Der Niedergang der Süddeutschen

Ich mag Zeitschriften und schätze und achte den Wert journalistischer Arbeit – also richtiger journalistischer Arbeit und nicht so ein manipulatives rausgerotze von Frustthemen, wie ich es selbst hier im Blog praktiziere. Eigentlich mag ich auch die Süddeutsche, ab und an allerdings finde ich dort einen derartigen Bodensatz journalistischer Auswürfe, dass ich mich frage ob da der Praktikant am Werke war, der eigentlich nicht in den Kollegenkreis passt.

Wenn ich den Artikel über die Raab-Show „Unser Star für Oslo“ lese, stelle ich fest dass der Ersteller (oder die Erstellerin?) eher der Fraktion der „gaaanz langsam an einem Unfall Vorbeifahrer“ gehört, denn derjenigen die sich für Kultur interessieren. Allein folgende Aussagen zeigen das Gemüt und die Intention des Artikels:

„Wir wollen euch doch nicht quälen!“ Das ist ein ehrenwertes Ziel, abendfüllend ist es leider nicht.

Abendfüllend ist also das gequäckte Wort „Scheisse“ aus dem Mundes des Mannes der mal Gitarist bei Thomas Anders war. Oder sind es eher die Einspieler bei DSDS aus denen man schon ableiten kann, wer denn weiterkommt: Nicht die beste Performance sondern die rührendste Vergangenheit. Nur ist ein Künstler– oder Gesangscasting keine Verfilmung eines Buches von Hedwig Courths-Mahler, sondern es geht um die spezifische Leistung des Menschen. Und manchmal sind es wirklich stinklangweilige Menschen, die auf der Bühne großartiges leisten.

Liebe Süddeutsche Zeitung – bitte kontrolliert euren Anspruch. Ich bin ein Verfechter der Meinungsfreiheit – absolut! Aber mit der gleichen Vehemenz werte ich auch zwischen sinnvollen Input-Kanälen und Rauschgeneratoren.

Ein Gedanke zu „Der Niedergang der Süddeutschen

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