Energie muss teurer werden

Die Tagesschau hat ein höchst interressantes Interview mit Ernst Ulrich von Weizsäcker veröffentlicht, in dem von Weizsäcker Stellung zu diversen Fragen der Energiepolitik nimmt. Die Weizsäckers sind nicht dafür bekannt, dass sie sich durch Dummheit auszeichnen, insofern sind seine Thesen sicherlich nicht nicht das, was der Durchnittsbürger nachvollziehen kann/will, dennoch aber auf alle Fälle Gedankengänge, die man einmal versuchen sollte nachzuvollziehen.

von Weizsäcker:

Man sollte nicht die Illusion aufbauen, Kernenergie wäre die Lösung. Uran ist knapper als Erdgas. Im übrigen wissen wir noch nicht, wohin mit den Abfällen. An sich war der deutsche Ausstiegsbeschluss also ganz vernünftig. Denkbar wäre höchstens eine sehr eng begrenzte Laufzeitverlängerung für sehr sichere Kernkraftwerke. Vielleicht ist das am Ende besser als ein sehr rascher Ausstieg.

Vorhersehbarkeit

als wenn man es geahnt hätte eröffnen (laut Spiegel) China und Indien der Weltöffentlichkeit, dass sie die von dem G8-Gipfel gewünschte Minderung des CO2-Ausstosses nicht mittragen wollen.

Ja, da könnte man sich nun hinstellen und sagen: Diese Ignoranten, diese Bösewichte und überhaupt. Aber ich denke, diese aussage hat zwei Gründe:

  1. Die G8-Staaten haben einen massiven Vorsprung, was den Ausbau und die Erfahrung mit „modernen“, umweltschonenenden Technologien angeht. Andere Länder müssen erstmal massiv investieren um sich selbst dieses Know-How zu erwerben, oder eben die Technologie von den „alten“ Industrieländern kaufen. Das sie sich dagegen wehren, scheint verständlich
  2. Wie immer, wenn externe Entscheider etwas bestimmen wollen, regt sich ein Widerstand. Schliesslich treffen die G8-Staaten eine Vorentscheidung, bei der die anderen Länder kein Mitspracherecht haben. Das heisst, die „Grossen“ schütten etwas in die UN ein und die Kleinen sollen es „schlucken“. Wie sagte George Double-U:“ Wer nicht unser Freund ist, ist unser Feind“. Wenn nun die vom „G8-Elitekader“ ausgeschlossene Länder versuchen aus dieser Situation Vorteile herauszuholen, kann dies legitim sein.

Aber was 2050 passiert werde ich wahrscheinlich sowieso nicht mehr mitbekommen, was rege ich mich eigentlich auf 🙁

Globalisierungsvorteil kontra Olympia

Tja liebe deutsche (und andere) Hersteller, mit Olympia habt ihr nicht gerechnet. Da baut ihr anscheinend eure Dreck schleudernden Fabriken in Langfang in China, um den deutschen Umweltschutzbestimmungen zu entgehen und von den billigen chinesischen Fachkräften zu profitieren und da kommt die chinesische regierung einfach an und bittet euch darum die Produktion vom 15. Juli bis Ende September einzustellen. Vor allem die Begründung gefäält mir ausgesprochen gut:

Die chinesische Regierung möchte damit offenbar die Luftqualität vor den olympischen Spielen verbessern.

schreibt der Spiegel. Nun hoffen die Firmen auf eine Ausnahmegenehmigung. Von mir aus, kann diese Ausnahmegenehmigung ruhig verweigert werden.

Aber wenn es stimmt, was die von mir (per Webseitenrecherche) gesichteten Firmen auf ihren Webseiten schreiben, dann ist die Luft dort unten ja eh Klasse, denn achten ganz massiv den Umweltschutz. Wahrscheinlich sind die Chinesen nur paranoid. Das kann von hier ja keiner testen.