Die Waffenlobby macht aktiv Politik

Gerade muss ich in der Welt unter der Überschrift  „Waffenrecht – Drastische Verschärfung fraglich“ folgende Meldung lesen:

Die Mehrheit der Länder habe das Verbot der Waffen ebenso abgelehnt wie eine Begrenzung der Anzahl der Waffen pro Träger, schreibt das Blatt. Offen blieb demnach die Sicherungspflicht von Schusswaffen mit biometrischen Vorrichtungen sowie eine Amnestie für Bürger, die ihre illegalen Waffen abgeben wollen.

Na, da kann man doch wunderbar ablesen woher der Wind weht, denn eine Einschränkung der Anzahl der Waffen oder gar ein Verbot von grosskalibrigen Waffen würde Umsatzeinbussen bei der Waffenproduzenten bedeuten. SOWAS geht ja GAR nicht. Mit der Sicherungspflicht oder gar der Biometriepflicht könnte man ja Geld verdienen, allerdings gilt es da vorab von der Waffenindustrie zu prüfen, ob die deutschen Hersteller in der Entwicklung von massentauglichen Biometriesystemen weiter sind als ausländische Hersteller. Man will ja schliesslich keinem Wettbewerbsnachteil haben.

Schade, dass Frau von der Leyen sich nicht mal dieses Themas annimmt, dann wären auch Blasrohre verboten und Erbsen würden als verfassungfeindlich eingestuft werden. Schliesslich sind es ja auch Kinder und Familien, die bei den Amokläufen mit Waffen aus dem Bestand von Sportschützenvereinen getötet und traumatisiert wurden.

Familienmord in Eislingen – wieder mit Sportschützenwaffen

So langsam müsste es doch auch dem letzten Gimpen auffallen, dass der Täter vielleicht AUCH ein sogenanntes Ballerspiel auf seinem Rechner hatte, aber immer und sich immer wieder eine weitere Gemeinsamkeit herauskristallisiert:

Der Neunzehnjährige macht zudem Angaben zum Waffenversteck. Die Tatwaffen, Kleinkaliberpistolen der Marken Hämmerli und Ruger, wurden in einem Waldstück am Stadtrand von Eislingen gefunden, ebenso Munitionshülsen. Die Waffen waren zwischen dem 3. und 8. Oktober 2008 bei einem Einbruch in der Schützengilde Eislingen gestohlen worden. Die Polizei fand sie in einem Müllsack eingewickelt, zusammen mit 31 Patronenhülsen.

schreibt die FAZ. Während man allerdings die Ballerspiele sehr schnell indizieren kann, hat die gesetzgebende Seite unseres Staates bei den Restriktionen der Tatwerkzeuge, nämlich den Mordwaffen, ein massives Problem: Anscheinend sind zu viele Politiker Sportschützen und die Waffenindustrie zu viele Lobbyisten. Schliesslich werden hier die gleichen Lobbyisten aktiviert, die auch für Bundesaufträge und Exportgenehmigungen bezahlt werden. Man hat ja Kontake…

Gemeinsamkeiten zwischen Winnenden und Landshut

Es gibt Tage, an denen ich die Nachrichten gespannt verfolge – an denen ich auf ein winziges Detail warte. Und just in diesem Moment kam das erwartete Detail:

Der 60-jährige Täter war Mitglied in einem Schützenverein. Er besaß insgesamt drei Waffen und seit 1974 auch die nötige Erlaubnis dafür.

beschreibt der Bayrische Rundfunk den Amokläufer Mörder von Landshut, der heute einen Menschen getötet und zwei Menschen (einen schwerst) verletzt hat. Da man bei einem 60jährigen nicht sofort nach den Spielen auf dem Computer sucht, und eine Verschärfung des Waffengesetz ja ausgeschlossen ist, fordert die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) schärfere Sicherheitsmaßnahmen in den Gerichtsgebäuden.

Sie werden selbst das Atmen verbieten, aber an die Waffenlobby traut sich KEINER ran.