De-Telefon und Stoppschilder am Telefon!

Wohin geht der Weg der modernen Telefonie? Sind wir den Widerwärtigkeiten und Obszönitäten wildfremder Menschen und Geschäftemacher hilflos ausgeliefert, oder schreitet die Politik endlich ein und es wird in Zukunft wieder handvermittelte Gespräche geben?

Der Telefonbetrug wächst drastisch – und die Polizei ist völlig hilflos. Inzwischen kapitulieren bereits die Behörden, weil die Täter meist im Ausland sitzen. Zehntausende Geschädigte haben Anzeige erstattet. Ihre Aussicht auf Erfolg? Bescheiden.

In Deutschland nimmt die Zahl betrügerischer Telefonanrufe drastisch zu. Das geht aus einem Bericht der Aufsichtsbehörde für die Telefonbranche hervor, bei der immer mehr geschädigte Bürger Anzeige erstatten. Polizei und Justiz greifen dem Bericht zufolge nur selten durch. Selbst bei großen Betrugsfällen finde „faktisch keine Strafverfolgung statt“.

schreibt die Süddeutsche. Da muss doch mal etwas getan werden. Wenn die Polizei hilflos wird, muss die Politik technische Massnahmen zu Pflicht machen. Wir brauchen eine Sonderabteilung des BKA, die sich ausschliesslich mit der Verfolgung der strafbaren Nutzung des Telefons beschäftigt. Wer Telefonieren will, muss sich vorher bei seiner De-Telekom eine eindeutige Kennung geben lassen. Es kann nicht sein, dass Eltern unkontrolliert die Telefone ihrer Kinder nutzen um ihren schmutzigen Geschäften nachzugehen. Auch soll es vereinzelt – Telefonsex genannte – Telefonate gegeben haben, die ausschliesslich der Befriedigung sexueller Interesse dient. Dabei ist KEINE Alterskontrolle nötig. Dieser Schmutz MUSS beendet werden.

WELT beleidigt Musikantenstadl

Dieter Bohlen schlägt Andy Borg: Die vierte Mottoshow der RTL-Castingreihe „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) haben am Samstagabend mehr Menschen geguckt als den ARD- „Musikantenstadl“.

schreibt die Welt. Mein erster Gedanke war Häme in Richtung Bohlen: „Bohlen und Musikantenstadl = Vergleich auf Augenhöhe“.

Das aber ist unfair. OK, für mich ist der Musikantenstadl ungefähr gleichbedeutent mit der chinesischen Wasserfolter, dem Herausreissen von Fingernägeln oder einer Wurzelbehandlung. Auf der Ebene stehen für mich Bohlen und Musikantenstadl gleichauf.

ABER: Die Künstler (und das meine ich auch wirklich so) im Musikantenstadl erfreuen bei ihren Auftritten ihr Publikum wirklich. Kunst entsteht im Auge des Betrachters. Was aber würde von DSDS bleiben, wenn Bohlen keine kackbratzenmässigen Schmähungen mehr heraus lässt?

Die Motivation DSDS zu schauen ist doch im gleichen Bereich des menschlichen Hirns angesiedelt, die den Autofahrer auf der Autobahn langsamer fahren lässt um ein bisschen besser den grausamen Unfall auf der Gegenfahrbahn sehen zu können. Es geht nicht um Schönheit – auch nicht im weitesten Sinne – sondern einzig um die Befriedigung Lust am Schrecken.

Wer allerdings den Musikantenstadl schaut, tut dieses weil er sich an der Musik erfreut. Heile Welt und Musiktexte, die man versteht (solange es kein Bayrisch ist – wenn meine Prinzessin das liest habe ich Ärgern, egal).

Insofern ist DSDS eher mit den japanischen Ulk-Shows zu vergleichen, als mit einem auch nur ansatzweisen künstlerischen Anspruch. Demütige mich für die Quote – und alle schauen zu:

httpv://www.youtube.com/watch?v=KJZw8b-1LF0

Nochmal ein Dank an Stefan Raab, der es mit dem USFO (Unser Star für Oslo) schaffte dem deutschsprachigen Publikum zu zeigen, wie ein Show aussehen kann, die sich auf die künstlerischen Vorzüge der Teilnehmer und nicht auf ihre Schwächen konzentriert.