Westliche Aktionäre, Globalisierung und Sklaverei

Es ist nichts neues, wahrlich nicht. Aber der Artikel „Warum die Jeans von Lidl und Co. so billig sind“ im Spiegel veranlasst mich, nocheinmal das Thema aufzugreifen, damit man immer und immer wieder daran erinnert wird, was eigentlich um uns herum vorgeht.

So verfügte mit Ausnahme von sechs Arbeiterinnen keiner der Angestellten über einen Vertrag, die Arbeitszeit betrug in der Regel 9 bis 14 Stunden, die Sechs-Tage-Woche wurde nur in zwei Fabriken eingehalten. Überstunden sind zwar verpflichtend, werden aber, wenn überhaupt, nur unregelmäßig bezahlt. Nur sieben Befragte erhalten einen Lohn von 35 bis 55 Euro, mehr als 90 Prozent der Arbeiter verdienen 14,30 Euro bis 29,70 Euro – im Monat.

Wer zu diesen Preisen produzieren kann, ist in der Lage Jeans zu Preisen von 7 bis 10 Euro an den Endkunden anzubieten. Was dann wiederum berliner Politiker dazu führt zu erklären, dass man von dem Hartz-IV-Geld komfortabel leben kann. Aber zu welchem Preis bitteschön? Wenn es denn tatsächlich Hühnerei geben sollte: Tierquälerei – KZ-Hühner. Die Kleidung die man trägt: Ein Produkt der modernen Sklaverei.

„Daran verdienen in erster Linie die internationalen Konzerne – auf Kosten der Arbeiter.“

zitiert die Welt Gisela Burckhardt von der „Kampagne für Saubere Kleidung“ (CCC).

Die Werbeindustrie und der Handel stecken sich TROTZ der Hungerlöhne die Taschen voll. Und mit Einzelhandel sind nicht die Tante Emma Läden gemeint, sondern eben die ganz Grossen des Geschäfts. Oh seelige Globalisierung.

Früher Eilverfahren, heute Eildurchsuchung

Manchmal frage ich mich, warum ich das Lawblog in meinem Feedreader habe. Ist es wegen etwaiger Anregung des Magen-Darm-Traktes? Kotze ich zu wenig?Nene, nicht weil Udo so ein übler Mensch ist, oder so hirnrissiges zeugs schreibt. Er dokumentiert ja nur…

Was er da wieder „aus dem Ärmel schüttelt“ ist der Klopfer:

Um 0.15 Uhr rief die Polizei beim Bereitschaftsstaatsanwalt an. Sie unterrichtete ihn über eine Festnahme und wollte die Erlaubnis, die Wohnung des Beschuldigten zu durchsuchen. Der Staatsanwalt rief bei der diensthabenden Eilrichterin an. Aber ihr Handy “war ausgeschaltet”, so hielt es der Staatsanwalt schriftlich fest. Er ordnete die Durchsuchung selbst an, wgen “Gefahr im Verzuge”.

Da war wohl jemand deutlich vorschnell. Die Frage drängt sich auf, ob überhaupt der versuch unternommen mit der Richterin Kontakt aufzunehmen. Man darf dabei nicht vergessen, dass es natürlich im Interesse des Staatsanwaltes ist, soviel wie möglich über den Verdächtigen in Erfahrung zu bringen. Verdächtig -> Hausdurchsuchung. Ohne regulierendes Element. TOLLE Wurst!

Die BÖSE SPD/GRÜNEN/FDP/LINKE – alles PACK

Ja, so ungefähr muss das Weltbild des Bundesverfassungsgegnersinnenministers jetzt wohl aussehen. Nachdem er sich bereits hinlänglich über die SPD ausgekotzt hat, fallen ihm nun auch noch die Bayern in den Rücken.

Bayern wird sich in der Abstimmung über das umstrittene BKA-Gesetz an diesem Freitag im Bundesrat enthalten. Das kündigte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München an. Demnach gab es wieder keine Annäherung zwischen den Koalitionspartnern CSU und FDP.

schreibt die FAZ. Ausgerechnet die Bayern, wird sich unser oberster Überwacher nun denken. Aber so ist das nunmal. Und die „Schwesterpartei“ CSU hat den Koalitionspartner nun so gar nicht im Griff. DAS muss wehtun. VIEL mehr, als gegen die Hamburger SPD (die mit den Grünen auskommen müssen) oder gar der sächsischen SPD(die einen eigenen Kopf haben). Somit scheint das BKA-Gesetz erstmal vom Tisch zu sein.

Aber der Schäuble muss natürlich rumzicken:

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) kritisierte unterdessen die FDP. „Bundesrat und Bundestag haben mit verfassungsändernder Mehrheit beschlossen, dass die Gefahrenabwehr dem Bundeskriminalamt übertragen wird“, sagte er der „Rheinischen Post“. Dem habe ausdrücklich auch die FDP zugestimmt. (FAZ)

Ja, ich kann ihn ja verstehen. Da wird beschlossen, dass es etwas zu Mittagessen geben wird, aber verfaulte Kröten will dann doch keiner fressen. Das ist enttäuschend Herr Schäuble, aber sie scheinen ja eingesehen zu haben, dass Sie mit dem Mist nicht durchkommen:

Trotzdem stellt sich Schäuble auf ein mögliches Scheitern des Gesetzes ein. „Kommt das BKA-Gesetz nicht, geht die Welt nicht unter“, sagte er.(FAZ)

Ich kann eine gewisse Erleichterung und sogar Schadenfreude nicht verleugnen.