Der Unterschied zwischen „Inhaltlich“ und „Rechtsgrundlage“

Den Medien entnimmt man Überschriften:

  • EuGH nickt Vorratsdatenspeicherung ab (Spiegel)
  • EuGH hält Vorratsdatenspeicherung für rechtens (Zeit)

Diese Überschriften lesen sich so, als wenn nun die Varratsdatenspeicherung höchstrichterlich abgesegnet wäre. Dem ist aber keineswegs so!

Angenehm fällt da die Tagesschau mit „EuGH bestätigt Grundlage für Datenspeicherung“ (Hervorhebung von mir) auf. Denn es macht einen Unterschied, ob der Inhalt eines Vorganges oder die Grundlage geprüft wird. In diesem Fall wurde ausschliesslich die Grundlage gerüft und als gegeben angesehen. Denn:

“Der Gerichtshof stellt zunächst klar, dass sich die von Irland erhobene Klage allein auf die Wahl der Rechtsgrundlage bezieht und nicht auf eine eventuelle Verletzung der Grundrechte als Folge von mit der Richtlinie verbundenen Eingriffen in das Recht auf Privatsphäre.”

Quelle vie Netzpolitik.org wo Markus sehr richtig feststellt:

Damit ist jetzt der Weg für das Bundesverfassungsgericht frei, über eine “eventuelle Verletzung” der Grundrechte zu verhandeln.

NUN also kann man sich inhaltlich um den Vorgang kümmern und die Zeichen stehen ja gut.

Basic Marketing

Man kann ja zu dem Robert Basic stehen wie man will. Wie Marketing funktioniert, DAS hat er begriffen.

Dass Robert Basic nicht nur Geld mit seinem Blog verdient, dass kann jeder geneigte Leser öffentlich nachlesen. Sein Besuch beim Springerverlag ist ja von ihm hinreichend dokumentiert – inklusive Nachbericht. Dass man sowas nicht für „lau“ macht, sollte hinreichend bekannt sein. Auch die stete Lobhudelei für die „neue“ Onlinecommunity „Wer kennt wen“ lässt den Verdacht aufkommen, dass hier eine gewisse Gefälligkeitsleistung erstellt wird. Was aber braucht man, um wirklich erfolgreich seine Beratungsdienste verkaufen zu können?

Man braucht einen Namen! Um sich einen Namen zu erarbeiten, ist es absolut notwendig in den Medien vertreten zu sein. Und genau DAS hat Robert Basic nun mit der Verkaufsabsicht seines Blogs erreicht. Kaum ein Medium, dass nicht darüber berichtet.  Das Bild (bei seinen Kontakten zum Springer Verlag …) berichtet, wundert nicht. Damit hat Robert den Durchbruch geschafft – er hat den Kopf leicht aus der Bloggerszene erhoben und ist öffentlich wahrgenommen worde. Eine Erwähnung bei der Tagesschau ist eine vorsichtige Erhebung in die Öffentlich abseits des Schmuddeljournalismus. Auch wenn Sajonara.de die Angelegenheit als „Basic Thinking: Öffentlich rechtlicher Käsejournalismus “ bezeichnet.

Wenn der Spiegel Robert als Alpha-Geek bezeichnet, ist das zu 99,9999999% übertrieben. Denn allenfalls würde ich Robert als ambitionierten Anwender bezeichnen. Aber never als Alpha-Geek, schon Geek scheint mir übertrieben, wenn ich Tim und Konsorten als Maßstab nehme. Denn ein Geek würde z.B. keine Probleme mit seinem Blog haben, nur weil er mal 21.000 Seitenaufrufe an einem Tag hatte. Andere Blogs stecken täglich 70.000 Aufrufe weg. Sowas passiert nur Anwendern. Aber Trommeln gehört zum Geschäft – und mittlerweile hat sich Robert bis zur Zeit hochgetrommelt: „Ich kann das Blog nicht wegschmeißen, all das, was ich mir in den Jahren erarbeitet habe.“. Tipp von mir: Man muss es nicht wegschschmeissen. Man könnte es auch – über Werbung selbstfinanziert – einfach weiter am Netz stehen lassen. Aber mit dieser Vorgehensweise würde man in seinem Blog nicht Sätze veröffentlichen können, wie:

Das Fernsehen meldet sich und will darüber berichten. Mit 3Sat habe ich für morgen einen Termin ausmachen können, während N24 (+Pro7/Sat1) pending ist (Terminfixierung wegen Dreh).

Da sind sie – die 15 Minuten Ruhm. Genau diese – so spekuliere ich – wird Robert nutzen, um seine Zukunft als Berater „bekannt aus den Medien“ zu bestreiten. Denn er braucht Geld, viel Geld. Schliesslich reichen ihm die 37.000 Euro, die sein Blog erwirtschaftet (Angabe Basic) – neben den Einnahmen für Vorträge – nicht. Selbst nach Abzug von 100.- Euro Hostingkosten monatlich (das ist das grosse Strato Paket), bleiben noch knapp 3000.- Euro (unversteuert) pro Monat über. So mancher Arbeiter würde diesen Betrag gern monatlich als Bruttoeinkommen verzeichnen. Dazu passt auch, dass bei Ebay – trotz der Sebsteinschätzung Roberts – sein Blog irgendwo zwischen 10.000 und 100.000 Euro wert ist, das Mindestgebot bei 24.000 Euro noch nicht erreicht ist.

Was hat Robert mit dieser Aktion aber erreicht: Öffentlichkeit ohne Ende. Publicity, die sicher mehr als 50.000 €uro gekostet hätte, würde man eine Marketingaktion geplant haben. Respekt Herr Basic: Ein Computer/Neue Medien-Geek sind sie GANZ sicher nicht, aber wie man die konservativen Medien hackt, DAS haben sie raus.

Wer verliert und wer zahlt die Zeche?

IMMER die Kleinen. Zwar kann man dem Spiegel entnehmen, dass

Die Talfahrt an den Börsen hat Deutschlands Superreiche hart getroffen. Laut einem Magazinbericht mussten 20 der wohlhabendsten Familien 2008 zusammen Einbußen von über 39 Milliarden Euro hinnehme

aber, es gibt auch noch eine andere Clientel, die der Kleinanleger. Und zu diesen schreibt der selbe Artikel:

Noch stärker als die deutsche Geldelite litten laut „Capital“ jedoch die Kleinanleger unter den Börsenabstürzen, die eher in Dax-Werte zu investieren pflegten. Während die Werte des Dax im ersten Halbjahr 2008 bereits 21 Prozent nachgaben, zeigten die Depots der vermögenden Kundschaft bei der Schweizer Bank Julius Bär nur ein Minus von zehn Prozent durch Börsen- und Währungsverluste.

Na, da hat die deutsche „Geldelite“ aber Glück gehabt. Nehmt denen sofort die Taschentücher weg, oder bespüht sie mit 2-Chlorbenzyliden-malonsäuredinitril damit sie einen Grund zum flennen haben.