To nerd or not to nerd – THAT’s the question

Ist es nicht schön, wenn die Menschen Schubladen beschriften und dort Dinge hineinpacken? Im Moment – und da ist die Piratenpartei definitiv mitschuld – ist es der Nerd. Wobei eigentlich nicht die Piratenpartei selbst schuld ist, sondern der Versuch der „Hilflosen“ zu erklären, wie es dazu kommt, dass eine neue Bewegung entsteht und mit sehr viel Elan und Motivation einen stets grösseren Platz in der Gesellschaft einnimmt. Oft und gern wird also der Begriff Nerd aus der Schublade geholt: „Die Piratenpartei besteht aus Nerds“. <- Punkt. Kein weiterer Erklärungsbedarf, denn Nerds sind seltsame, lichtscheue Gestalten, die sich von kalter Pizza ernähren.

Einen Erklärungsversuch des Nerds (der sehr liebevoll aufgesetzt ist) macht Jens Scholz in seinem Blog:

Worum es nämlich – ob bei Klamotten, der Frisur oder eben dem Koffer, immer ging war: Zweckmäßigkeit. Nie Mode. Ich erinnere mich an kein einziges Label, an keinen Herstellernamen auch nur eines Stücks meiner Klamotten. Ich dachte keinen Moment darüber nach, ob ich irgendwie aussehen wollte, ich dachte noch nicht einmal darüber nach, ob ich irgendwie nicht aussehen wollte. Es war nämlich vor allem eines: Völlig unwichtig.

Einiges, was Jens dort beschreibt trifft auch auf mich zu – aber bin ich ein „Nerd“? Nee, glaube nicht. Warum sollte ich auch einer sein? Ich bin schlicht und ergreifend ich – ich selbst. Ein Indiviuum, dass sich von fast allen anderen Individuuen unterscheidet. Ich habe Berührungspunkte mit Nerds (wie sie hier und dort beschrieben sind), wurde aber auch schon als „Rocker“ klassifiziert weil ich Rockmusik hörte (Pink Floyd, Deep Purple, Led Zeppelin, Doors etc.). Es gab Leute in meinem Leben, die mich als „geilster Spiesser, den ich kenne“ bezeichneten (OK, das waren Hardcore-Punks). Was also bin ich? Oder bin ich am Ende einfach ich? Jemand der quer über mehrere Schubladen zu legen ist?

Vielleicht ist DAS genau das, was es zu erkennen gilt: Weg mit den Schubladen!

Warum ich stolz bin ein „Blogger“ zu sein

Andere Menschen verbringen ihre Freizeit in der Kneipe (wo man mich auch ab und an trifft), auf dem Fussballplatz (wo man mich sicher nie treffen wird) oder auf dem Sofa (wo man mich gerade JETZT treffen könnte). Andere Menschen sammeln in ihrer Freizeit Briefmarken, gehen spazieren (tue ich auch ab und an), spielen Computerspiele (ich WoW), spielen Fußball, basteln an Autos oder was auch immer. Neben all den Tätigkeiten, die ich teilweise mit anderen auch gemein habe tue ich aber noch etwas: Ich blogge.

Ich schreibe über Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Anreize zum (nach)denken gibt es im Leben mehr als genug. Immer wieder laufen mir Informationen/Gerüchte/Nachrichten und Begebenheiten über den Lebensweg, die ich für „wertvoll“ genug halte über sie zu schreiben. Manchmal Blödsinning, manchmal scharf aber auch liebevoll und wertschätzend – aber immer ehrlich und meist sogar emotional. Mein Blog ist subjektiv durch und durch. So mag ich es am liebsten.

Wenn mich jemand fragt, warum ich blogge nenne ich dafür typischerweise zwei Gründe: Einmal weil ich mir einbilde etwas zu sagen zu haben (und nicht nur zu reden) und zweitens, weil mir das „herauslassen“ meiner Reizthemen den Therapeuten erspart. Gerade das letzte Wochenende war wieder überaus „reizend“. Diese Geschichte in Berlin wühlte mich so auf, dass ich gestern Probleme hatte einzuschlafen.

Als ich mich eben mit meiner Prinzessin unterhielt und Sie mir mitteilte, dass es das Thema „der Radfahrer“ heute in die Nachrichten bei Kabel 1 geschafft hätte, freute ich mich. Ich freute mich, dass ich ein (klitzekleines) Rädchen in der Maschinerie des neuen vernetzten Mediums Internet bin. Ein Medium, dass es nicht durch Auflage, sondern durch Verlinkung und Kommunikation schafft eine Gegenkultur der Information zu schaffen. Abseits der etablierten Massenmedien, die oftmals nur das berichten, was gerade „en vogue“ ist, sondern im Zentrum der eigenen kleinen Ansicht, die es schaffen kann weltweit verbreitet zu werden, weil sie ein Teil des Netzes ist. Ob eine Tatsache oder Meinung wichtig ist, entscheidet nicht die Platzierung und die Grösse der Headline, sondern die Verbreitung. Das ist Demokratie der Nachrichtenwelt.

Und weil ich einen (klitzekleinen) Beitrag zu dieser (ex Sub)kultur leisten darf, bin ich stolz darauf ein Blogger zu sein. An der Stelle möchte ich auch meinen Dank an all die jenen zum Ausdruck bringen, die sich meine Ergüsse immer wieder antun. Aber wenn auch nur ein einziger Mensch da draussen etwas von meinem „Einsatz“ hat, so hat es sich schon gelohnt.

#Sysadminday – Feiert den Retter von Freiheit und IP-Paketen

Wie jedes Jahr wird auch heute – den letzten Freitag im Juli – wieder der Sysadminday zelebriert. Der Sysadminday ist der Tag, an dem die User denjenigen fröhnen und huldigen können (und sollen), die sich stets darum bemühen, dass „ihr“ Internet funktioniert. Denn wer ist stets bemüht, dass Mail, Web und auch die ganzen Router, Switches, die DSL-Leitung und die Useraccounts fehlerfrei funktionieren? Die Admins! Im stillen, dunklen Kämmerlein fristen sie ihr Dasein, immer im Dienste der Menschheit. Nur der BOFH – der Bastard Operator from Hell – steht euch im Weg, der normale, freundliche Admin ist stehts bemüht, dass das Netz funktioniert und eben KEINE Webseite unereichbar ist.

Auch ich habe mir vorhin schon (mit einem Kaffee) zugeprostet – schliesslich schubse ich hier nicht nur die Inhalte rein, sondern administriere auch die Soft- und Hardware dieses (und vieler anderer) Server(s).

All ihr Nutzer von Blog und Twitter, Mailleser und Websurfer, VoIP-User und FTP-Lutscher. Gedenkt an die oft vergessenen Admins, die dafür sorgen, dass Ihr Amateure ein professionelles Arbeiten gewohnt sein dürft. EINMAL im Jahr nett sein. Einmal im Jahr danke sagen, vielleicht sogar eine Nettigkeit zukommen lassen, das ist doch nicht zuviel – oder?