Hans-Peter Uhl (CSU) zeigt, wie man sachlich argumentiert

Im Blog der TAZ gibt es vorab ein „Best of“ eines Telefoninterviews mit dem CSU-Politiker. Ich muss sagen, es ist wirklich spektakulär:

“Mit diesem linken Gerülpse aus Sachsen lässt sich doch nichts anfangen.”

“Da ist ein Klischee auf das andere gestapelt worden: Wir sind gut und wir sind frei. Damit lässt sich doch nichts anfangen. Mit den Verfassern solcher Pamphlete kann man nicht reden.”

“Mit der bundes-SPD haben wir seit Jahren über jedes Komma verhandelt. Und dann kommt da dieses Papier auf Stammtischniveau aus Sachsen. Das lohnt nicht einmal das Lesen.”

“Platter geht es nicht.”

“Die Bundes-SPD hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Unsere Gesprächspartner waren ja nicht irgendwelche Wichtigtuer aus Sachsen, sondern Profis.”

“Die Online-Durchsuchung muss natürlich im Gesetz bleiben, alles andere ist großer Quatsch.”

“Gegen das Gesetz wird in Karlsruhe geklagt. Und das oberste deutsche Gericht wird uns bestätigen, dass es verfassungsgemäß ist. Und dann kommt irgendwer daher, und reißt die Aufbauarbeit vieler Jahre einfach ein.”

“Es kann natürlich sein, dass das Gesetz in den Vermittlungsausschuss wandert. Dort sitzen dann Profis, mit denen man einige Punkte vernünftig diskutieren kann. Das hat dann nichts mit dem aus Sachsen kommenden Plattheiten zu tun. Da werden wir uns einigen können.”

“Es ist noch zu früh, um zu sagen, welche Punkte für uns eventuell noch einmal verhandelbar sind.”

Danke liebe SPD aus Sachsen! Einmal natürlich, dass ihr wahrscheinlich dieses unsägliche BKA-Gesetz kippen werdet und zum zweiten dafür, dass ihr es schafft, dass sich der Uhl so ehrlich – und offensichtlich ohne nachzudenken – äussert. Dieses Interview hat den gleichen „Sprengstoff“ in sich, wie die Sperrung von Wikipedia durch den Lutz Heilmann.

Ich muss gleich mal zum Ortopöden – mir tut der Hals weh, vom kopfschütteln, ob dieser Aussagen

Deren Sorgen möchte ich haben

NUN sprechen sie es aus:

Er sei möglicherweise zu gutgläubig und zu vertrauensselig gewesen, sagte Huber, der nicht mehr der neuen Staatsregierung angehören wird. Insbesondere die Kommunikationsstrategie der Landesbank, so weit überhaupt von einer Strategie gesprochen werden könne, sei verfehlt gewesen.

schreibt die FAZ. Aber mal ehrlich – haben wir wirklich etwas anderes erwartet?  Das Hüberchen war zu vertrauensselig – ach was. Hey, der war VERWALTUNGSVORSTAND! Da hat man das Heft in der Hand zu haben – denn genau dafür wird man bezahlt. Ist es nicht zum Knochenkotzen, was für inkompetente, Masskrüge leersaufende und tolle Reden schwingende Politiker WIR (naja, an den Bayern bin ICH nicht schuld ..) immer wieder wählen? Und wir werden auch nicht schlauer – nein, wir machen den selben Fehler immer und immer wieder. Die Namen wechseln, das System bleibt das gleiche.

In einem anderen FAZ-Artikel bringt Marcus Theurer das ganze Dilema wunderbar auf einen Punkt:

Die Bayern LB steht nicht am Abgrund, weil wichtige Geschäftszahlen drei Tage zu spät auf den Tisch kamen, sondern weil führende CSU-Politiker – Beckstein, Faltlhauser, Huber und weitere – im Verwaltungsrat jahrelang geschlafen haben.

Der beckstein kann da nichts für, der hat bestimmt noch an den Nachwirkungen des „Dirndl-Gate“ gelitten, der ist entschuldigt.

Speicherung von Verbindungsdaten ist doch genial!

Mir kommt – als ich den Artikel der NZZ „“Wehe dem, der einschlägige Internetseiten aufruft“ lese, eine böse Idee:

Was hindert „uns Webseitenbetreiber“ daran, andere Inhalte in einem Frame darzustellen(in Zweifelsfall GANZ klein, quasi unsichtbar). Dieses führt dazu, dass der Aufrufer von seinem Rechner aus diese Inhalte holt und dieser HTTP-Request wohl irgendwo mitgespeichert wird. Rottenneighbor? Beate Uhse? Linkspartei? CSU? Schön wären auch Zugriffe aus dem Bundeskanzleramt, denen man so Aufrufe von islamistischen Webforen unterschieben kann.