Piraten und Waffen

Klaus Peukert hat über seinen Tweet

„Ups. Als AG getarnte Waffenlobbyisten bei Piraten: http://bit.ly/JETtC0  – http://bit.ly/Ks7W62  /http://bit.ly/JETzcM  – http://bit.ly/Ks859F

dafür gesorgt, dass ich mich mit meiner Einstellung zum Thema „Waffen in privater Hand“ und zum zweiten mit der „AG Waffenrecht“ und den Zusammenhängen beschäftige. Herausgekommen sind folgende, absolut subjektive – Gedanken:

Vorab möchte ich festhalten, dass ich „beruflich“ mehrere Jahre an Waffen unterschiedlichster Bauart und Wirkungsweise ausgebildet wurde und auch ausgiebig die Nutzung von Waffen trainiert habe.

Klaus stellt die Behauptung in den Raum, dass als AG getarnte Waffenlobbyisten in der Piratenpartei aktiv sind. Diese Formulierung ist sicherlich provokant und nicht vollumfanglich richtig. Dennoch stellte ich fest, dass innerhalb der AG Waffenrecht der Piratenpartei diverse Personen aktiv tätig sind, die z.B. entweder ihren Lebensunterhalt mit dem Handel von erlaubnispflichtigen Waffen verdienen oder in Vereinen aktiv dem Hobby des Schießsports nachgehen. Dieses ist generell völlig normal, so wie es z.B. in einer AG „Ski fahren“ mit Sicherheit auch Personen gegen wird, die dem Skisport frönen oder ihren Lebensunterhalt mit dem Vertrieb von Skisportartikeln bestreiten . Wenn ich ein Interesse habe, ist es legitim dieses Interesse auch zu vertreten.

Knifflig würde es werden, wenn nun – um am obigen Beispiel zu bleiben – die AG „Ski fahren“ ausschließlich Personen aktiv sind, die den „positiven Befindlichkeitsträgern“ angehören und die AG sich für die umfangreiche Abholzung für neue Skipisten,  massive Investitionen in Skilifte und Auflösung von Naturschutzgebieten ausspricht. Jede AG sollte die Allgemeininteressen berücksichtigen und (ein nicht umsetzbarer Idealfall) prozentual die Meinungen der Gesamtbevölkerung wiedergeben.

Aber zurück zur AG Waffenrecht. Wenn ich mir die Themensammlung der AG anschaue, habe ich das Gefühl dass tatsächlich die Interessen der Waffenbesitzer und -händler  überwiegen. Leider vermisse ich gänzlich die Dokumentation einer kritischen Auseinandersetzung. Diese mag es vielleicht im Vorfeld innerhalb der AG Waffenrecht  gegeben haben, aber sichtbar ist diese nicht. Die Inhalte der AG Waffenrecht könnte – so ist mein Eindruck – direkt aus der Feder eines Waffenherstellers oder Besitzers „von Waffen im Privathaushalt“ stammen. Und genau dies stimmt mich nachdenklich und wird wohl auch Klaus Peukert zu seiner oben zitierten Aussage verleitet haben.

Ich habe – wie schön erwähnt – längere Zeit mit Waffen „hantiert“. Ich habe keineswegs Angst vor Waffen, sondern Respekt vor ihrer Wirkung. Auch ich habe gern geschossen (sprengen mach auch Spaß ….) und würde es auch heute noch tun, habe aber keine Gelegenheit oder doch ein zu geringes Interesse. Was mir aber stets ein mulmiges Gefühl macht, sind Waffen in der Hand von Menschen – die Möglichkeit dass auch Menschen (mit wenig gefestigtem Charakter) auch unkontrolliert mit Waffen umgehen können. Und aus diesem Grund befürworte ich eine restriktive Gesetzgebung was den Waffenbesitz und -umgang angeht.

Waffen brauchen nicht in Privathaushalten gelagert werden. Vielmehr wäre es z.B. deutlich preiswerter,  (alarm)gesicherte zentrale Waffenkammern an den Veranstaltungsorten zu erreichten, als dass jeder Waffenbesitzer sich einen Tresor anschaffen muss. Aber selbst diese – für reine Sportler wohl umsetzbare Maßnahme – wird auf der Webseite der AG Waffenrecht mit vielen Argumenten als „nicht sinnvoll“ herausgestellt, aber nicht ein Satz beleuchtet eventuelle Vorteile, die sich aus dieser Maßnahme ergeben könnten.

Also komme ich für mich persönlich zu dem Schluß, dass entweder die Aussendarstellung der AG Waffen  äusserst ungeschickt betrieben wird, oder – wie Klaus Peukert es in seinem Tweet beschrieb – die AG Waffenrecht eher als Lobbygruppe anzusehen ist. Und wenn ich z.B. in ein Protokoll der AG Waffenrecht schaue, finde ich z.B. folgenden Satz:

[Bemerkung zur möglichen Vorgehensweise in der Diskussion – zunächst Gemeinschaft stiften, danach auf das spezielle Thema eingehen: Piraten setzen sich für Datenschutz, Datensparsamkeit, Informationelle Selbstbestimmung ein. Piraten stehen für Freiheits-, Bürger-, Grundrechte wie die Unverletzlichkeit der Wohnung ein. Übrigens wir sind Sportschützen/Waffenbesitzer und damit in besonderer Weise von Einschnitten in Datenschutz, Bürger-, Freiheits- und Grundrechten betroffen.]

und ich frage mich: Ist das eine Lobbyorganisation? Sollte sich die AG Waffenrecht ehrlichweise  in „AG Sportschützen“ umbenennen? Das wäre – weil transparent – deutlich piratiger.

22 Gedanken zu „Piraten und Waffen

  1. Es freut mich als Sportschützen, dass Du klar erkannt hast, dass Klaus Peukert mit seinem Lobbyvorwurf vielleicht doch eher übertrieben hat. Dein Beispiel mit der „AG Skifahren“ zeigt dies doch relativ deutlich.

    Auch belastet es mich nicht, dass Du eine restriktive Gesetzgebung bevorzugst. Dann nämlich lebst Du in der Bundesrepublik Deutschland genau richtig. Allein zum Thema Waffenlagerung gibt es im Waffengesetz der Schweiz zwei Paragrafen mit zusammen 59 Wörtern Text, in Österreich einen Paragrafen mit 193 Wörtern, aber in Deutschland drei Paragrafen (1.360 Wörter) und eine Verwaltungsverordnung zum Waffengesetz (2.244 Wörter) mit insgesamt 3.604 (!!!) Wörtern Gesetzestext!

    Allerdings kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, dass Du alarmgesicherte zentrale Waffenkammern vor Ort an den Veranstaltungsorten als Vorteil siehst und auch noch „für deutlich preiswerter“ hältst. Ich schieße mit einer eigenen Waffe und frage mich nun, wie diese wohl in die Waffenkammern der 6 verschiedenen Vereine kommt, bei denen ich (per Gesetz verpflichtet) allein nur an Rundenwettkämpfen teilnehme. Dann sollte meine Waffe noch irgendwie in die Waffenkammern der Schützenhäuser gelangen, in denen die Kreis-, Bezirks-, Liga- und Deutsche Meisterschaften ausgetragen werden. Und: Nein, ich werde nicht mit einer Vereinswaffe schießen! Das habe ich am Anfang getan, als ich selbst noch keine Sportschützen-WBK hatte, die Vorbereitungszeit vor den Wettkämpfen ist aber so knapp bemessen, dass ich es nie geschafft habe, Visierung und Schäftung auf meine Bedürfnisse einzustellen. Und Skifahrern würde auch keiner zumuten, sich Einheits-Skier am Lift abzugreifen und die Bindung erst mal 2 Stunden lang auf sich einzustellen?!?

    Deine Formulierung „Für reine Sportler WOHL umsetzbar“ zeigt mir, dass auch Du leider nur aus dem Bauch heraus und unrecherchiert Deine Meinung zur Waffenlagerung zum Besten gibst. Das finde ich sehr bedauerlich, auch weil ich nicht nachvollziehen kann, was in deinen Augen einen „reinen Sportler“ auszeichnet. Offensichtlich hast Du das „Hantieren“ an Waffen bei Bund, Polizei oder einer ähnlichen Institution geübt; hier ist eine zentrale Lagerung aber auch praktikabel und sinnvoll.

    Deine guten Ansätze in Bezug auf die ständigen Lobby-Anfeindungen, mit denen die AG Waffenrecht dauernd (und leider in besonders zynischer und massiver Art durch Bundesvorstand Klaus Peukert) konfrontiert ist, hast Du bedauerlicherweise durch – wie wir Schützen es leider schon gewohnt sind – unrecherchierte Statements zu Nichte gemacht. Denn hättest Du Dich ein wenig mehr mit der AG Waffenrecht auseinander gesetzt, hättest Du in deren Themensammlung unter 6.5.3.1 „Argumente FÜR die Zentrale Lagerung von Waffen und Munition“ gefunden. Es ist nicht das Verschulden der AG Waffenrecht, dass es weniger Argumente für als gegen Zentrale Lagerung gibt und auch nicht das Verschulden der AG Waffenrecht, dass sich die Realität und Praktikabilität nicht mit Deiner/Eurer Ansicht deckt.

    Ich bin übrigens erst seit Ende April Mitglied der Piratenpartei und seit Anfang Mai in der AG Waffenrecht. Diese meine Zeilen spiegeln auch nur meine persönliche Meinung und nicht die der AG Waffenrecht wider. Und als Sportschütze, engagiertes Vereinsmitglied, ehrenamtlicher Bezirksschulungsleiter und verantwortungsvoller Bürger überlege ich mir ernsthaft, ob ich den Vorwurf, ein Lobbyist zu sein, nicht als Kompliment werte.

    Es grüßt herzlichst
    Michael Malcher aka Kaspardavid

  2. Tut mir leid, wenn ich mich nun doch nochmal melden muss.

    Ich darf Dich mit den Worten zitieren: „…Aber selbst diese – für reine Sportler wohl umsetzbare Maßnahme – wird auf der Webseite der AG Waffenrecht mit vielen Argumenten als “nicht sinnvoll” herausgestellt, aber NICHT EIN SATZ (!) beleuchtet eventuelle Vorteile, die sich aus dieser Maßnahme ergeben könnten.“

    Das hatte ich vorhin offensichtlich wohlwollend überlesen. Du merkst hoffentlich selbst, dass Du hier nicht nur Halbwahrheiten, sondern eine glatte Unwahrheit (ugs: Lüge!) verbreitet hast. Das wäre nicht ganz so schlimm, wenn Dein Link zur Themensammlung der AG Waffenrecht nicht gesperrt wäre, aber so muss der gemeine Leser Deines Blogs diese Falschbehauptung wohl oder übel ohne die Möglichkeit der direkten Prüfung glauben. Schade eigentlich, ich bin nun sogar noch ein wenig mehr enttäuscht…

    Kaspardavid

    • @Michael Malcher:

      Wieso behauptest Du- so wie Du mir unterstellst,unwahr – der wäre Link gesperrt? 🙂

      Da ist nur eine Landingpage dazwischen geschaltet – ein Klick und es geht weiter zur AG Waffenrecht. Aber es ist interessant, wie auf BEIDEN Seiten Emotionen entstehen und manchmal vorschnell Vorwürfe in die Welt gesetzt werden.

      Und – so ganz btw – schau mal bitte WANN ich den Artikel schrieb und schau dir dann bitte die Webseite des AG Waffenrecht an, wie Sie am 24.5.2012 im Web stand. Zu dem Zeitpunkt meines Artikels sah die Webseite nämlich noch ein wenig anders aus. Dankenswerter Weise kann man in der WIKI-Struktur ja auch in der Historie blättern 🙂 Ich habe viele (zu befriedigende) Interessen und Verantwortungen und kann mich nicht mit jedem Thema stundenlang auseinander setzen. Deshalb habe ich – das gebe ich zu – nicht ALLES gelesen, was es über und von der AG Waffenrecht zu lesen gibt.

      Allerdings muss ich sagen, dass der Flyer „Nachbarn“ in meinen Augen schon sehr hart an der Grenze der moralischen Integrität angesiedelt ist (GROSSES Piratenlogo und ganz klein: „Das ist KEINE Piratenmeinung“). Solche Aktionen sind zumindest deutlich zweifelhaft.

  3. Komisch – in letzter Zeit häufen sich die Artikel zur AG Waffenrecht der Piratenpartei Deutschlands auffällig.
    Für den oberflächlichen Betrachter mag es sich wie eine „AG Sportschützen“ darstellen – wenn man, geleitet durch die vielen, unbedarften Kommentare der Autoren das Sichtfeld derartig einengt. Leider aber regelt das Waffenrecht nicht nur den Umgang und den Besitz von Schußwaffen, sondern regelt alles auch zu Schneidwerkzeugen, Feder- und Luftdruckwaffen etc. Paintballer sind ebenso betroffen wie Messersammler oder, im Extrem, die Pfadfinder. Genau hier setzt die AG an und versucht, praktikable und durchdachte Vorschläge zur Erreichung einer gewissen Rechtssicherheit zu erarbeiten. Das deutsche Waffenrecht ist nun mal leider ein handwerkliches Mißgeschick.
    Und es ist ein vielfältiges Gebiet, das durch die AG Waffenrecht beackert wird. Es geht eben nicht nur um großkalibrige Schußwaffen, es geht auch um´s Taschenmesser (wenn es z.B. mit einer Hand zu öffnen ist).
    Leider geht der Autor nicht auf dieses vielfältige Spektrum ein, erwähnt es auch nicht und läuft lediglich der These eines Bundes-Vorstands-Mitgliedes der Piratenpartei hinterher. Schade.
    Vielleicht gibt es in Zukunft mehr Menschen, die sich für Fakten und Hintergründe interessieren. Die gehen Schlagwortrittern dann nicht so schnell auf den Leim.

    Viele Grüße
    Johannes Bormann
    Hannes_55

    • @Johannes Bormann:

      Woran mag es liegen, dass die AG Waffenrecht in den Blickpunkt wanderte? Es gibt so viele AGs, aber ausgerechnet über diese AG wird geredet.

      Zuerst einmal ist es doch gut, wenn ein Thema Aufmerksamkeit schafft. Zum anderen liegt die Aufmerksamkeit sicherlich AUCH an der Art, wie die AG auftritt und an den besonders aktiven Mitgliedern (ich nenne hier vor allem Cathy, die nun einmal besonders aktiv ist und zum anderen eben „in eigener Sache“ unterwegs ist. Dazu kommen bemerkenswerte Aktionen (ich erwähnte es oben schon), wie der „Nachbar-Flyer“ und nicht eben ein Info-Tisch in einer Fußgängerzone, sondern ein Vorderlader-Schiessen.

      Es liegt auch an der AG die Diskussion zu rationalisieren.

      • @reizzentrum: Wie Du schon geschrieben hast: „…Also komme ich für mich persönlich zu dem Schluß, dass entweder die Aussendarstellung der AG Waffen[recht!/JB] äusserst ungeschickt betrieben wird, oder…“.

        Ich glaube, darüber muss ich mal ordentlich nachdenken. Es ist gut, wenn ernsthafte, glaubwürdige Kritik geübt wird; vor Allem, wenn sie von „aussen“ kommt und eben nicht mit „Betriebsblindheit“ geschlagen ist.
        Gruß
        Hannes_55

  4. Mein lieber „Reizzentrum“,
    wie ich es auch anstelle, mir wird beim Klick auf den Link „Leider können wir dich aufgrund des geplanten Leistungsschutzrechts nicht zum verlinkten Angebot weiterleiten!“ angezeigt; der Button „zur Original-Zielseite“ ist nicht aktiv. Wie ich es auch anstelle, ich kann Deinem Link nicht folgen.

    Wie auch immer, es ehrt Dich sehr, dass Du zugibst, nicht alles über die AG Waffenrecht gelesen zu haben, das unterscheidet Dich sehr angenehm von der – ich sags mal salopp – Waffenhasserlobby. Dennoch erlaubst auch Du Dir, Dein eher negatives eigenes Urteil meinungsbildend im Web zu verbreiten. Ich bin sicher dass Du Verständnis aufbringst, dass ich das nicht sonderlich piratig finde.

    Ich wiederum bringe überhaupt kein Verständnis für die massiven Anfeindungen auf, denen Cathy von allen (Gegen-)Seiten ausgesetzt wird. Sie ist ein Quell des Fachwissens, auf den in der AG Waffenrecht keiner verzichten kann und will und sie macht dies – trotz der fiestesten Anfeindungen – Gott sei Dank immer noch und obendrein uneigennützig. In Deiner Antwort an Hannes unterstellst nun plötzlich (im Gegensatz zu Deinem Ur-Blog) auch Du ihr „in eigener Sache“ unterwegs zu sein. Was um Gottes Willen ist denn daran nur so falsch, sich ehrenamtlich für eine Sache zu engagieren, die einem am Herzen liegt? Wer unterstellt Klaus „Gelassenheit durch Kompetenz (grins!)“ Peukert denn persönliches Interesse, weil er sich um das hundsmiserable Liquid Feedback kümmert? Ich würde zu gerne wissen, ob Klaus hierfür in irgendeiner Weise monetären Vorteil nimmt. Aber ich unterstelle es ihm nicht öffentlich im Web bevor ich hierfür Fakten sehe und spreche auch nicht von Computerlobbyismus.

    btw: der Nachbarschaftsflyer ist der Grund, warum ich einen Tag später Mitglied der Piratenpartei wurde. Und ich finde es auch nicht verwerflich, dass der Flyer das Logo der AG Waffenrecht trägt, denn dies stimmt mit den Prinzipien der Piratenpartei eindeutig überein! Kleine Beispiel gefällig:
    Auszug aus dem Wahlpogramm der Piratenpartei zur Landtagswahl Baden-Württemberg zum Thema Waffenrecht:
    „Die Verschärfungen der Waffengesetze in den letzten Jahren dienten vor allem dazu, Sicherheit vorzutäuschen und einfache und schnelle Antworten auf komplizierte Probleme zu geben. Wir setzen uns für Waffengesetze ein, welche die sorgfältige Aufbewahrung von Schusswaffen regeln und dadurch die Sicherheit aller Bürger gewährleisten. Wir lehnen es aber ab, die Sportschützen zu Sündenböcken für gesellschaftliche Probleme zu machen.“

    Dies alles hat mich bewogen, ein Pirat zu werden. Nun muss ich aber feststellen, dass die Bundespiraten, in Person Klaus Peukerts, die eigenen Grundsätze verraten und obendrein übelstes Mobbing gegenüber verdienten Mitgliedern betreiben. Und noch eine Verbotspartei ist das letzte, was wir in Deutschland brauchen.

    Zu guter Letzt noch eine Frage: am Anfang Deines Blogs schreibst Du „dass ich mich mit meiner Einstellung zum Thema “Waffen in privater Hand… auseinandersetze”. Wenn ich fragen darf, wie ist denn Deine Einstellung? Möchtest Du diese mit uns diskutieren? Dann melde Dich in der AG Waffenrecht an, Du bist herzlich eingeladen.

    Gruß
    Kaspardavid

    P.S.: bemerkenswert sind in der Tat die Reaktionen auf die Einladung zum Vorderladerschießen. Hier sollte jedem die Möglichkeit gegeben werden, selbst auszuprobieren, worüber so vehement gestritten wird (nach dem Motto: probieren geht über studieren).

    • @Michael Malcher:

      Warum DU dem Link nicht folgen kannst, ist mir schleierhaft, bei mir funktioniert dies bei unterschiedlichen Systemen.

      Wenn es als unpiratig gilt etwas zu einem Thema zu äussern, über welches man nicht vollumfanglich informiert ist, dann wird es aber sehr-sehr still bei den Piraten. Denn selbst in den Themen, in denen ich auch von Anderen als Fachmann beurteilt werden, bin ich definitiv nicht vollumfanglich informiert.

      Was „Cathy“ angeht: Du schreibst, sie ist uneigennützig tätig. Sorry, jemand der sowohl im Vorstand einer $Thema-Organisation ist und daneben im Bereich $Thema selbstständig tätig ist, der tut sich mit „uneigennützig“ schwer. Wie schätzt Du jemanden ein, der im (böses Beispiel) Vorstand eines Unternehmens sitzt, dass ausschließlich Atomstrom produziert und der zusätzlich auch noch Vorstand in der „Lobbyorganisation zur Förderung des Atomstroms“ ist?

      Ich halte es für völlig normal und legitim, dass JEDER Mensch bei vielen Themen seine ureigenen Interessen vertritt – ob wirtschaftlich oder moralisch, verstehe mich an der Stelle bitte nicht falsch. Zu hinterfragen ist nur der Einfluss dieser Person(en) in einer eher zu neutraler Meinungsbildung verpflichteten Gruppierung.

      Die AG Waffenrecht kann gern einen Flyer erstellen und verteilen – nur darf sie nicht (und das darf keine AG) den Eindruck erwecken, dass das von ihr erstellte Material die Meinung der Piratenpartei Deutschland vertritt.

      Was meine Meinung zu „Waffen und Bürgerhand“ angeht, schrieb ich im Originalartikel schon meine grundsätzliche Meinung: Waffen üben einen ungeheuren Reiz aus, aber noch grösser als dieser Reiz ist mein Respekt (den ich mir durch sehr tiefgehende Ausbildung und Nutzung erworben habe) vor ihnen.

      Zum Vorderladerschiessen: Wird jemand, der einmal für 5 Minuten am Steuerpult eines Atomkraftwerkes gestanden hat, sich eine fachliche Meinung über die Sicherheit von Atomkraftwerken aneignen? Noch viel mehr Spaß als Vorderladerschiessen macht das schiessen mit der Panzerfaust: Keine „blau-grüne Schulter“ für Ungeübte und eine noch viel spektakulärere Wirkung 🙂

  5. Hallo „Reizzentrum“,
    hast Recht, sehr böses Beispiel. Und falsch obendrein. Cathy ist nicht Vorstand bei Heckler & Koch. Cathy ist im Vorstand eines Vereins, der sich – wie die AG Waffenrecht – zur Aufgabe gemacht hat, pauschalen und faktisch unbelegten Anfeindungen gegenüber Waffenbesitzern entgegenzutreten (ich selbst bin übrigens NICHT Mitglied bei Prolegal!). Und zudem ist die AG Waffenrecht kein „Lobbyverein zur Förderung des Waffenverkaufs“, um bei Deinem bösen Beispiel zu bleiben. Ich würde aber große Stücke von einem Vorstand eines Atomstromlieferanten halten, der unvoreingenommen und ehrenamtlich in einer Arbeitsgruppe seine Recherchen zu den Vor- und Nachteilen von Atomstrom einbringt, die er obendrein noch durch Studien, Statistiken, Hochschulartikel usw. BELEGEN kann! Was tun die Gegner von Atomstrom? Sie gehen auf die Straße, schreien gruppendynamisch „Atomstrom ist pfui“, schottern Bahngleise und feinden jeden an, der sich sachlich mit dem Thema auseinander setzen will.

    Nun sieh Dir doch bitte einfach mal die Charta der AG Waffenrecht an. Da steht doch genau drin, für was die AG Waffenrecht einsteht:
    …“Wir setzen uns für Waffengesetze ein, welche die notwendige Sicherheit gewährleisten, aber nicht unnötig die Freiheit oder Grundrechte der Bürger beschneiden.

    Wir treten nicht für eine bewaffnete Bevölkerung ein. Schusswaffen gehören in die Hände von sachkundigen und zuverlässigen Bürgern zur Ausübung von Sport, Jagd oder anderen, berechtigten Interessen.

    Waffen gehören nicht in die Öffentlichkeit. Das Führen von Schusswaffen soll den Sicherheitsbehörden und wenigen besonders gefährdeten Personen vorbehalten bleiben.

    Vergleiche zwischen Rechtsstaaten mit verschiedenen Waffengesetzen zeigen, dass Gewaltverbrechen keinen ersichtlichen Zusammenhang mit dem legalen Waffenbesitz in der Bevölkerung haben. Daher sehen wir keinen Vorteil darin die Zahl der legalen Waffen bei der Bevölkerung gezielt zu erhöhen oder zu senken.

    Legalwaffenbesitzer liegen in der Verbrechensrate erheblich unter dem Durchschnitt der Bevölkerung. Entsprechend sollten sie nicht diskriminiert und in Grundrechten beschnitten werden werden, indem sie vorauseilend als [[potenziell gefährlich eingestuft werden.

    Wir sind gegen das im Aufbau befindliche zentrale Waffenregister, in dem die Namen von staatlich überprüften Bürgern neben Kriminellen mit persönlichen Waffenverboten stehen. Dies stellt eine unnötige Datensammelung ohne jeglichen Präventionscharakter dar und ist diskriminierend. Wir befürworten ein anonymisiertes Register, das lediglich die Seriennummern der Waffen und die registrierenden Behörden erfasst.

    Wir sind gegen zentrale Lagerung von privaten Waffen und Munition. Dies beugt keinem Missbrauch vor, sondern fördert die Begehrlichkeiten durch Kriminelle.“

    Steht da irgendwas von „wir wollen, dass mehr Waffen verkauft werden“? Wir sind die letzten, die erreichen wollen, dass in Deutschland jeder mit einer Kanone in der Jackentasche rumlaufen darf. Wir wollen als Legalwaffenbesitzer (egal ob nun Schusswaffe, Paintballmarkierer oder Klappmesser) aber auch nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Dass sollte doch legitim sein, oder?

    Zu Deiner Anmerkung „Wird jemand, der einmal für 5 Minuten am Steuerpult eines Atomkraftwerkes gestanden hat, sich eine fachliche Meinung über die Sicherheit von Atomkraftwerken aneignen?“: Nein, wird er nicht. Aber komischerweise nimmt jeder Atomkraftgegner für sich in Anspruch, urteilen zu können, WIE GEFÄHRLICH Atomstrom in Deutschland ist. Aber wie schon gesagt, der „Atomvergleich“ ist böse und hinkt sehr!

    Übrigens teile ich deine Einstellung, dass jeder seine Meinung haben und auch vertreten darf. Nur eins darf nicht sein: groß angelegtes Web-Mobbing gegenüber Piratenmitgliedern und ganzen AG´s im Stile eines Klaus Peukert. Das disqualifiziert ihn – nicht nur in meinen Augen – als Bundesvorstand!

    Kaspardavid

    P.S.: Klaus soll doch einfach kund tun, wann er das nächste mal „DasCamp“ besucht. Dort könnten wir uns mal persönlich begegnen, vielleicht stellt er dann fest, dass WIR gar nicht die Bösen sind.

    P.P.S.: und Du machst wieder einen Fehler. Panzerfaust fällt unter das Kriegswaffengesetz und ist nicht Gegenstand der AG Waffenrecht :-))

    • @Michael Malcher:

      Cathy ist nicht Hersteller von Waffen – so wie RWE keine Atomkraftwerke baut. Aber wie RWE verdient Cathy als Inhaberin der Firma „Triebel Jagd- und Sportwaffen GmbH“ ihr Geld mit dem Vertrieb der Produkte eines Herstellers.

      Und in meinem „bösen“ Beispiel meinte ich als Lobbyverein nicht die AG Waffenrecht, sondern ProLegal, den Cathy massgeblich bewarb und bewirbt, sowie im Vorstand und im Direktorium sitzt.

      Dass Du als Gegner von Atomstrom ausschliesslich „Randalierer“ erkennst ist sehr interessant, zeigt es doch wie bereit Du bist eine sachliche Diskussion durch manipulative Einseitigkeit zu befeuern.

      Da Du – leider – abgleitest, werde ich hier die Diskussion von meiner Seite aus beenden.

      Ein Hinweis noch: Wenn Du möchtest, dass deine Texte GANZ gelesen und ernst genommen werden, versuche nicht gleich im ersten Absatz das Diskussionsinteresse deines Gegenüber mit sehr schwachen Vergleichen/Behauptungen zu zermürben.

  6. Hallo Reizzentrum,

    schade, ich hätte mich wirklich gerne mit Dir noch ein wenig ausgetauscht. Aber ich akzeptiere natürlich Deine Meinung, würde jedoch gerne zu Deiner letzten Antwort noch Stellung nehmen, dann gebe ich aber auch Ruhe:

    In deiner letzten Antwort hast Du geschrieben „Aber wie RWE verdient Cathy als Inhaberin der Firma “Triebel Jagd- und Sportwaffen GmbH” ihr Geld mit dem Vertrieb der Produkte eines Herstellers.“

    In Deinem ersten Blog schreibst Du „Dennoch stellte ich fest, dass innerhalb der AG Waffenrecht der Piratenpartei diverse Personen aktiv tätig sind, die z.B. entweder ihren Lebensunterhalt mit dem Handel von erlaubnispflichtigen Waffen verdienen oder in Vereinen aktiv dem Hobby des Schießsports nachgehen. Dieses ist generell völlig normal, so wie es z.B. in einer AG “Ski fahren” mit Sicherheit auch Personen gegen wird, die dem Skisport frönen oder ihren Lebensunterhalt mit dem Vertrieb von Skisportartikeln bestreiten . Wenn ich ein Interesse habe, ist es legitim dieses Interesse auch zu vertreten.“

    Das ist doch ein heftiger Umkehrschwung von Dir, oder? Cathy wird es sicher freuen, dass ihr kleiner Ein-Frau-Betrieb von Dir einem milliardenschweren Energiekonzern gleichgestellt wird.

    In Deinem ersten Blog schreibst Du „Knifflig würde es werden, wenn nun – um am obigen Beispiel zu bleiben – die AG “Ski fahren” ausschließlich Personen aktiv sind, die den “positiven Befindlichkeitsträgern” angehören…“

    Dazu muss ich sagen, wir würden uns in der AG Waffenrecht – zu der ich Dich übrigens eingeladen habe – über KONSTRUKTIVE Kritik und Vorschläge auch von Personen freuen, die dem privaten Waffenbesitz eher negativ gegenüberstehen. Aber Du selbst bringst den mehr als hinkenden Vergleich mit der Atomfirma (hier kann man nämlich wirklich von Lobbyismus sprechen) und beendest dann die „Diskussion“ mit der Begründung, ICH würde abgleiten.

    Auch unterstellst Du Prolegal, es sein ein Lobbyverein. Unterstützer sind hier aber lauter Ein- bis Fünf-Mann-Betriebe, die bei einer Verschärfung des Waffenrechts in ihrer Existenz bedroht sind. Wenn das Lobbyarbeit ist und nicht der Versuch, sich für das wirtschaftliche Leben zu engagieren, dann kannst Du es ruhig so nennen. Ich finde daran nichts verwerfliches.

    Du schreibst „Dass Du als Gegner von Atomstrom ausschliesslich “Randalierer” erkennst ist sehr interessant, zeigt es doch wie bereit Du bist eine sachliche Diskussion durch manipulative Einseitigkeit zu befeuern.“

    Ist schon mies, wenn es einen mal selbst erwischt, oder? Siehst Du, unter manipulativer Einseitigkeit leiden wir Legalwaffenbesitzer ständig, durch Presse, Grüne, Linke, Gutmenschen und durch Klaus Peukert.

    Jetzt kann ich es Dir ja sagen: ich hatte meinen Satz bewusst so formuliert um zu sehen, wie sensibel du reagierst, wenn jemand ein Vorurteil gegen Atomgegner vorbringt (da Du das Atomthema auf den Tisch – äh, in den Blog – gebracht hast gehe ich davon aus Du bist auch einer). Und Du hast exakt so reagiert, wie ich es vermutet hatte: keine Lust mehr zu diskutieren.

    Schade, Du hättest den Anteil der „negativen (oder sagen wir lieber kritischen) Befindlichkeitsträger“ in der AG Waffenrecht deutlich verbessern können. Aber dort müsstest Du eines tun, was Du in Deinem Blog versäumt hast: Fakten liefern (da sind wir in der AG Waffenrecht sehr rigoros).

    Zu guter Letzt noch eine Anmerkung zum letzten Satz in Deinem ersten Blog: „Jede AG sollte die Allgemeininteressen berücksichtigen und (ein nicht umsetzbarer Idealfall) prozentual die Meinungen der Gesamtbevölkerung wiedergeben.“

    Dazu muss ich Dir sagen, dass wir wohl die einzige AG sind, die diesen Idealfall widerspiegeln. In einer Umfrage der Bayerischen Staatszeitung zur Frage: „Soll das Waffenrecht verschärft werden?“ antworteten nur 3,7% mit „JA“, 96,3% aber mit „NEIN“! Und genau hierfür setzen wir uns ein.

    Als Schlusswort möchte ich Deine Worte zitieren: „Aber es ist interessant, wie auf BEIDEN Seiten Emotionen entstehen und manchmal vorschnell Vorwürfe in die Welt gesetzt werden. “ 🙂

    Ich für meinen Teil habe sehr viel positives aus unserem Schriftwechsel ziehen können und dazu gelernt, hoffe dass Du mir nicht allzu gram bist, wünsch Dir ne gute Zeit und verbleibe

    mit freundlichem Schützengruß
    Kaspardavid

    • @Michael Malcher:

      Gehe bitte woanders spielen, denn an einer wirklichen inhaltlichen Diskussion bist Du – wie ich zwischen deinen Zeilen lese – nicht wirklich interessiert. Da ist viel zu viel Worte umdrehen, bewusst (ich unterstelle dir keine Dummheit, sondern Absicht) Dinge falsch interpretieren und Polemik im Spiel. Du beleidigst meinen Intellekt

  7. Naja, du hat dich oben doch etwas verhaspelt mit den Kommentaren und er hat lediglich darauf hingewiesen, vielleicht ein wenig unterstellend, aber doch berechtigt.

    Aber nichts desto trotz steht doch die Frage im Raum, wie man mit den AGs denn umgehen soll, wenn „Betroffene“ aus den themenkomplexen ausgeschlossen werden sollten, damit es „neutral“ zu geht. Aber wie soll das gehen, wenn nur „Nicht-Fakten-Kenner“ ihre persönliche Meinungen äußern, statt Erfahrungswerte, die wie im normalen Leben, die Basis darstellen? Ja, Cathy mag es vielleicht nicht gänzlich uneigennützig tun, da sie damit auch ihren Lebensunterhalt verdient, aber sie besitzt wahrlich große Fachkompentenz und ist eigentlich für ihre faire Haltung in der Waffenszene bekannt. Mir ist zudem nicht aufgefallen das sie innerhalb der AG irgendwie Lobbyarbeit betrieb. Will nur helfen das aufgeklärt wird.
    Die Waffenbesitzer haben ein großes Problem, es fehlt ihnen an Außenwirkung, denn diese übernehmen derzeit mehr oder weniger nur die Kritiker und Gegner. Schau dir doch mal die Berichterstattung an, selbst dir sollte die Einseitigkeit – durch gezielte Verwendung bestimmter Begrifflichkeiten, die gewisse (mediale) Assoziatäten hervorrufen – bekannt sein. Selbst die ÖRs, gefördert von öffentlichen Geldern ist hier nicht frei von Politikbeeinflußung und folglich der betriebenen Meinung.

    Es gibt in Deutschland kein wirkliches „Waffenproblem“, dieses ist vollständig künstlich konstruiert worden; Leidtragende sind die Sportschützen. Derzeit findet sogar in DE eine richtigte Hetzkampagne gegen diese Bevölkerungsgruppe (vertreten vom Hartz4-Empfänger bis rauf zur High Society) statt. Und warum? Weil sie eben KEINE Lobby haben! Ich finds immer erstaunlich wie leicht das Wort Lobby in den Mund genommen wird, anstatt mal zu reflektieren was wirklich dahintersteht. In erster Linie will die AG Waffenrecht – so wie ich es bisher verstanden habe – eigentlich nur aufklären, weil die bisherige Aufklärung von Waffenkritikern oder -gegnern kam bzw. medial negativ (unsterstellend) ist. Ob da auch eine Art System dahinter steckt wird derzeit sogar von höheren Stellen untersucht.

    Die LWB (Legalwaffenbesitzer – ein Wortkonstrukt von einfachen Waffenbesitzer erfunden, um sich von „Kriminellen“ abzugrenzen) wollen einfach das sachlich und argumentativ über das Thema debattiert wird. Ist aber nicht möglich, da sowohl diverse Parteien, Medien und Anti’s hier die PR-Macht übernommen haben und sogar vor verbalen Unrechtsbehauptungen nicht zurückschrecken. Dieser Faden zieht sich halt auch inzwischen durch die Gesellschaft, obwohl es selbst eigentlich vielen Nichtbetroffenen ziemlich egal ist. Aber wenn man gefragt wird, gibt man halt seine Meinung ab. In der Antwort finden sich dann oft die typischen Schlagargumente die zuvor medial und politisch gelegt wurden zumeist wieder.

    Ich weiß nicht was derzeit bei den Piraten abgeht, zuletzt hatten einige LWB gehofft das sie als Wähler eine Wahlalternative hätten – also eine Partei die Bürgerrechte vor Pauschalitäten setzt und in der noch Demokratie gelebt wird – aber inzwischen glauben nur noch wenige LWB daran. Als LWB gibst du ja schon ein Grundrecht (Art. 13 GG) zum Teil auf, für die entsprechenden Kontrollen. Wohlgemerkt, die gabs auch vorher schon und da gab es auch kaum Probleme damit. Nun hat man sich eine gesetzliche Garantie eingebaut. Den Kontrollstellen fehlt dagegen Personal und es entsteht nun – da es auch politisch gewollt ist, so schnell wie möglich zu kontrollieren, damit alle kontrolliert werden – höhere Verwaltungskosten. Diese sollen laut einigen (politischen) Quertreibern nun doch einfach die LWB zahlen, selbst wenn nichts beanstandet wird. Man argumentiert nur mit den Kosten; über die Zusatzbelastungen der Betroffenen redet keiner. Will man auch nicht, das Ziel ist ja „so wenig Waffen im Volk, wie nur möglich“.
    (stell dir vor, die Polizei winkt dich als Autofahrer zur einer allgemeinen Kontrolle raus, untersucht alles und es gibt nichts zu beanstanden, dann läßt man dich mit den Worten „der Rechnungsbeleg in Höhe von 150.- wird an sie verschickt.“ weiterfahren. (wohlgemerkt, mit genügend Argumenten und Pauschalitäten wäre auch das möglich, wenn auch nicht so einfach, da es hier große „Auto-Lobbys“ gibt, die das garantiert zu verhindern wissen. Das findest du aber bei den LWB nicht, denn diese haben keine Private Waffenlobby! Es gibt zwar Orgas, sie sich zwanghaft bildeten, aber sie sind einfach zu mickrig, als das sie überhaupt wahrgenommen werden.

    Niemand verlangt nun die Waffengesetze zu lockern, aber bei den ganzen Herumdoktereien daran, blickt einfach keiner mehr durch, ebenso wurden unnötige zusätzliche Hürden eingebaut, die realtechnisch keine Relevanz haben. Ich behaupte auch inzwischen, da steckt System hinter. Dafür dass das Thema künstlich dauernd in den Medien am Leben erhalten wird und das die Menschen unreflektiert diese Pauschaläußerungen übernehmen, obwohl es selbst eigentlich viel zu langweilig ist.
    Die Fakten (Kriminalitätsberichte etc) sprechen eigentlich völlig dagegen.
    (aber es gibt halt Menschen, die wollen das man sie nicht mit Fakten verwirrt, da ihre Meinung schon feststeht)

    Aber prinzipiell wollen die LWB eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema, was wiederum sehr schwierig ist, weil sich hier gefühlt jeder zu Wort meldet, aber niemand Sachgründe angeben kann, warum „diese Lösung“ nun die Beste sein soll.

    Kurz zum Zentrallager-Argument: Warum sollen LWB ihre Waffen (Achtung: Eigetum-Grundrecht greift hier auch noch!) von einem für Außenstehende Unbekannten Ort (der eigenen Wohnung) zu einer adressbierbaren bekannten Sammelstelle bringen? Wo ist der Sicherheitsgewinn? Wer sagt nicht, das da jemand dennoch hingeht, die Waffe vorschriftsmäßig abholt und dann trotzdem eine Straftat damit begeht? (extra dieses Beispiel, weil ja eh ständig nur negativ assoziiert wird – positive Assoziation kennt scheinbar keiner / will keiner kennen) So eine Sammelstelle ist bestimmt dann hochgradig gesichert und muss ständig bewacht werden, wie siehts dann mit Zusatzkosten aus?

    Und nochmal kurz eine generelle Frage:
    Was ist am Schützensport so gefährlich, das derzeit so ein Meinungshype drum getan wird und sich jeder berechtigt sieht seine ur-eigene persönliche unerfahrene Meinung kund zu tun? Versteh mich nicht falsch. Es gibt das Recht auf Meinung. Das tangiere ich nicht, aber ich kritisiere, das seltsamer gerade die Piraten – die verkappten Oberonliner es nicht fertig bringen, sich hier übers Inet zu informieren, damit sie überhaupt wissen wovon sie da eigentlich reden. Da ich selbst kein LWB bin, mir aber dieses Reht einräume, ist es eigentlich nur fair, wenn ich es auch von anderen erwarten kann und müsste.
    Vielleicht wäre es ja hilfreich das Recht auf freie Meinungsäußerung in ein „Recht auf freie Argumentive Meinungsäußerung“ umzumodeln (an Grundrechten rumspielen ist ja derzeit eh scheinbar Mode), speziell im Bezug auf öffentliche Meinungsäußerung, wie zB. diesem Blog hier. 😉

    Sry der sidekick, aber viele Menschen machens sich oft einfach viel zu einfach.
    Ich habe derzeit eher Sorge, dass das Projekt „Piratenpartei“ das mal gut anfing, in sich zusammenbricht, weil es von tausend Stellen von Meinungsmachern und Selbstdarstellern okkupiert wurde. Ähnliche Äußerungen fand man schon in verschiedenen Blogs von Vertretern der Linken und Grünen. Den Rest erledigen die Uninformierten bzw. die schon Indoktrinierten (anders läßt sich das schon gar nicht mehr beschreiben, wie naiv Menschen alles von Medien & Politik einfach so glauben).

    Wenn also Betroffene nicht mehr mitreden und ihre Erfahrungen zum Besten geben sollen, wer bleibt dann noch? Wie wird das Ergebnis dann aussehen und wie es seht in den anderen AGs aus?

    grüße,
    zykez

    • @zykez:

      Ich empfinde die AG Waffenrecht als recht wirksam. Denn seitdem dieser Blogpost in der ML der AG verlinkt wurde, habe ich hier doch so einiges an Kommentaren. Und bemerkenswerter Weise alle sehr liberal den Waffen gegenüber eingestellt – also schafft es die AG und ihr Umfeld eine recht gute „Öffentlichkeitsarbeit“.

      Was mich allerdings irritiert ist dass stets das schlechte Standing der Sportschützen (zu denen ich die Schützenvereine definitiv hinzuzähle) beklagt wird. Aber hey, sind denn nicht gerade die Schützenvereine massivst mit der Politik in Kreis und Land verknüpft? So ein Vogelschiessen zum Beispiel ist doch stets das gesellschaftliche und politische „who is who“.

      Zum Thema Piratenpartei allgemein: Ich habe derzeit den Verdacht, dass in zu viele Befindlichkeitsträger (ob persönlich oder thematisch) versuchen Einfluss zu gewinnen und die Ausgewogenheit zu verlieren scheint.

      • @reizzentrum:
        Auf dem Land, in den Dörfern und Kleinstädten mag das noch funktionieren, aber prinzipiell kann man schon sagen, das sich die Meinung je höher die Bevölkerungsdichte wird halt grundlegend ändert. In den Großstädten dagegen herrschen vorwiegend Vorbehalte, warum diese aber zumeist mit den üblichen Schlagargumenten, die zuvor von Politik und Medien gesetzt wurden, ausschließlich genutzt werden, bleibt fraglich.
        Meine persönliche Annahme ist, das es nicht wirklich interessiert, aber für diverse Leute schon interessant klingt und man sich so einfach zu einem Kommentar hinreizt. An Meinungen ist ja auch prinziell nichts direkt auszusetzen, aber Meinungen sind halt (in der Regel) auch keine Argumente.

  8. Aus der Abteilung „Besitzer von Legalwaffen sind geprüft und sind sichere Nachbarn“.

    „Mann schießt bei Zwangsräumung um sich und nimmt Geiseln“ http://www.sueddeutsche.de/panorama/karlsruhe-mann-schiesst-bei-zwangsraeumung-um-sich-und-nimmt-geiseln-1.1401101

    „Die Identität des Geiselnehmers, der in der Dachgeschosswohnung lebt, ist offenbar bekannt: Es soll es sich um den Lebensgefährten der Wohnungseigentümerin handeln. Er sei Jäger und besitze mehrere Waffen, hieß es. „

  9. Aus der Abteilung “Gerüchte verbreitet und vergessen zu widerrufen”.

    “Die Identität des Geiselnehmers, der in der Dachgeschosswohnung lebt, ist offenbar bekannt: Es soll es sich um den Lebensgefährten der Wohnungseigentümerin handeln. Er sei Jäger und besitze mehrere Waffen, hieß es. “

    Kaum zwei Stunden nach der Tat verbreitest Du unbestätigte Gerüchte. Kurz darauf steht fest, dass es sich beim Täter nicht um einen Jäger handelt. Nun sind mehr als 48 Stunden vergangen, und noch keine Klarstellung Deinerseits? Kurzurlaub?

    Dich irritiert das schlechte Standing der Sportschützen? Glaub ich Dir nicht, Du versuchst ja krampfhaft, dazu beizutragen. Zum Beispiel mit dem „gerade über den Weg gelaufenen“ Link über „Jägerwaffen“ (grins, das heißt Jagdwaffen). Echt, das ist einfach unwürdig jeder Kritik. Trotzdem schicke ich Dir mal gelegentlich ne Aufstellung über Haushaltunfälle und Straftaten mit Messern. Vielleicht merkst Du dann selbst, wie bescheuert das ist.

    Ich denke, wer hier wessen Intellekt beleidigt, hast Du selbst klargelegt.

    • @Michael Malcher:

      Mach – ich fordere dann auch gleichzeitig die Aufhebung des § 307 StGB. Schliesslich ist in den letzten Jahren in Deutschland niemand an den damit verbotenem Tatbestand ums Leben gekommen.

      Und was die „Gerüchte“ angeht: Ich habe diese nicht in die Welt gesetzt , sondern die Süddeutsche zitiert. Ich betreibe hier keine Enzyklopädie, sondern ein Blog. In einem Blog sind typischerweise „Momentaufnahmen“ festgehalten. Aber Kommentatoren – wie Du – sind natürlich eingeladen an der Aktualität mitzuarbeiten.

      (Nicht nur) Dein Auftreten macht es sehr schwierig, Motivation zu finden sich in der AG Waffenrecht aktiv einzubringen.

      Und eines bitte nicht vergessen: Dies ist MEIN Server und MEIN Blog. Den Inhalt dieser Seiten definiere ausschliesslich ich. Wenn Du weiterhin nur rumpupsen möchtest, werde ich die Kommentare nicht freischalten. Einer inhaltlich konstruktiven Diskussion stehe ich aber immer aufgeschlossen gegenüber.

    • @Michael Malcher:

      Noch ein Nachtrag – zu den „Gerüchten“ (Meldung von heute):
      http://www.spiegel.de/panorama/justiz/geiselnahme-in-karlsruhe-polizei-findet-weitere-waffendes-taeters-a-843070.html

      „Der 53-jährige Franzose habe Berechtigungen für sechs Waffen gehabt und sei früher in seiner elsässischen Wohngemeinde im Schützenverein gewesen. Den Angaben zufolge hat er – mit einer Ausnahme – alle Waffen illegal erworben.“

      Also war er „kein“ Schütze und hat auch „keine“ Waffen legal besessen?

  10. @ Reizzentrum

    Ich hab das mit dem Reizzentrum zu wörtlich genommen. Du hast ja Recht, es ist Dein Blog, Du kannst hier schreiben was Du willst. Ich möchte mich in aller Form entschuldigen und hoffe, Du nimmst meine Entschuldigung an.

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