Gegen Gedächnisverlust: Die CDU und die Spendenaffaire

Natürlich geht Politiker ihr Geschwätz – und auch ihre Taten – von gestern nichts an. Aber uns Wählern sollte doch ein wenig daran liegen uns zu erinnern, zu was bestimmte Politiker fähig sind. Ist ja auch eine Frage der persönlichen Motivationen, von Ehrgefühl, Moral und Werteverständnis.

Die Tagesschau bietet da in der Onlineausgabe ein lesenswertes Stück bezüglich der Spendenaffaire der CDU, deren Aufdeckung noch nicht einmal 10 Jahre her ist. Schon vergessen? Ja, dass hofft die CDU auch. Dass nun der Waffenhändler und Geldschieber Karlheinz Schreiber ausgerechnet so kurz vor der Bundestagswahl nach Deutschland ausgeliefert wird und ein SEHR bedauernswertes Timing. Schliesslich wird unser Innenminister Schäuble sicherlich nicht gern daran erinnert, dass er im Zuge der CDU-Affäre vom Partei- und Fraktionsvorsitz zurück getreten ist. Aber das ist schliesslich lange her und so kann man auch ein Ministeramt inne haben, welche letztendlich für Recht und Ordnung im Staat massgeblich zuständig ist. Wahrscheinlich sind auch andere Profiteure von damals noch irgendwo in der Politik in Lohn und Brot. Eines ist sicher: Sie gehören zu 95% der CDU an.

Interview mit dem „Wahlsieger im Internet“

In Telepolis hat Nico Nissen den Spitzenkandidat der Piratenpartei in Hessen, Thorsten Wirth, interviewt. Sehr gelungen, wie ich finde. Es werden viele Fragen beantwortet, die Aussenstehende haben mögen. Ingesamt lesenswert und informativ. Wieso gibt es solch sachliche Informationen zu Mitgliedern anderer Parteien nicht?

Bei anderen Parteien werden Dienstwagenaffairen, Skiunfälle mit Todesfall und anderes aus den Kammern geholt

Auch die Grünen nutzen die Wirkung der Marketing“wahrheit“

Auf der Webseite der Grünen kann man (mit heutigem Datum) lesen:

Mit 47 Jahren im Altersdurchschnitt sind wir jedoch längst die jüngste Partei Deutschlands.

Die jüngste Partei? Hmm, ich habe da gerade keine aktuelle Zahl zur Hand, aber ich bin mir SEHR sicher, dass der Altersdurchschnitt bei der Piratenpartei etwas niedriger sein dürfte. Nur ca. 10 Jahre, also zu vernachlässigender Kleinkram

Seit Beginn diesen Jahres kommen jede Woche rund 100 neue Mitglieder dazu

schreiben die Grünen (die man schon fast als die Grauen bezeichnen könnte) weiter. Das ist aber toll. Denn auch dort toppen die Piraten deutlich – denn 100 Mitglieder ist die Zahl, die die Piraten fast täglich als neue Mitglieder begrüßen. Aber es ist ja Wahlkampf und da schmückt man sich gern ein bisschen…