Hach, eine Immunität kann etwas wunderbares sein. So zum Beispiel die politische Immunität , welche den Inhaber vor jedweder Strafverfolgung schützt. Aber auch die medizinische Immunität hat ihre Vorteile. Wikipedia beschreibt diese wie folgt:
Immunität ist die Unempfindlichkeit oder Unempfänglichkeit des Organismus gegenüber äußeren Angriffen. Fähigkeit des Organismus, bestimmte Krankheitserreger ohne pathologische Erscheinungen zu eliminieren.
Immunität kann verschiedene Ursachen haben, von denen wir hier ausschliesslich die sogenannte „spezifische Immunität“ betrachten wollen, welche auch als erworbene Immunität bezeichnet wird. Diese Art der Immunität kann nun durch unterschiedliche Auslöser aktiviert werden:
Sie wird hauptsächlich von der Mutter über die Plazenta bzw. durch die Muttermilch übertragen, durch Schutzimpfungen oder durch die Erkrankung selbst erworben. (Wikipedia)
Da das Thema „Mutter-Immunität“ eher schwer beeinflussbar ist, bleibt unser Augenmerk auf der zu erwerbenden Immunität durch Impfung oder durch Erkrankung. Und genau diese beiden Arten werden schon seit längerem heiss diskutiert.
Ich persönlich habe als Kind die meisten typischen Kinderkrankheiten durchgemacht:
- Keuchhusten (Pertussis) (stakkatoartiger Husten)
- Masern (fieberhafter Infekt der Luftwege mit typischem Hautausschlag)
- Mumps (Ziegenpeter) (Schwellung der Ohrspeicheldrüse an der Wange)
- Röteln (Hautrötung)
- Windpocken (Feuchtblattern) (Bläschen auf der Haut)
In meiner persönlichen Sammlung fehlen (nicht wirklich) nur
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Ringelröteln (Hautrötung in Gesicht oder an Händen und Füßen)
Das war alles kein Problem, ich habe es überlebt. Über geistige Spätschäden will ich hier explizit NICHT diskutieren 🙂
Heutzutage gibt es zwei Fraktionen: Die „Allesimpfer“ und die „Die Natur regelt es“ Anhänger. Als meine Kinder noch im Kindergartenalter waren, standen meine Frau und ich auch vor der Frage: Darf unser Kind zu einem potentiellen Anstecker spielen gehen, oder nicht. Unsere damalige Antwort war: JA! Denn besonders Röteln-Partys waren von den weiblichen Spielkameraden gut besucht. War es doch die Möglichkeit dem Mädchen eine Immunität zu „schenken“, die während einer späteren Schwangerschaft erhebliche Komplikationen verhindert kann.
Man sollte Kinderkrankheiten nicht verharmlosen. ABER: Wenn ein Kind „bewusst“ der Ansteckungsgefahr ausgesetzt wird, ist der typische Erziehungsberechtigte schon gleichzeitig mit allen Sensoren bei seinem Kind um etwaige Erkrankungssymptome zu registrieren.Die Gefahr ist – meiner Einschätzung nach – ziemlich gering, dass etwaige Komplikationen auch schwerwiegende Folgen haben.
Ich persönlich differenziere ein wenig, was die WHO-Empfehlungen bezüglich des Impfens angeht. Denn die WHO muss mit ihren Empfehlungen zwangsläufig auch Bereiche wie Zentralafrika oder die hintere Mongolei abdecken. Diese Empfehlungen direkt auf deutsche Großstädte zu übertragen halte ich persönlich für wenig sinnvoll.
Achja. Motiviert mich zu diesem Thema zu äussern hat mich ein diesbezüglicher Artikel im Spiegel:
Manche Eltern schicken ihre Kinder zur Abhärtung auf Masern-Partys – andere lassen ihnen gegen jede Kleinigkeit eine Spritze geben. Jetzt rebellieren die Allgemeinärzte: Sie wehren sich gegen Panikmache der Impfgegner und fragwürdige Kampagnen der Befürworter.
Und wie steht ihr zu dem Thema?
PS: Meine Töchter sind entsetzt, da ich eine weitere Art der Immunität besitze, die ich den psychologischen Immunitäten zurechnen würde: Ich bin immun gegen „liebgucken“ und „Wimpernklimpern“. Damit erreicht frau gar nix bei mir – eher ist eine Gegenreaktion der Fall