Erst in Mumbai dann auch in Deutschland?

Durch das Lawblog wurde ich auf das „Gesetz über die Konsularbeamten, ihre Aufgaben und Befugnisse“ und hier im speziellen auf den folgenden Abschnitt aufmerksam:

§ 6 Hilfe in Katastrophenfällen

(1) 1Wenn im Konsularbezirk Naturkatastrophen, kriegerische oder revolutionäre Verwicklungen oder vergleichbare Ereignisse, die der Bevölkerung oder Teilen von ihnen Schaden zufügen, eintreten oder einzutreten drohen, sollen die Konsularbeamten die erforderlichen Maßnahmen treffen, um den Geschädigten oder den Bedrohten, soweit sie Deutsche sind, Hilfe und Schutz zu gewähren. Dies gilt auch für Abkömmlinge von Deutschen und für nichtdeutsche Familienangehörige von Deutschen, wenn sie mit diesen in Haushaltsgemeinschaft leben oder längere Zeit gelebt haben.

Gibt es in Deutschland eigentlich auch deutsche Konsulate? Dann könnte man sich vielleicht in die Krisenvorsorgeliste eintragen und sich somit vor den Folgen der Avancen unseres Innenministers in Sicherheit bringen.

Ist ja nur eine Idee….

Bald chinesische Zustände in Deutschland?

Dutzende entlassene chinesischer Wanderarbeiter haben in einer großen Spielzeugfabrik in Dongguan die Belegschaft mobilisiert und in der Fabrik Chaos angerichtet. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von umgerechnet mehreren Tausend Euro.

Auslöser der gewaltsamen Proteste war nach Angaben eines Behördensprechers ein Streit über die Abfindungen für 80 Wanderarbeiter. In der Spielzeugfabrik waren im November knapp 600 Arbeiter entlassen worden.

schreibt die Welt.

Wanderarbeiter ist wahrscheinlich die chinesische Version des deutschen Begriffes Leiharbeiter oder Zeitarbeiter. Diesen direkten Zusammenhang kann man so natürlich in einer Zeitschrift des Springer-Konzerns nicht formulieren.

Ich bin mir an der Stelle nun einfach nicht sicher, ob ich diese „Unruhen“ mit den Arbeiteraufständen in der europäischen Vergangenheit gleichsetzen muss (DANN wären uns die Chinesen hinterher), oder ob die chinesischen Arbeiter uns einfach schon ein wenig voraus sind. Was meint ihr?

Wo bleibt eigentlich der Rest?

Die Welt berichtet über eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), in der die Aussage getroffen wird, dass

„Den weltweit rund 1,5 Milliarden Lohnabhängigen stehen schwierige Zeiten bevor“, sagte ILO-Generalsekretär Juan Somavia. In den Industrieländern dürften die Reallöhne im Schnitt um 0,5 Prozent sinken.

Dies sind natürlich weltweite Zahlen. Also nicht direkt auf Deutschland übertragbar.

Aber:

Überdurchschnittlich stark betroffen waren die Arbeitnehmer in Abschwungphasen: Für jedes Prozent Minus der Wirtschaftsleistung gingen die Löhne um 1,55 Prozent zurück.

Da fragt man sich doch, wo der Rest (0,55%) bleibt? Achso, damit wird der Verlust der „nichtarbeitenden Klasse“ abgefedert, die dann – dadurch dass es mehr Menschen gibt, die arbeiten müssen, als es Kapitalserträgler gibt – auch in dieser Phase noch durchschnittlich einen Gewinn machen können.

Wer jetzt sagt: Hey, oben hast Du schon zu recht gesagt, dass dies weltweite Zahlen sind, der lese bitte weiter:

Zudem vergrößerte sich die Kluft zwischen Arm und Reich in mehr als zwei Drittel aller untersuchten Länder, in den Industriestaaten besonders schnell in Deutschland, Polen und den USA.

DA wird dann Deutschland wieder erwähnt.

„Das geringe Wachstum der Arbeitskosten hat zwar zur enorm starken Entwicklung der deutschen Exporte beigetragen. Unserer Volkswirtschaft insgesamt hilft das aber nur bedingt: Denn als Kehrseite der Medaille schwächeln im Inland die Einkommensentwicklung und die Nachfrage“, erläuterte Horn. In Zeiten von Finanzkrise und Rezession fehle es so an binnenwirtschaftlicher Stabilität.

Wieder mein Argument: Inlandsnachfrage stärken, aber das würde ja bedeuten den eigenen Angestellten mehr Geld zahlen zu müssen und nicht als „Kolonist“ die Wirtschaftskraft anderer Länder „auszusaugen“.