Telekom knabbert an Netzneutralität

Wie in der Vergangenheit bereits zu lesen war, ärgern sich Telekom-Kunden über sehr lange Ladezeiten bei Youtube-Videos. Anscheinend drosselt die Telekom entweder mittels Shaping oder stumpf durch Nadelöhr des Uplinks.

Nun reagiert die Telekom und Focus berichtet:

Der Konzern-Sprecher deutete an, dass die Telekom solche Engpässe künftig nicht kostenlos beheben wolle. „Wir werden uns darüber unterhalten müssen, dass verkehrsintensive Anbieter wie ‚Youtube’ dafür bezahlen, dass ihre großen Datenströme von uns gemanagt werden.“

Ich werde diesbezüglich Youtube vorschlagen der Telekom eine Rechnung für „Bereithalten von Internetinhalten“ zu senden. Denn wenn die Telekom für besondere Dienste ein erhöhtes Entgelt fordert, sollte doch der Zurverfügungsteller der Inhalte an dem Profit beteiligt werden.

Verdammtes profitgeiles Gesindel. Die sollen ihr Netzwerk ausbauen und etwaige Kosten als Umlage auf alle Benutzer umlegen. Dieses Prinzip hat sich seit vielen Jahren etabliert. Jedwede Abkehr von dieser Art der Berechnung baut entweder eine informelle Zweiklassengesellschaft auf oder ist zu nicht anderem geeignet als mehr Profit zu machen.

Röslers Saat geht auf und von der Leyen erntet

Der Selbstbedienungsladen für Unternehmer, den der ehemalige Gesundheitsminister und jetziger Wirtschaftsminister und FDP-Parteivorsitzende Rösler kreierte soll erste Früchte abwerfen:

Künftig sollen Arbeitslosen- und Rentenversicherung als Träger der Rehabilitation anstelle des Bundes die Rentenbeiträge der Behinderten in Werkstätten übernehmen. Der Sparbeitrag summiert sich auf rund 155 Millionen Euro im Jahr. Hinzu kommen auf einen Schlag mehr als 500 Millionen Euro, weil die neue Regelung nach dem Willen von der Leyens für drei Jahre rückwirkend gelten soll. Die Kosten der Altersvorsorge der Behinderten in Werkstätten sollen in Zukunft die Beitragszahler tragen. Die Sozialversicherer laufen daher Sturm gegen das Vorhaben der Ministerin, das am kommenden Mittwoch im Kabinett beschlossen werden soll.

Quelle: FAZ. Auch wenn der FAZ zu entnehmen ist, dass auch die Arbeitgeber Sturm laufen, so bleibt festzustellen, dass der Bund sich immer mehr zu einem Selbstbedienungsladen entwickelt.

Nur weil dem Bund Geld fehlt, sollen nun Kosten auf eine kleinere Anzahl von Schultern verteilt werden. Denn nach von der Leyens Ansinnen werden in Zukunft nur die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und nicht etwa von der Sozialversicherungspflicht befreite „Verdiener“ die Kosten zu tragen haben. Auch darf man nicht vergessen, dass im Falle einer Kostenfalle bei den Krankenversicherung, der einzelne Arbeitnehmer mittels frei zu vergebenen Eigenanteils alleinig den Mehraufwand zu tragen hat. Schliesslich ist der Solidarpakt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer (beide teilten sich die Kosten 50/50) durch die asoziale „Reform“ des Philipp Rösler aufgekündigt.

Wenn das Geld bei mir irgendwann knapp wird, werde ich meine Stromkosten einfach meinem Vermieter aufbürden.

Bundesinnenminister Friedrich sagt den Marketingunternehmen den Kampf an

Eigentlich schon immer, fühle ich mich durch Werbung im Internet genervt oder gar genötigt. Aber jetzt – endlich möchte man fast sagen – wird wohl unser Bundesinnenminister Friedrich ein Zeichen setzen:

Es sei erstaunlich, mit welcher Leichtfertigkeit gerade junge Leute dort ihre Daten verbreiteten, die dann „schwunghaft in Paketen zu Tausenden und Zehntausenden im kriminellen Untergrund gehandelt werden.“

Quelle: FAZ. Ich erwarte – nach diesen grossen Worten – eine deutliche Verbesserung des Verbraucherschutzes. Es muss den grossen Unternehmen jegliche Form des Dataminings untersagt werden. Schon der Verdacht gehört scharf bestraft. Kundenkarten (Pay-Back), mit denen Kunden zu Tausenden kritische Verhaltensmuster – über den Einzelhandel – Marketingunternehmen zur Verfügung stellen, gehören verboten.

Wahrscheinlich aber irre ich mich und die Unternehmen machen weiter wie bisher, nur wird versucht die Freiheit des Individuums weiter einzuschränken.