amokläufer schon auf dem Weg zur Schule Kollateralschaden anrichten könnten  und verlegt die Schiessbahn gleich auf das Schulgelände. Das ist konsequent, so sind die Waffen vor Ort. Als Nebeneffekt kann man die Schüler motivieren doch auch selbst einmal zu schiessen, die ansonsten gar keine Berührungspunkte zu scharfen Schusswaffen hätten.

Sämtliche Proteste helfen nicht. CDU und SPD sind sich einig:

Eigentlich ist die Nachricht aus dem Olchinger Bauausschuss in Zeiten kommunaler Finanznot eine gute: Bayerns größte Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck bekommt eine neue Hauptschule samt Dreifachturnhalle. Doch auf dem Schulgelände wird trotz des Protests von Lehrerverbänden, Eltern und Anwohnern auch ein Schützenheim mit zehn Schießständen gebaut. So hat es der Bauausschuss am Dienstag abend mit den Stimmen von CSU und SPD beschlossen.

entnimmt man der Süddeutschen.

Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten, in Sachen schiesswütiger Primaten:

Eltern von Opfern des Amoklaufs von Winnenden haben beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Beschwerde gegen das Waffengesetz eingereicht. Gemeinsam mit der Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ fordern sie ein völliges Verbot großkalibriger Waffen.

Die Interessen von Sportschützen würden über das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit gestellt, argumentieren sie. Zwei der Kläger verloren ihre Kinder beim Amoklauf in einer Schule in Winnenden im März 2009.

kann man beim SWR lesen. Auch wenn ich generell die Erkenntnis pflege, dass nicht Waffen sondern Menschen tödlich sind, muss ich zugeben, dass Waffen die Tödlichkeit des Menschen noch deutlich erhöhen kann.