Was unterscheidet Terroristen von Ärzten?

Ganz einfach: Die Erfolgsquote!

Die Meldung der Welt:

Das „Aktionsbündnis Patientensicherheit“, ein Netz von Ärzten und Patienten, schätzt, dass jedes Jahr 0,1 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Patienten durch „unerwünschte Ereignisse“ stirbt. „Das entspricht einer Größenordnung von 17.000 Todesfällen im Jahr“, sagte Matthias Schrappe, Chef des Aktionsbündnisses und ehemaliger Ärztlicher Direktor der Uniklinik Marburg.

Das sind 46 Tote jeden Tag.

Mal ganz ehrlich: Wieso geben wir so viel Geld für Terroristenbekämpfung aus, wenn wir doch viel mehr Angst vor unserem Gesundheitssystem haben müssten? Ich muss da an Volker Pispers denken:

Fremdworte des Alltags: Anstand

Der Bundespräsident Horst Köhler fand heute sehr deutliche Worte bezüglich der Finanzkrise.Die Chefs von Deutscher Bank, Commerzbank und Dresdner Bank, Josef Ackermann, Martin Blessing und Herbert Walter, mussten sich Sätze wie:

„nach den Renditen, an denen sich eine ganze Branche offenbar so berauscht hat, dass sie blind wurde für die Risiken oder sie bewusst ignoriert hat“ Nun seien Demut, Anstand und Bescheidenheit gefordert.

„Die Banken müssen sich bewusst machen: Zuallererst sind sie Treuhänder derer, die ihnen ihr Erspartes überantwortet haben.“

„Wir brauchen bei aller Schärfe des Wettbewerbes eine Kultur der Gemeinsamkeit. Und wir brauchen schlicht Anstand.“ (Quelle FAZ)

Anstand – aber ich muss doch sehr bitten, Herr Köhler. Die Herren wissen doch höchstens, wie man anständig sein eigens Geld vermehrt. Die kriegen doch nichtmal den Aktienkurs ihrer eigenen Unternehmen in den Griff.

Die FAZ schreib ausserdem:

Köhler forderte zudem ein verbindliches politisches Verfahren, das dafür sorge, dass globale Leistungsbilanzungleichgewichte abgebaut würden und in dieser Form nicht wieder entstehen könnten. „Das verlangt auch eine Diskussion über die Rolle von Wechselkursen, und in jedem Fall verlangt es eine Absage an die Selbstbezogenheit und Protektionismus“

Selbstbezogenheit – ist das nicht eine wunderschöne Vermeidung der Begriffe Egoismus oder gar Gier?

Die Welt hat auch einen Artikel über diese Ansprache, die aber nahezu den gleichen Wortlaut wie die FAZ nutzt, allerdings interpretiert die Welt:

Die Banker haben versagt – urteilt Bundespräsident Horst Köhler

Deutsche Bahn AG: Ein Fisch, der von beiden Seiten stinkt

„Der Fisch stinkt immer vom Kopf her“ heisst eine alte Weisheit – bei der Deutschen bahn AG scheint der gestank des Kopfes nun schon weiträumiger bei den Innereien angekommen zu sein.

Schon wieder wurde eine Jugendliche (diesmal ein 13jähriges Mädchen)- entgegen den angeblichen internen Anweisungen – von einem Schaffner aus einen Zug der Deutschen Bahn AG geworfen. Der Vorfall ereignete sich laut „Märkische Allgemeine“ bereits am Mittwoch:

Die Schülerin hatte dem Schaffner unter Tränen versichert, dass sie weder Handy noch Geld dabei hat, um ihre Mutter zu benachrichtigen. Doch der Schaffner habe sich auch nicht dadurch erweichen lassen, dass die 13-Jährige keine Verwandten in Wittstock habe

Auch Lösungsansätze der 13Jährigen wurden nicht angenommen:

Außerdem habe der Schaffner die Bitte ignoriert, doch mit seinem Diensthandy die Mutter des Mädchens anzurufen, damit diese in Neuruppin die geforderte Gebühr von 40 Euro bezahlen könne

Ja, da fragt man sich lieber nicht, wie diese Menschen mit ihren eigenen Kindern umgehen. Es wird zwar auch geschrieben, dass der betreffende Schaffner vom Dienst suspendiert wurde, ob er für diesen Rausschmiss aber nun die Fangprämie für erwischte Schwarzfahrer bekommen hat, ist derzeit nicht bekannt.

Aber kann man dem Schaffner einen Vorwurf machen? Schliesslich versucht er – so ganz im Stile seines obersten Chefs Mehdorn – schlicht und ergreifend so viel Geld wie möglich aus seinem Job rauszuholen.

Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, warum die Kids von heute keine Ideale mehr haben: Wir leben es ihnen einfach nicht mehr vor. Wir ziehen uns Generationen von Egoisten heran, die von uns lernen, dass es normal ist mit schwächeren rücksichtlos umzugehen.

via FAZ